Der nächste potenzielle Kurstreiber ist die politische Adoption von Bitcoin. Denn ein freundliches Krypto-Umfeld oder sogar der Aufbau einer strategischen Reserve von Bitcoin würden so ziemlich alles verändern. Bitcoin hat in den vergangenen fünfzehn Jahren eine eindrucksvolle Reise hinter sich gebracht, die noch nicht zu Ende scheint. Denn am vergangenen Wochenende trat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald J. Trump bei der Bitcoin-2024 in Nashville auf – erstmals sprach ein Politiker dieser Größenordnung auf der Bitcoin-Konferenz.
Während er sich hier mehrfach positiv über Bitcoin äußerte, obgleich er auch immer wieder in einer Wahlkampfrede abschweifte, stellte seine Parteikollegin Cynthia Lummis im Anschluss ein Gesetz vor, um eine strategische Bitcoin-Reserve in den USA zu schaffen. Die USA wolle eine Million Bitcoins in fünf Jahren kaufen. Genau diese Adoption könnte mittelfristig eine Neubewertung von BTC ermöglichen, wenn Staaten BTC kaufen und als Reserve hodln.
With a strategic #Bitcoin reserve, we will have an asset that can cut our debt in half by 2045. pic.twitter.com/HYWSpJ9Siu
— Senator Cynthia Lummis (@SenLummis) July 27, 2024
Doch dafür müsste Donald J. Trump die Wahl im November gewinnen. Die Chancen stehen gut, doch mit Kamala Harris als designierte Kandidatin der Demokraten ist das Rennen wieder offener. Dennoch könnte sich gerade beim Kampf um die Krypto-Community ein Wandel vollziehen. Kamala Harris möchte die Beziehungen zur Community verbessern, nachdem die Biden-Administration Bitcoin & Krypto Stein um Stein in den Weg legte. Folgt Harris jetzt auf Trump?
Trendwende bei Demokraten: Was will Kamala Harris?
Berater von Vizepräsidentin Kamala Harris haben nach einem Bericht der Financial Times zuletzt den Kontakt zu führenden Krypto-Unternehmen gesucht, um die angespannten Beziehungen zwischen der Demokratischen Partei und der Krypto-Industrie zu verbessern. Demnach habe das Team von Harris kürzlich Personen aus großen Krypto-Unternehmen kontaktiert, darunter die bekannte Kryptobörse Coinbase, das Stablecoin-Unternehmen Circle oder auch Ripple Labs.
Diese Initiative folgt einem Brief, der von demokratischen Mitgliedern des US-Repräsentantenhauses und Kandidaten für 2024 unterzeichnet wurde. Darin wird die Partei aufgefordert, ihre Haltung gegenüber der Krypto-Industrie zu überdenken. Immer wieder gab es auch bei republikanischen Gesetzesvorhaben Zustimmung aus den Reihen der Demokraten, wenn es um Krypto-Regulierung geht. Vielmehr liegt der Fokus darauf, eine positive Beziehung aufzubauen, die den Weg für ein vernünftiges regulatorisches Rahmenwerk ebnen kann.
Während die Biden-Administration bisher nicht kryptofreundlich agierte, könnte Donald J. Trump als nächster Präsident bullisches Momentum bringen. Demokraten blockierten wiederholt Krypto-Gesetzesvorhaben. Dazu ist Kamala Harris noch nicht mit klaren Äußerungen aufgefallen. Es mangelt an einer klaren Meinung oder einer transparenten Herangehensweise. Man darf gespannt sein, ob in den nächsten Monaten des Wahlkampfs hier mehr Klarheit einkehrt.
Trendwende oder Bluff? Krypto-Experte warnt vor Demokraten
Einflussreiche Personen der Krypto-Community sehen die republikanische Partei weiterhin als vorteilhafter für die Branche Cameron Winklevoss, ein prominenter Krypto-Investor, äußerte sich jüngst in einem Beitrag auf X kritisch zu den jüngsten Versuchen von Kamala Harris und ihrem Team, die Beziehungen zur Krypto-Industrie zu verbessern. In einem Tweet warnte er vor einem möglichen „großen Bluff“ seitens Harris und ihrer Berater, die an einem Neustart der Beziehungen zur Krypto-Industrie arbeiten.
Winklevoss forderte Harris auf, konkrete und mutige Maßnahmen zu ergreifen, anstatt nur Lippenbekenntnisse abzugeben. Insbesondere wies er darauf hin, dass es nicht ausreiche, nach vier Jahren der Vernachlässigung einfach mit Worten Besserung zu loben.
Beware of the Big Bluff. Harris and her advisors are in the process of working on a „reset“ with the crypto industry. Being respectful of the Vice President’s time, let’s be crystal clear here:@KamalaHarris, please don’t bother unless you are prepared to take swift, bold, and…
— Cameron Winklevoss (@cameron) July 29, 2024
Winklevoss verweist darauf, dass die Demokraten es geschafft haben, den amtierenden Präsidenten Joe Biden in den Ruhestand zu schicken, und dass sie daher auch in der Lage sein sollten, den SEC-Vorsitzenden Gary Gensler vor den nächsten Wahlen zu ersetzen. Dies würde seiner Meinung nach zeigen, dass die Demokraten tatsächlich bereit sind, konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der Krypto-Industrie zu ergreifen. Doch bis dahin war Kamala Harris eben Teil der Krypto-feindlichen Biden-Administration. Ob sich das wirklich ändert, bleibt offen.