Ethereum-ETFs (fast) bewilligt: Welche Kryptos könnten folgen?

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Seit gestern gibt es Klarheit: Die Ethereum Spot ETFs wurden genehmigt. Allerdings reagiert der Markt verhalten, da die eigentlichen Zulassungen noch ausstehen. Die SEC hat nämlich bis dato nur die Form 19b-4 genehmigt, was zweifelsfrei eine wichtige Etappe darstellt. Dies ermöglicht es den Beteiligten, konstruktiv mit den Regulierungsbehörden zusammenzuarbeiten, während sie die Spot Ethereum ETFs weiter prüfen. Obwohl die Genehmigung der Ethereum ETFs nahezu sicher erscheint, bleibt der Markt vorsichtig.

Die Aussicht auf Ethereum ETFs ist vielversprechend. Doch der Markt stellt sich bereits die Frage, ob auch weitere Kryptowährungen bald auf Spot-ETFs hoffen können. Denn hier könnte es noch frühzeitig die Chance geben, ein Engagement aufzubauen, während Ethereum in der letzten Woche mit einem Kursplus von fast 30 Prozent die Genehmigung schnell einpreiste.

Ethereum-ETF: Meilenstein für Krypto, oder nicht?

Die Ethereum-ETFs sollten ein Meilenstein für den Kryptomarkt sein und die neue Altcoin-Saison einläuten. Doch heute geben Kryptowährungen deutlich nach, auch Ethereum wird massiv leichter gehandelt. Sind die Ethereum-ETFs doch kein Meilenstein und mittelfristiger Gamechanger?

Doch, allerdings gibt es kurzfristig einen Haken, der heute Euphorie kostet.

Die SEC hat nämlich zunächst nur die sogenannten “19b-4”-Anträge genehmigt, nicht jedoch die “S-1”-Anträge. Ein “19b-4”-Antrag ist im Wesentlichen eine Absichtserklärung einer Börse, in diesem Fall der NYSE, ein Finanzprodukt in Zukunft zu listen. Diese Genehmigung signalisiert die Bereitschaft der Börse, das Produkt aufzunehmen.

Entscheidender ist jedoch der “S-1”-Antrag, da dieser den eigentlichen Handel des Finanzprodukts ermöglicht. Ohne die Genehmigung des “S-1”-Antrags kann das Produkt eben nicht gehandelt werden. Bis jetzt hat die SEC nur die 19b-4-Anträge genehmigt, während die S-1-Anträge noch ausstehen. Daher ist der Handel der neuen Finanzprodukte noch nicht freigegeben.

Die ETFs sind nur noch Formsache

Die Genehmigung der Ethereum-ETFs und damit der S-1-Anträge scheint dennoch nur noch Formsache. Die Verhandlungen und Beratungen zwischen der SEC und den Vermögensverwaltern haben begonnen. Nun dürften sie gemeinsam die finalen Modalitäten klären, um die Ethereum-ETFs zu starten. Obwohl die ETFs damit nahezu sicher scheinen, könnte sich der Prozess noch Wochen oder Monate hinziehen. Der Markt hatte gehofft, dass dies schneller geschehen würde.

Da die Ethereum Spot ETFs jedoch final noch nicht bewilligt wurden, bleibt eine gewisse Unsicherheit bestehen. Diese Verzögerung kann dazu führen, dass Investoren kurzfristig enttäuscht reagieren. Entsprechend fiel der heutige Handelstag (Tag 1 nach vermeintlicher Genehmigung) am Krypto-Markt enttäuschend aus.

Dennoch zeigt sich auch Grayscale selbstbewusst und zufrieden, dass es die Möglichkeit gebe, konstruktiv mit den Regulierungsbehörden für einen Ethereum-Spot-ETF zusammenzuarbeiten.

Mit Krypto-ETFs zur Massenadoption

Krypto-Spot-ETFs sind dabei von großer Bedeutung, da sie einen regulierten Zugang zum Kryptomarkt ermöglichen und institutionelles Kapital anziehen. In den ersten vier Monaten flossen beispielsweise über 12 Milliarden US-Dollar in Bitcoin-Spot-ETFs. Diese Entwicklung zeigt das wachsende Interesse und Vertrauen institutioneller Investoren in Kryptowährungen.

Langfristig dürften immer mehr Institutionen, einschließlich Rentenfonds, Kapital in Bitcoin und andere Kryptos lenken. Erste Rentenfonds haben bereits begonnen, in Bitcoin zu investieren, und viele Länder folgen diesem Trend. Die weltweite Krypto-Adoption schreitet dank Spot-ETFs voran, da sie einen sicheren und regulierten Weg bieten, um in digitale Vermögenswerte zu investieren.

Diese ETFs können langfristig kaum unterschätzt werden, da sie das Potenzial haben, die Akzeptanz und Integration von Kryptowährungen in die traditionellen Finanzmärkte erheblich zu fördern. Zweifelsfrei sind Krypto-Spot-ETFs ein wichtiges Puzzlestück für die Massenadoption.

Bitcoin, Ethereum und jetzt?

Bitcoin und Ethereum waren logisch die erste Wahl für Krypto-ETFs. Denn Bitcoin, als älteste Kryptowährung, ist für viele Menschen synonym mit dem gesamten Kryptomarkt und weist eine Marktdominanz von über 50 Prozent auf. Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung, ist die führende Layer-1-Plattform für DeFi, Smart Contracts und mehr, mit einer Marktdominanz von 17,5 Prozent.

Zusammen machen Bitcoin und Ethereum also etwa 70 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung des Kryptomarkts aus. Diese Dominanz zeigt ihre Stärke und erklärt, warum die Nachfrage nach ETFs für diese beiden Kryptowährungen am größten ist.

Für Vermögensverwalter wie BlackRock und andere ist dies entscheidend, um Geld mit ihren ETFs zu verdienen. Diese lancieren Spot-ETFs nicht aus Liebe zur Krypto, sondern aus finanziellem Kalkül. Die enorme Nachfrage und das Vertrauen in Bitcoin und Ethereum bieten die besten Chancen, ihre ETFs erfolgreich zu platzieren und von der zunehmenden Krypto-Adoption zu profitieren. Daher waren Bitcoin und Ethereum die logischen Kandidaten für die ersten großen Krypto-ETFs.

Doch könnten nicht noch weitere Kryptowährungen folgen? Die Chancen stehen gut, nachdem die SEC eben letztendlich sowohl bei Bitcoin als auch Ethereum positive Nachrichten für die skeptische Krypto-Welt bereithielt.

Kommt der Solana-ETF?

Solana scheint hier ein heißer Kandidat für den nächsten Spot-ETF zu sein. Als fünftwertvollste Kryptowährung, hinter Tether (USDT) und BNB von Binance, die beide wohl nicht für einen Krypto-ETF in 2024 in Frage kommen, erlebt Solana eine hohe Nachfrage und einen erheblichen Hype. Ein SOL-ETF würde im Vergleich zu anderen digitalen Vermögenswerten (abgesehen von BTC und ETH) wahrscheinlich die größte Nachfrage erfahren.

Dies erscheint logisch, doch die SEC betrachtet Solana eben als Wertpapier, wie aus laufenden Verfahren gegen Coinbase, Binance und andere hervorgeht. Diese Einstufung als Wertpapier stellt kurzfristig einen erheblichen regulatorischen Gegenwind dar, bis die Gerichte anderweitig entscheiden. Hier bleibt fraglich, ob Vermögensverwalter diesen herausfordernden Weg einschlagen oder sich zunächst auf das Geldverdienen mit Bitcoin- und Ethereum-ETFs konzentrieren. Die regulatorischen Hürden machen es für Solana schwierig, kurzfristig in den Spot-ETF-Markt einzutreten, obwohl die Nachfrage und das Interesse groß sein dürften.

Dennoch stellen Analysten auch durchaus zu Recht fest, dass es zwischen Solana und Ethereum wenig markante Unterschiede gebe. Fraglich dürfte kurzfristig nur sein, ob dies die SEC auch so sieht:

Diese Kryptos haben bessere Chancen

Ein zentraler Kritikpunkt der SEC an Solana ist der Proof-of-Stake-Mechanismus, obwohl auch Ethereum diesen Konsensmechanismus nutzt. Die SEC neigt dazu, Proof-of-Work-Währungen eher als Commodity einzustufen, da sie nach der Auffassung dezentraler und weniger anfällig für Einflussnahmen sind.

Daher haben beliebte Kryptowährungen wie Litecoin und Dogecoin, die auf Proof-of-Work basieren, kurzfristig wohl bessere Erfolgsaussichten für eine ETF-Zulassung. Die SEC betrachtet diese Mechanismen als robuster und weniger regulierungsbedürftig. Solana hingegen könnte weiterhin unter dem regulatorischen Druck leiden, während Litecoin und Dogecoin als Proof-of-Work-Währungen von der SEC möglicherweise weniger kritisch gesehen werden und bessere Chancen auf eine baldige ETF-Zulassung haben. Doch ob hier auch das Interesse der Vermögensverwalter groß ist – schließlich zielen ETFs in erster Linie auch auf vermögende und institutionelle Anleger, während DOGE und LTC wohl eher im Retail-Segment Fürsprecher finden.

Mit Bitcoin- und bald auch Ethereum-Spot-ETFs entwickelt sich der Kryptomarkt 2024 positiv. Denn diese sind insbesondere langfristig für eine Massenadoption von Bedeutung.

Daniel Robrecht

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz... Read More

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