Inzwischen kann man fast schon von einem Blutbad am Kryptomarkt sprechen. Allein in den letzten 7 Tagen ist der Bitcoin-Kurs um 14 % gefallen. Dabei wurde heute nicht nur die 60.000 Dollar Marke unterschritten, kurzfristig ist Bitcoin auch auf 57.000 Dollar gefallen. Gründe für den Crash gibt es viele und das volle Ausmaß könnte sich erst in der kommenden Woche zeigen. Zwar haben Kryptobörsen bekanntlich 7 Tage die Woche geöffnet, das Marktgeschehen spielt sich aber dennoch in erster Linie ab, wenn auch traditionelle Börsen geöffnet haben.
Konflikt zwischen Iran und Israel eskaliert
Dass die Stimmung zwischen dem Iran und Israel angespannt ist, ist nichts Neues. Allerdings spitzt sich die Lage in den letzten Tagen zu und die USA und Russland schicken Truppen, um ihre jeweiligen Verbündeten zu unterstützen. Dadurch steigt einmal mehr die Angst, dass ein dritter Weltkrieg ausbrechen könnte.
If Iran successfully attacks Israel, Bitcoin will drop below $50K, probably well below.
— Aaron Day 2024: Truth and Transformation (@AaronRDay) August 4, 2024
Analysten gehen davon aus, dass die weitere Eskalation der Lage, die nicht mehr abzuwenden zu sein scheint, den Bitcoin-Kurs noch deutlich mehr unter Druck setzen könnte. Dabei wäre es auch keine große Überraschung, wenn die 50.000 Dollar Marke unterschritten werden würde. Einen Bitcoin-Kurs von 50.000 Dollar hat es zuletzt im Februar dieses Jahres gegeben, bis die ETFs richtig in Fahrt gekommen sind.
Weitere Kapitalabflüsse durch Bitcoin ETFs
Neben der Tatsache, dass der Konflikt zwischen dem Iran und Israel in den nächsten Tagen eskalieren könnte, spielen auch die Spot Bitcoin ETFs eine wichtige Rolle für die Kursentwicklung in den nächsten Tagen. Da derzeit alle Zeichen auf Korrektur stehen, wäre es keine große Überraschung, wenn es morgen mit dem Öffnen der Börsen zu massiven Abverkäufen der ETFs kommen würde.
#Bitcoin just sank below $58K. If it takes out it's July low by tomorrow's U.S. #StockMarket open, #BitcoinETFs will gap down by more than 15%, 30% below their Jan. highs. A loss of that magnitude may finally trigger mass ETF liquidations. If so, brace for a #Crypto black Monday.
— Peter Schiff (@PeterSchiff) August 4, 2024
Zwar kommen über die ETFs auch institutionelle Anleger ins Spiel, die eher einen langfristigen Ansatz verfolgen und Bitcoin nicht bei der ersten größeren Korrektur verkaufen, dennoch hat die Vergangenheit bereits gezeigt, dass Kapitalabflüsse von hunderten Millionen Dollar innerhalb eines Tages durchaus im Bereich des Möglichen liegen.
Rallye beendet oder aufgehoben?
Aus heutiger Sicht, ist es unwahrscheinlich, dass es das schon war mit dem großen Krypto-Bullrun. Mit Sicherheit weiß das natürlich niemand, allerdings handelt es sich bei den aktuellen Entwicklungen wahrscheinlich eher um kurzfristige Ereignisse. Es ist durchaus möglich, dass ein Angriff auf Israel für einen Kursrutsch sorgt, früher oder später wird sich die Lage aber wieder zumindest etwas entspannen. Sollte es tatsächlich zur Ausweitung des Kriegs kommen, wird der Bitcoin-Kurs ohnehin das kleinste Problem sein.
Auch die schwachen Arbeitsmarktdaten die aus den USA veröffentlicht wurden und Rezessionsängste auslösen, könnten dazu führen, dass die US-Notenbank Federal Reserve früher und aggressiver mit Zinssenkungen reagieren muss, um die Stimmung vor den Präsidentschaftswahlen nicht kippen zu lassen. Niedrigere Zinsen wirken sich in der Regel positiv auf den Kryptomarkt aus, sodass es trotz des aktuellen Kursrutsches noch danach aussieht, als könnte Bitcoin bis Jahresende noch auf 100.000 Dollar steigen. Vor allem wenn Trump die Wahl im November gewinnen sollte, gilt eine solche Rallye als wahrscheinlich.