Der WAL Token des Walrus-Protokolls verzeichnete in den letzten 24 Stunden deutliche Kursgewinne und war damit der stärkste Performer unter den Top-100-Coins. Zwischenzeitlich tendierte WAL auch in einem schwächeren Markt zweistellig fester.

Dieser Anstieg unterstreicht dabei nicht nur das Momentum des Projekts selbst, sondern auch die wachsende Relevanz des gesamten SUI-Ökosystems. Seit Monaten zeigt SUI eine auffällige relative Stärke und wird zunehmend als potenzieller Solana-Nachfolger gehandelt.

Walrus gilt dabei als eines der Aushängeschilder der L1 – ein möglicher Beleg dafür, welches Potenzial in der SUI-Infrastruktur steckt. Doch was steckt hinter dem Walrus Protocol?

Das Wichtigste im Überblick:

  • Walrus war zuletzt der stärkste Top-100-Coin und zeigt klare Outperformance.
  • SUI wird als neues Solana gehandelt – Walrus profitiert direkt davon.
  • Die Speichertechnologie „Red Stuff“ ermöglicht effiziente Verteilung großer Datenmengen.
  • Analysten sehen in Walrus eine dezentrale Alternative zu Cloud-Diensten und den besseren Filecoin oder Arweave.
  • Über 60 Prozent der Token fließen mittelbar in Community-Aufbau und Ökosystem.
  • Anwendungsfälle wie DecryptMedia oder TradePort untermauern das reale Potenzial.
  • Technische Analysten erwarten bei weiterem Ausbruch Kursziele über 1 US-Dollar.

Walrus Protocol: Dezentraler Speicher für das datengetriebene Web3

Mit dem Launch im März 2025 auf dem Sui-Mainnet hat das Walrus Protocol nach eigener Aussage eine zentrale Lücke in der Web3-Infrastruktur adressiert: die zuverlässige und skalierbare Speicherung großer Datenmengen.

Entwickelt von Mysten Labs und unterstützt durch ein Investment von 140 Millionen US-Dollar von Branchengrößen wie Andreessen Horowitz, Franklin Templeton und Electric Capital, wurde Walrus zum Zeitpunkt des Starts mit zwei Milliarden US-Dollar bewertet.

Walrus richtet sich an Anwendungen, die große binäre Dateien speichern müssen – Bereiche, in denen traditionelle Lösungen oft an technische oder ökonomische Grenzen stoßen.

So beschreibt das Walrus Protocol die Vision im Whitepaper wie folgt:

„Dezentrale Speichersysteme stehen vor einem grundlegenden Kompromiss zwischen Replikations-Overhead, Wiederherstellungseffizienz und Sicherheitsgarantien. Aktuelle Ansätze setzen entweder auf eine vollständige Replikation, die erhebliche Speicherkosten verursacht, oder verwenden triviale Löschkodierungsschemata, die insbesondere bei einem hohen Wechsel der Speicherknoten mit einer effizienten Wiederherstellung zu kämpfen haben. Wir stellen Walrus vor, ein neuartiges dezentrales Blob-Speichersystem, das diese Einschränkungen durch mehrere technische Innovationen behebt.“

Technologischer Aufbau und Funktionsweise

Der Mittelpunkt der Technologie ist ein fortschrittliches Erasure-Coding-Verfahren namens „Red Stuff“, das auf Fountain Codes basiert. Anstelle vollständiger Replikation, wie sie beispielsweise bei Filecoin üblich ist, zerlegt Walrus die gespeicherten Daten in viele kleine Fragmente. Diese Fragmente werden durch Reparaturdaten ergänzt, sodass selbst bei einem Ausfall von bis zu zwei Dritteln der Speicher-Nodes eine vollständige Rekonstruktion möglich bleibt. Dies ermöglicht eine hohe Fehlertoleranz bei deutlich geringerer Redundanz und spart massiv Speicherressourcen. Die Validierung der Daten erfolgt über Merkle-Proofs, sodass Nutzer die Integrität der gespeicherten Inhalte überprüfen können, ohne den gesamten Datensatz herunterladen zu müssen.

Walrus Protocol

Das Netzwerk ist auf dezentrale Nodes verteilt, deren Aufgaben über Smart Contracts auf der Sui-Blockchain gesteuert werden. Diese verwalten unter anderem die Zuweisung von Speichern, den Nachweis von Verfügbarkeit sowie die Bezahlung und Verlängerung von Speicherverträgen. Nutzer zahlen vorab in WAL-Token für definierte Speicherzeiträume, beispielsweise sechs Monate. Die Gebühren werden dann über die Laufzeit hinweg anteilig an Betreiber und Staker ausgezahlt. Damit setzt das Team auf eine Struktur, die langfristige Beteiligung fördern soll.

Unterschiede zu bestehenden Protokollen

Walrus unterscheidet sich in mehreren Punkten grundlegend von bekannten Speicherlösungen wie Filecoin und Arweave. Während Filecoin auf vollständige Replikation setzt und dadurch teure Speicheranforderungen mit sich bringt, arbeitet Walrus effizienter mit einem Replikationsfaktor. Arweave wiederum bietet ausschließlich permanente Speicherung, was für dynamische oder temporäre Daten ungeeignet ist. Walrus hingegen erlaubt das gezielte Löschen von Inhalten nach Ablauf der Speicherfrist.

Der Analyst MrBreadSmith bezeichnet Walrus als Game-Changer, weil es Arweave in mehreren zentralen Punkten übertrifft. Durch die „RedStuff“-Codierung werden Daten effizient fragmentiert, was die Speicherkosten im Vergleich zu Arweave drastisch senkt. Statt starrer, dauerhafter Speicherung ermöglicht Walrus über Sui smarte Datenkontrolle. Zudem bietet es hohe Fehlertoleranz bei geringem Overhead und skaliert günstiger mit wachsendem Node-Netzwerk. Dank nativer Sui-Integration eignet sich Walrus besser für dynamische Web3-Anwendungen.

Die Tokenomics von WAL

Der  WAL-Token ist als zentrales ökonomisches Instrument im Walrus-Ökosystem konzipiert und übernimmt mehrere Rollen innerhalb des Netzwerks. Insgesamt ist die Menge auf fünf Milliarden Token begrenzt, von denen etwa 25 Prozent zum Start am Markt verfügbar waren.

Die Tokenomics des Walrus-Protokolls setzen klar auf langfristigen Community-Aufbau. Über 60 Prozent aller $WAL-Token sind für gemeinschaftsgetriebene Zwecke reserviert. Dazu zählen ein 10 Prozent großer Airdrop für frühe Nutzer sowie eine 43 Prozent umfassende Community Reserve, die Entwicklerförderung, Grants und Anreizprogramme finanziert. Weitere 10 Prozent dienen als Subvention für Speicher-Nodes. Das Gründungsteam erhält 30 Prozent für seine Aufbauarbeit, mit gestaffelter Freigabe. Die verbleibenden 7 Prozent gehen an Investoren, die sich an der Finanzierungsrunde beteiligt haben.

Mehr als 60 Prozent des Angebots sind für Community-Zwecke reserviert – dazu zählen unter anderem Airdrops und Anreizprogramme für Node-Betreiber. Ein Beispiel: Noch vor dem Mainnet wurden 200 Millionen Token über sogenannte Soulbound-NFTs an engagierte Nutzer vergeben, während weitere 300 Millionen für Community-Aktionen nach dem Launch vorgesehen sind.

Das Kernteam erhält rund 30 Prozent der Tokens, wobei ein vierjähriger Vesting-Plan mit einjährigem Cliff gilt. 10 Prozent dieser Zuweisung gehen direkt an Mysten Labs. Die verbleibenden 7 Prozent sind institutionellen Investoren vorbehalten, deren Token nach einer zwölfmonatigen Sperrfrist freigegeben werden.

Der Token erfüllt mehrere Funktionen: Er dient als Zahlungsmittel für Speicher, ermöglicht Staking zur Netzwerkabsicherung und erlaubt in Zukunft auch Governance-Entscheidungen über Abstimmungen. Ein deflationäres Element ist durch Strafen für unzuverlässige Nodes oder kurzfristiges Unstaking integriert.

Das wachsende Ökosystem von Walrus

Seit dem Mainnet-Start hat Walrus eine bemerkenswerte Anzahl konkreter Anwendungen vorzuweisen.

Die Plattform Akord, spezialisiert auf sichere Medien- und Dokumentenspeicherung, migrierte über 120.000 Nutzer auf Walrus. DecryptMedia speichert inzwischen mehr als 1.700 Artikel vollständig on-chain, um digitale Zensur zu vermeiden. Der NFT-Marktplatz TradePort nutzt Walrus, um die Integrität von Metadaten über verschiedene Blockchains hinweg zu gewährleisten.

Das Walrus-Protokoll steht noch ganz am Anfang, doch Analyst MartyParty sieht bereits ein enormes Zukunftspotenzial in seiner Infrastruktur. Zwar ist es noch ein weiter Weg, doch allein die Vision zeigt: Der adressierte Markt ist gigantisch. Walrus könnte sich langfristig als dezentrale Alternative zu heutigen Cloud-Anbietern etablieren. Die aktuell aktiven Nodes verdeutlichen, dass bereits eine funktionierende Basis besteht, auf der eine massive Adoption in den kommenden Jahren aufbauen kann.

Was möchte Walrus erreichen?

Das Walrus Protocol verfolgt ambitionierte Pläne, um seine Position als führender Speicherlayer im Web3 weiter auszubauen. Eine zentrale Maßnahme ist der Übergang zu einem vollständig dezentralen Netzwerk, das über ein Delegated-Proof-of-Stake-Modell gesteuert wird. Eine eigenständige Walrus Foundation soll den Community-Aufbau, die Entwicklung von Tools und Bildungsinitiativen sowie Entwicklerförderungen aktiv vorantreiben. Technisch sind Erweiterungen wie Light Nodes für kleinere Betreiber, schnellere Abruffunktionen und ein Audit-System zur Sicherstellung der Node-Qualität geplant. Besonders wichtig wird zudem der Ausbau der Node-Anzahl sein, um Kosten weiter zu senken und die Infrastruktur zu verbreitern.

Ein weiteres Ziel ist die Positionierung als sogenannte „Data Availability Layer“ für modulare Blockchain-Architekturen wie Rollups.

Jetzt in WAL investieren?

Das Walrus Protocol geht mit der Vision weit über die Funktion eines Datenspeichers hinaus und profitiert zugleich vom boomenden SUI-Ökosystem. Mit einer innovativen Speicherarchitektur, wachsender Nutzerbasis und realen Anwendungsfällen zeigt Walrus bereits früh, dass es eine hohe Resonanz in der Community gibt. Zwar bleiben Herausforderungen, insbesondere bei der technischen Zugänglichkeit und bei der Cross-Chain-Integration. Doch das Projekt hat bewiesen, dass es gewillt und in der Lage ist, diese anzugehen. Die Unterstützung durch führende Investoren, die hohe Entwickleraktivität und die klare strategische Ausrichtung deuten das Potenzial an.

Natürlich sind kleinere Altcoins immer mit größeren Risiken verbunden, dem stehen jedoch auch Chancen gegenüber. Aktuell wird Walrus (WAL) mit 776 Millionen US-Dollar Marktkapitalisierung taxiert und mit einer vollständig verwässerten Bewertung von 2,94 Milliarden US-Dollar gehandelt.

Walrus

Zuletzt offenbarte WAL relative Stärke. Im 4-Stunden-Chart bewegt sich WAL aktuell in einer untergeordneten Seitwärtszone, zwischen dem markanten Support zwischen 0,515 und 0,53 US-Dollar, während auf der Oberseite rund um 0,70 US-Dollar die jüngeren Verlaufshochs überwunden werden müssen.

Der Trader Crypto Target sieht im $WAL-Chart eine klassische technische Formation: Nach einer Akkumulationsphase folgte ein Ausbruch, nun erfolgt der Retest. Sollte dieser halten, erwartet er eine starke Aufwärtsbewegung. Sein Kursziel liegt bei 1 US-Dollar – ein möglicher vertikaler Anstieg erscheint realistisch.


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Daniel Robrecht

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz... Mehr lesen

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