Es ist noch keine zwei Wochen her, dass der Bitcoin-Kurs unter die 54.000 Dollar Marke gekracht ist, als bekannt wurde, dass die insolvente Kryptobörse Mt. Gox Bitcoin im Wert von 2,7 Milliarden Dollar verschoben hat und die Auszahlung an die Gläubiger vorbereitet. Auch das deutsche Bundeskriminalamt hat zu dieser Zeit noch auf den Kurs und die Stimmung der Investoren gedrückt. Heute scheinen alle Sorgen vergessen zu sein. Innerhalb kürzester Zeit hat sich die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung erholt und notiert nun wieder bei 63.000 Dollar. Da werden nicht nur die Rufe nach einem neuen Allzeithoch lauter, es deuten auch einige Faktoren darauf hin.
EMA200 wieder überschritten
Der Bitcoin-Kurs wird derzeit zwar stark von der Nachrichtenlage angetrieben, viele Investoren nutzen aber die technische Analyse, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich der Kurs in nächster Zeit entwickeln könnte und treffen ihre Entscheidungen aufgrund verschiedenster Indikatoren am Chart. Einer der bekanntesten Indikatoren ist der EMA200, der den gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Handelstage eines Vermögenswertes anzeigt. Notiert ein Asset oberhalb dieser Linie, wird das von vielen Investoren als Kaufsignal gewertet.
Bitcoin just crossed above the 200 Day Moving Average.
The last time it did this #Bitcoin surged +170%
SENDDDDDD 🔥 pic.twitter.com/l1c3Izi3Md
— Bitcoin Archive (@BTC_Archive) July 15, 2024
Nachdem Bitcoin durch den Verkaufsdruck der letzten Woche unter den EMA200 gefallen ist und Analysten besorgt waren, dass die Auszahlung der Gläubiger der insolventen Kryptobörse Mt. Gox für weiter fallende Kurse sorgen könnte, zeigt sich nun wieder ein anderes Bild. Bitcoin hat den EMA200 wieder überschritten und auch die Angst der Anleger legt sich wieder.
Trumps Chancen auf Wahlsieg steigen
Am Wochenende ist es in den USA zu einer Tragödie gekommen, bei der der Ex-Präsident und Kandidat für die Präsidentschaftswahl im November Donald Trump angeschossen und am Ohr getroffen wurde. Der Schütze und eine weitere Person wurden bei dem Attentat getötet. Was beinahe zu einem Black Swan Ereignis geworden wäre, hat den Kryptomarkt beflügelt, wobei sich das volle Ausmaß erst heute zeigt. Bilder von Donald Trump, der sich direkt nach der Tat mit erhobener Faust kampfbereit zeigt, machen kurz danach die Runde.
— Elon Musk (@elonmusk) July 13, 2024
Das Bild dürfte sich bei vielen Amerikanern eingebrannt haben und repräsentiert das Gegenteil vom amtierenden Präsidenten Joe Biden, der bei seinen Öffentlichkeitsauftritten immer wieder negativ durch Aussetzer auffällt, sodass viele bereits seinen geistigen Gesundheitszustand in Frage stellen. Anleger gehen daher davon aus, dass das Attentat die Chancen, dass Donald Trump die Wahl im November gewinnt, deutlich erhöht hat. Trump zeigt sich im Wahlkampf auf der Seite der Krypto-Investoren und hat bereits zugesagt, sich dafür einzusetzen, dass “die Zukunft von Bitcoin in Amerika stattfindet.”
Spot Bitcoin ETFs verzeichnen wieder hohe Kapitalzuflüsse
Auch die Entwicklung der Spot Bitcoin ETFs in den USA deutet darauf hin, dass es noch weiter bergauf gehen könnte am Kryptomarkt. Nachdem es eine Weile zu Kapitalabflüssen gekommen ist und später “nur” niedrige Millionenbeträge in die börsengehandelten Fonds geflossen sind, zeigt sich seit letzter Woche wieder ein anderes Bild. Inzwischen fließen wieder hunderte Millionen Dollar in die Spot Bitcoin ETFs.
July 15 Update:
9 ETFs added 4,184 $BTC(+$263.44M).#Blackrock added 2,072 $BTC(+$130.45M) and currently holds 316,276 $BTC($19.91B).#Grayscale decreased 668 $BTC(-$42.06M) and currently holds 272,661 $BTC($17.17B).https://t.co/iYsxC2R6Om pic.twitter.com/mDDLBrIT1U
— Lookonchain (@lookonchain) July 15, 2024
Der Bloomberg-Analyst Eric Balchunas hat erst kürzlich seine Verwunderung darüber ausgedrückt, dass schon in den ersten 6 Monaten hunderte Millionen Dollar von institutionellen Anlegern in die Bitcoin ETFs geflossen sind. Er erwartet in den nächsten 12 Monaten noch deutlich höhere Kapitalzuflüsse, da institutionelle Anleger meist ein Jahr brauchen, um ihre Due Diligence Prüfungen durchzuführen, sodass in naher Zukunft wohl noch weitere Milliarden über die ETFs in den Kryptomarkt gespült werden könnten.
Alles in allem häufen sich die Anzeichen also, dass das Schlimmste überstanden ist. Auch wenn einige Investoren noch die Auszahlung der Gläubiger der insolventen Kryptobörse Mt. Gox und dessen Auswirkung auf den Kurs abwarten wollen, könnte es sich also durchaus lohnen, schon jetzt Bitcoin zu kaufen, da die Rallye auch noch eine ganze Weile weitergehen könnte. Die langfristigen Bitcoin-Prognosen sind auf jeden Fall bullish, wobei viele Analysten erwarten, dass der Bitcoin-Kurs in diesem Jahr noch auf 100.000 Dollar steigen könnte.