Die Tschechische Republik bewegt sich aktuell immer mehr in Richtung Bitcoin. Ab Mitte 2025 werden Gewinne aus Bitcoin und anderen Kryptowährungen von der Kapitalertragssteuer befreit, sofern sie länger als drei Jahre gehalten werden. Das ist eine der wichtigsten steuerlichen Anpassungen für Krypto in Europa. Während in Deutschland von einigen Parteien der Stopp von der einjährigen Haltefrist bis zur Steuerfreiheit gefordert wird, entwickelt sich Tschechien in eine deutlich bessere Richtung. Gleichzeitig denkt die Tschechische Nationalbank (CNB) darüber nach, Bitcoin in ihre Währungsreserven aufzunehmen. Mit der neuen Steuerregelung wird das Land auch wohlhabende Investoren anziehen, da es zu einem der attraktivsten Standorte für Krypto-Investoren in der EU wird.
Steuerfreiheit für langfristige Bitcoin-Investoren
Bisher unterlagen Gewinne aus Kryptowährungen in Tschechien der Kapitalertragssteuer. Private Investoren zahlten dabei 15 % auf ihre Krypto-Gewinne, während Unternehmen 19 % abführen mussten. Für Spitzenverdiener mit einem hohen Einkommen stieg die Steuerlast sogar auf bis zu 23 %. Diese Regeln haben viele Investoren abgeschreckt, Bitcoin zu kaufen und langfristig zu halten.
Mit dem neuen Gesetz, das vom tschechischen Abgeordnetenhaus im Januar 2025 verabschiedet und von Präsident Petr Pavel unterzeichnet wurde, ändert sich das nun grundlegend. Ab Mitte 2025 gilt: Wer Bitcoin oder andere Kryptowährungen länger als drei Jahre hält, muss keine Steuern mehr auf seine Gewinne zahlen. Damit passt sich Tschechien an Länder wie Deutschland an, wo noch eine einjährige Haltefrist für steuerfreie Krypto-Gewinne gilt.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Reform betrifft alltägliche Transaktionen. Bisher mussten Krypto-Nutzer in Tschechien sämtliche Transaktionen deklarieren, was zu einem hohen bürokratischen Aufwand führte. Künftig entfällt diese Pflicht für Krypto-Zahlungen unter 100.000 CZK pro Jahr (umgerechnet etwa 4.200 USD). Damit wird es für Bürger einfacher, Bitcoin als Zahlungsmittel zu nutzen, ohne steuerliche Nachteile befürchten zu müssen. Premierminister Petr Fiala erklärte: »Der Kauf eines Kaffees mit Bitcoin wird kein steuerpflichtiges Ereignis mehr sein.« In Deutschland würde der Kauf eines Kaffees mit Bitcoin steuerpflichtig sein, wenn die BTC nicht mindestens ein Jahr gehalten wurden und zu einem günstigeren Preis gekauft wurden. Das gilt allerdings auch nur, wenn die Freigrenze von 1000€ überschritten wird.
Die Einführung dieser steuerlichen Erleichterungen folgt einem klaren wirtschaftlichen und politischen Ziel: Tschechien will sich als krypto-freundliches Land positionieren und Investoren anziehen. Die Regierung sieht in Krypto eine Chance, die Wirschaft des Landes zu stärken.
In den letzten Jahren hat sich Prag zu einem Zentrum der Krypto- und Blockchain-Szene in Europa entwickelt. Bereits in den frühen Jahren von Bitcoin spielte die Stadt eine wichtige Rolle. Hier entstand der erste Bitcoin-Mining-Pool, außerdem wurde in Prag die erste Hardware-Wallet entwickelt. Durch die neuen Steuerregelungen könnte sich das Land weiter als Hotspot für die Krypto-Branche etablieren.
Zentralbank erwägt Bitcoin als Reservewährung
Neben der steuerlichen Entlastung für Investoren gibt es noch spannendere Entwicklungen in Tschechien: Die tschechische Zentralbank (CNB) prüft derzeit die Möglichkeit, Bitcoin in ihre Währungsreserven aufzunehmen. Gouverneur Aleš Michl schlägt vor, bis zu 5 % der tschechischen Devisenreserven in Bitcoin zu investieren. Das würde etwa 7 Milliarden Euro entsprechen.
Der Plan wird von Befürwortern als ein mutiger Schritt zur Diversifizierung der Reserven angesehen. Viele Länder halten derzeit fast ausschließlich traditionelle Währungen wie den US-Dollar oder den Euro und Gold als Reserve. Bitcoin könnte jedoch als eine unabhängige und inflationssichere Alternative dienen, ähnlich wie Gold.
Die Idee stößt jedoch auf Widerstand. Finanzminister Zbyněk Stanjura betonte, dass Bitcoin aufgrund seiner hohen Volatilität ein riskantes Investment für eine Zentralbank darstelle. Auch von europäischer Seite gibt es Kritik. Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, äußerte sich klar gegen diesen Vorschlag und warnte davor, dass Bitcoin keine sichere Reservewährung sei.
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