Top-Analyst: “Altcoins werden immer unbedeutender”

Bisher war es eigentlich immer relativ einfach, die Stimmung am Kryptomarkt zu beschreiben. Oft hat es keine Rolle gespielt, ob man in Bitcoin oder andere Kryptowährungen investiert hat. Ist der Bitcoin-Kurs gestiegen, sind auch die meisten Altcoins gestiegen. Zumindest die größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung haben sich stark an $BTC orientiert. Diesmal zeigt sich ein anderes Bild. Wer auf Bitcoin gesetzt hat, dürfte sich freuen, während Anleger mit anderen Coins oft noch keine nennenswerten Gewinne erzielen konnten. Das könnte auch noch eine ganze Weile so bleiben, wenn es nach Willy Woo geht.

Altcoins laut Willy Woo mit immer schlechterer Performance

Der Kryptomarkt folgte bisher immer relativ einfachen Regeln und Mustern. Wer Bitcoin 500 Tage vor dem Halving gekauft und 500 Tage danach verkauft hat, hat damit ordentliche Renditen erzielt und den Großteil der Rallye mitgenommen. Wer später noch, wenn der Bitcoin-Kurs gestiegen ist, auf Altcoins gesetzt hat, konnte seine Rendite oft noch erhöhen, weil es später zu einer Umverteilung gekommen ist, was zu einer Altcoin Season geführt hat.

Das könnte laut Willy Woo schon bald der Vergangenheit angehören. Zumindest in diesem Ausmaß. Schon lange zeigen sich Anleger darüber enttäuscht, dass der Bitcoin-Kurs in diesem Jahr zum Beispiel um mehr als 50 % gestiegen ist, während es bei Ethereum ($ETH) gerade einmal 4 % sind. Ethereum die Altcoin Season eingeleitet, sodass später auch viele andere Coins deutlich besser performt haben als Bitcoin. Geht es nach Willy Woo, kann man sich von dieser Idee aber schon bald verabschieden.

I haven’t talked about altcoins in years, I quit my interest in them after the “shit rolls downhill chart” mapping the performance of 10,000 of them. But someone asked me specifically and this is how I see altcoin market cap…

This cycle has been markedly different from others.…

— Willy Woo (@woonomic) October 26, 2024

Woo teilt seinen 1,1 Millionen Followern auf X mit, dass es bisher noch Altcoin Seasons gegeben hat, in denen die Bitcoin-Dominanz deutlich gefallen ist, weil man mit NFTs und DeFi-Anwendungen noch an echte Innovation geglaubt hat. Die Hoffnung in diese neuen Technologien hat die Phantasie der Anleger und dadurch auch die Kurse angeregt. Dem waren kaum Grenzen gesetzt.

Anders sieht es in diesem Zyklus aus. Das ganze Jahr über zeigt sich schon, dass die Altcoins, die früher stark waren, nicht wirklich in Schwung kommen. Wenn überhaupt, setzen Anleger derzeit höchstens auf Meme Coins, wenn sie in Altcoins investieren und da man hier nicht von Innovation sprechen kann, sind auch die Möglichkeiten, die damit einhergehen, begrenzt.

Gibt es diesmal also keine Altcoin Season?

Woo betont selbst, dass er keinesfalls behaupten will, dass es nun keine Altcoins mehr geben wird, die besser als Bitcoin performen. Natürlich werden immer wieder andere Kryptowährungen eine höhere Rendite einbringen, da die Marktkapitalisierung bei diesen Coins noch niedriger ist, sodass schon weniger Kapital ausreicht, um den Kurs höher steigen zu lassen. Allerdings geht er davon aus, dass die Bitcoin-Dominanz nicht mehr so weit sinken wird, wie es in früheren Altcoin Seasons der Fall war.

(Bitcoin-Dominanz seit 2021 – Quelle: Tradingview)

Im Jahr 2021 ist die Bitcoin-Dominanz zum Beispiel innerhalb kürzester Zeit von fast 75 % auf unter 40 % gefallen. Inzwischen steigt der Wert wieder und bewegt sich auf die 60 % Marke zu. Dass dieser Wert nochmal auf unter 40 % sinkt, ist höchst unwahrscheinlich. Neben den von Woo genannten Gründen liegt das natürlich auch an den Spot Bitcoin ETFs, die in den USA im Januar dieses Jahres zugelassen wurden.

Seit die Bitcoin ETFs zugelassen wurden, sind über diese bereits Milliarden von Dollar in den Kryptomarkt geflossen, wobei vor allem institutionelle Anleger eine zentrale Rolle spielen. Die Milliarden die über die Fonds in Bitcoin investiert wurden, werden in Zukunft auch sicher nicht in Altcoins umverteilt, da institutionelle Anleger entweder Bitcoin kaufen oder sich vom Kryptomarkt fernhalten. Das zeigt auch schon die Entwicklung der Spot Ethereum ETFs, die nicht annähernd mit den Bitcoin-Fonds mithalten können.

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Manuel Lippitz

Nach 10 Jahren als leitender Angestellter hat sich Manuel 2019 mit einer eigenen Immobilienfirma in die Selbstständigkeit gewagt. Bis heute hat er vier Unternehmen gegründet oder mit aufgebaut und mit dem Bau des ersten eigenen Mining Rigs wurde neben der... Mehr lesen

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