Die Stimmung am Kryptomarkt könnte nicht besser sein. Der Bitcoin-Kurs hat erst gestern ein neues Allzeithoch von fast 112.000 Dollar erreicht und das versetzt Anleger auch bei vielen Altcoins wieder in Kauflaune. Einer der vielversprechendsten Kandidaten für eine Mega-Rallye war $SUI. Auf Sui-Blockchain kam es in den letzten Wochen zu massiven Kapitalzuflüssen, das Ökosystem ist rasant gewachsen und die Nutzerzahlen sind explodiert. Gestern kam es allerdings zu einem Sicherheitsvorfall, der die Rallye trübt.
Das Wichtigste im Überblick:
- Gestern gab es einen Hackerangriff auf Cetus.
- Cetus ist die führende dezentrale Kryptobörse auf der Sui-Blockchain.
- Bei dem Vorfall wurden Coins und Token im Wert von 223 Millionen Dollar aus Liquiditätspools abgezogen.
- 160 Millionen Dollar wurden nach dem Angriff eingefroren.
- Der Vorfall löst Diskussionen über die Sicherheit und Dezentralität von Sui aus.
- Der Fehler ist allerdings allein auf das Cetus-Protokoll zurückzuführen und liegt nicht an Sui.
Coins im Wert von 220 Millionen Dollar gestohlen
Wie jede Layer 1 Chain hat auch Sui seine eigene dezentrale Börse (DEX). Cetus ist hier der führende Anbieter, vergleichbar mit Uniswap auf Ethereum oder Raydium auf Solana. Der Handel an dezentralen Kryptobörsen bringt zwar zahlreiche Vorteile wie vollständige Anonymität und Flexibilität mit sich, allerdings gibt es eben auch Risiken, wie der gestrige Vorfall zeigt.
🚨Alert Announcement 🚨
There was an incident detected on our protocol and our smart contract has been paused temporarily for safety. The team is investigating the incident at the moment. A further investigation statement will be made soon. We are grateful for your patience.
— Cetus🐳 (@CetusProtocol) May 22, 2025
Wie Cetus gestern berichtet hat, kam es zu Problemen im Protokoll, da Hacker eine Sicherheitslücke ausgeforscht und ausgenutzt haben, um zahlreiche Liquidity Pools leer zu räumen. Wird ein Liquidity Pool an einer dezentralen Börse aufgelöst, gibt es das jeweilige Handelspaar nicht mehr und die Token, die man besitzt, sind wertlos. Das betrifft zwar nicht die $SUI-Coins, aber Token, die auf der Sui-Blockchain basieren.
Für Trader bedeutet das, wenn sie in einen der betroffenen Token investiert waren, waren diese zwischenzeitlich nicht mehr handelbar und aufgrund fehlender Liquidität auch mehr oder weniger wertlos. Cetus hat schnell reagiert und das Protokoll pausiert, sodass der Handel zwischenzeitlich gar nicht mehr möglich war. Insgesamt sollen Coins im Wert von 223 Millionen Dollar aus den Liquiditätspools gestohlen worden sein.
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Coins eingefroren
Da ein Handelspaar an einer DEX meist zwischen dem zugrundeliegenden Coin der Blockchain und einem weiteren Token erstellt wird, wurden eben auch $SUI-Coins und Stablecoins, die auf Sui basieren, gestohlen. Diese Coins wurden schnell in das Ethereum-Ökosystem verschoben, wobei der Abverkauf von $SUI für Ethereum zu einem kurzfristigen Dip von mehr als 10 % geführt hat.
Die Entwickler von Sui, die Sui Foundation, das Team hinter Cetus und die Validatoren der Blockchain haben Berichten zufolge zusammengearbeitet, um einen Großteil der Hacker-Adressen ausfindig zu machen und Transaktionen dieser Wallets zu ignorieren. Damit konnten Coins im Wert von über 160 Millionen Dollar eingefroren werden.
🚨ANNOUNCEMENT
As of earlier today, we have confirmed that an attacker has stolen approximately $223M from Cetus Protocol. We have took immediate action to lock our contract preventing further theft of funds.
$162M of the compromised funds have been successfully paused. We are…
— Cetus🐳 (@CetusProtocol) May 22, 2025
Laut Angaben vom offiziellen X-Account von Sui wird daran gearbeitet, die Differenz von über 60 Millionen Dollar, die nun noch ausständig ist, ebenfalls ausfindig zu machen und an die betroffenen Nutzer zurückzuzahlen oder die Liquiditätspools wiederherzustellen. Dennoch wirft der Vorfall natürlich auch einige Fragen in der Krypto-Community auf.
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Schwere Vorwürfe
Nach einem solchen Vorfall dauert es auch nie lange, bis Nutzer mit Schuldzuweisungen um sich werfen. Während die einen bezweifeln, dass es überhaupt ein Hack war und stattdessen von einem Insiderjob ausgehen, stellen die anderen die Dezentralität und den Sinn der Blockchain in Frage, wenn Gelder hier genauso eingefroren werden können, wie es bei einem Bankkonto der Fall wäre.
SUI CPO says: "$160M out of the stolen funds from the $SUI hack has been frozen and will be restored to Cetus soon"
While this this is good news that we recover the stolen funds
How can they just freeze $160M worth of assets on a system that's supposed to be decentralized? pic.twitter.com/XhtuSo7U14
— Jeremy (@Jeremyybtc) May 22, 2025
Für viele Nutzer ist das nur ein Grund mehr, um ausschließlich Bitcoin zu kaufen, da es sich ihrer Meinung nach hier um den einzigen echten dezentralen Coin handelt. Andere weisen dagegen darauf hin, dass man echte Dezentralisierung wohl nur so lange gut finden würde, bis es die eigenen Gelder sind, die von einem Hackerangriff betroffen sind und man dann wahrscheinlich auch froh wäre, wenn es Möglichkeiten gäbe, diese Gelder einzufrieren.
Vor allem aber wird darauf hingewiesen, dass es sich um einen Fehler im Cetus-Protokoll handelt, nicht um ein Problem mit Sui. Der Bug hat nur die dezentrale Börse selbst betroffen und ist nicht auf die Sui-Blockchain zurückzuführen. Auch der $CETUS-Token ist aufgrund der Nachricht um über 30 % gefallen und notiert aktuell noch 17 % tiefer als gestern. Der Fehler ist inzwischen allerdings behoben.
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