Über das Wochenende machte der OM Token auf sich aufmerksam, nachdem der Kurs um 90 % fiel und es zu Vorwürfen eines organisierten Rugpulls kam. Nun wollen Investoren gegen Mantrachain und Binance vorgehen.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Der OM-Token von MantraChain verlor am 13./14. April 2025 über 90 % seines Wertes, wodurch über 5 Milliarden USD Marktkapitalisierung vernichtet wurden.
  • Investoren, darunter X-User @Jeetburner, planen Klagen gegen MantraChain und Binance, da sie Verluste auf Insideraktionen oder Liquidationen zurückführen.
  • Mantra-CEO John Mullin gibt Binance die Schuld an „rücksichtslosen Zwangsliquidierungen“, während Binance auf „Cross-Exchange-Liquidationen“ verweist.
  • On-Chain-Daten zeigen verdächtige Token-Transfers vor dem Crash, aber ein Rug Pull wurde nicht bestätigt, und das Mantra-Team weist Vorwürfe zurück.
  • Der Vorfall könnte die SEC dazu veranlassen, strengere Regulierungen für Krypto-Assets zu prüfen.

Kurs brach am Wochenende über 90 % ein

Real-World-Asset-Token (RWAs) gelten als vergleichsweise sichere Investments. Dass das nicht immer vor Verlusten schützt, mussten Mantrachain-Investoren am vergangenen Wochenende feststellen. In der Nacht auf den 14. April brach der Kurs des nativen Tokens des Projekts (OM) binnen weniger Stunden um mehr als 90 % ein. Von einer Marktkapitalisierung von über sechs Milliarden Dollar, die sich seit dem Coin Launch 2020 aufgebaut hatten, blieben zum Schluss weniger als 700 Millionen übrig. 

Mantrachain ist ein Utilityprojekt mit eigener Layer-1-Chain, auf der Echtweltassets abgebildet und gehandelt werden. Für Anleger sind solche Tokens eine Bitcoin Alternative, da sie oft höhere und sichere Renditen versprechen. Da die Anlage bei RWAs als relativ sichere Investition gilt, ist der starke Kursverlust besonders schmerzhaft. Überaus hart traf es X-User @Jeetburner, der nach eigenen Angaben mit rund 3,5 Millionen Dollar in den OM-Token investiert war. Jeetburner, der nach eigenen Angaben über drei Millionen Dollar verloren hat, will jetzt nicht nur gegen Mantrachain, sondern auch gegen Binance klagen.

Investoren suchen Schuldige

Nun stellt sich @Jeetburner und anderen Anlegern natürlich die Frage, wer schuld am plötzlichen Kursrutsch ist. Schenkt man dem CEO von Mantrachain John Patrick Mullin Glauben, trägt die zentralisierte Kryptohandelsbörse Binance zumindest Mitschuld an dem Desaster. Denn Binance soll, so Mullin, in einer Phase ohnehin bereits geringer Liquidität reckless forced closures, also „rücksichtslose Zwangsliquidierungen“ gehebelter Mantrachain-Orders durchgeführt und so eine verheerende Kettenreaktion in Gang gesetzt haben.

Binance weist diese Vorwürfe von sich. Das Unternehmen verweist darauf, dass die Plattform bei OM-Investments bereits vor Monaten die möglichen Hebel reduziert habe. Der Preisverfall habe vielmehr mit „cross exchange liquidations“ zu tun. Also seien andere Börsen an diesen Liquidierungen schuld.

Wie geht es jetzt mit @Jeetburner und dem Fall weiter?

X-User @Jeetburner will nun sowohl das Unternehmen hinter Mantrachain als auch Binance vor Gericht ziehen und hofft so, zumindest einen Teil seines Verlusts wettzumachen. Nach seiner Überzeugung sollen die Verluste der Mantrachain-Investoren ganz klar in die Taschen des Teams und Binances gewandert sein. Ob sich das vor Gericht beweisen lässt, bleibt indes fraglich.

Auch für die neue Führung der SEC unter Paul Atkins dürfte der Fall eine hohe Relevanz haben. Derzeit will die SEC einen neuen Kurs bei der Regulation von Krypto-Assets einschlagen. Grundsätzlich will die neue Führung eine konkretere und innovationsfreundlichen Kurs einschlagen. 

Fälle wie der des OM Tokens dürften dabei jedoch als Negativbeispiel für Anleger darstellen, die in Kryptowährungen investieren.  Der Fall legt deutlich dar, weshalb eine strikte Aufsicht mit Transparenz und Darlegungspflicht gegenüber Investoren sinnvoll und notwendig ist. Die Erwartung, dass nun vielmehr Krypto-Assets indirekt zu Commodities (Rohstoffen) wie Bitcoin oder Ethereum ernannt werden, dürfte dadurch einen Dämpfer erhalten haben.

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Michael Sprick

Michael Sprick ist ein freiberuflicher Journalist und Content Writer mit Schwerpunkt Blockchain und Web3 und wohnt in Barcelona. In der Vergangenheit hat er u.a. für btc-echo.de und für die BSV Blockchain Association gearbeitet. Mehr lesen

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