Nachfrage nach Stablecoins sinkt: Was bedeutet es für Krypto?
Die Konsolidierungsbewegung schreitet munter voran. In den letzten 24 Stunden gibt der Bitcoin um rund 0,25 Prozent nach. Auf Wochensicht verliert die wertvollste Kryptowährung etwas an Wert, während Ethereum sogar unwesentlich fester notiert. Alles in allem erleben wir jedoch eine Konsolidierungsphase, in welcher es an bullischen Impulsen mangelt und das Interesse an Krypto doch überschaubar scheint. Ob Bitcoin oder Ethereum – neue Allzeithochs scheinen in den nächsten Tagen nicht (mehr) indiziert. Vielmehr könnte eine Korrekturbewegung Fortsetzung finden, da beide Kryptos unter charttechnisch relevante Supports gefallen sind.
Nun offenbart auch noch ein Stablecoin-Indikator, dass die Nachfrage nach denselben sinkt. Doch was bedeutet diese Entwicklung für Krypto?
Wachstum der Stablecoins sinkt: Liquidität wird knapp
Aktuell zeigt sich, dass das Wachstum der Stablecoin-Liquidität drastisch verlangsamt hat. Dieser Indikator ist zunächst einmal bedeutsam, da er schnell auf eine mögliche Schwäche im Kryptomarkt hinweist. Stablecoins sind schließlich entscheidend für die Liquidität und Stabilität des Marktes. Ein langsames Wachstum kann darauf hindeuten, dass weniger Kapital in den Markt fließt, was wiederum die Fähigkeit des Marktes, neue Allzeithochs zu erreichen, beeinträchtigt. Für den Kryptomarkt ist ein signifikanter Anstieg der Stablecoin-Liquidität unerlässlich, da dies das Vertrauen und die Investitionsbereitschaft der Marktteilnehmer stärkt. Ohne neue Stablecoins gibt es keine Liquidität, die dann wiederum massive Zukäufe trägt.
Data from @Glassnode shows that #stablecoin liquidity growth has slowed down drastically.
For the #crypto market to achieve new all-time highs, a significant uptick in stablecoin liquidity is essential. pic.twitter.com/XCoGVcasdg
— Leon Waidmann | Onchain Insights🔍 (@LeonWaidmann) June 19, 2024
Historisch korreliert Bitcoin stark mit der geldpolitischen Liquidität. Frisches Kapital ist entscheidend für das Wachstum des Kryptomarkts. Ohne neue Zuflüsse stagniert das Stablecoin-Wachstum, was den gesamten Markt beeinträchtigt. Die hawkische Geldpolitik der Notenbanken, die Zinserhöhungen risikobehaftete Assetklassen belastete, dämpft den Kapitalfluss in Kryptowährungen. Umgekehrt würde ein Zustrom von neuem Kapital das Wachstum von Stablecoins ankurbeln und somit auch Kryptowährungen wieder steigen lassen. Für neue Allzeithochs und Markterholung ist daher eine Lockerung der Geldpolitik und ein signifikanter Anstieg der Liquidität unerlässlich. Der geldpolitische Pivot wird vom Markt dringend erwartet und dürfte dann auch wieder das Stablecoin-Wachstum ankurbeln.
Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt die langfristige Entwicklung des Kryptomarktes intakt, wenn wir uns die Stablecoins anschauen. Dies zeigt sich deutlich in den monatlichen Stablecoin-Transfervolumina, die sich in den letzten vier Jahren verzehnfacht haben – von 100 Milliarden auf über 1 Billion US-Dollar pro Monat. Im Vergleich dazu ermöglichte das Visa-Netzwerk im Geschäftsjahr 2023 ein Gesamtvolumen von 15 Billionen US-Dollar. Damit schreitet die Krypto-Adoption voran, namentlich in Verwendung von Stablecoins.
Monthly stablecoin transfer volumes have ~10x'd over the past 4 years.
From $100B to $1T+ per month.
Benchmark value from @Visa:
"During our FY23, the Visa network enabled $15 trillion in total volume." – Ryan McInerney, Chief Executive Officer pic.twitter.com/KxrUyb1IIW
— Token Terminal (@tokenterminal) June 19, 2024
Diese Zahlen unterstreichen das Wachstum und die zunehmende Akzeptanz von Stablecoins und Kryptowährungen. Langfristig bleibt das Potenzial des Marktes vielversprechend, da die grundlegende Infrastruktur und das Interesse weiter zunehmen. Zwar gibt es mitunter Kritik an zentralisierten Strukturen oder auch undurchsichtigen Praktikern einzelner Herausgeber. Dennoch dürfte eins mittelfristig klar sein – Stablecoins werden insbesondere von Großinvestoren genutzt und sind notwendiger Bestandteil von Krypto in 2024.
Stablecoin transfer volume increased 16x during past 4 years📈
Increased stablecoin usage could be a sign of growing crypto adoption for a maturing industry 👀 pic.twitter.com/iZiZ1m4S6k
— Ajay Kashyap (@EverythingAjay) June 20, 2024
Keine Zukunft ohne Stablecoins!
Stablecoins sind weiterhin essenziell für den Kryptomarkt, da sie die Volatilität von Kryptowährungen reduzieren. Diese dienen als sicherer Hafen, um Kapital zu parken, insbesondere in turbulenten Marktphasen. Als Tauschmittel ermöglichen Stablecoins nahtlose und schnelle Transaktionen ohne die Schwankungen, die bei traditionellen Kryptowährungen wie Bitcoin auftreten. Zudem haben sie reale Anwendungen gefunden, wie in der DeFi (Dezentralisierte Finanzen) und im internationalen Zahlungsverkehr, wo sie Kosten senken und Effizienz steigern.
Ohne Stablecoins wäre der Kryptomarkt heute kaum vorstellbar, da sie Stabilität und Vertrauen schaffen. Kein Wunder, dass Tether (USDT), der führende Stablecoin, die drittgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung ist. USDT bietet eine konstante Verbindung zum US-Dollar, was Händlern und Investoren Sicherheit gibt und somit den gesamten Kryptomarkt fördert.
Doch ist die aktuelle Entwicklung besorgniserregend? Keineswegs! Denn der Chart offenbart auch, dass die Entwicklung der Stablecoins durchaus zyklisch verläuft und je nach Phasen variiert. Auf Phasen explosiven Wachstums folgen immer wieder Konsolidierungen, in denen das Interesse an Krypto und Stablecoins gering ist.
Klar scheint jedoch, dass Anleger gerade diesen Indikator in 2024 beobachten sollten. Denn wenn wieder mehr Geld in Stablecoins geparkt wird und hier Liquidität bereitsteht, dürften steigende Kurse nur noch eine Frage der Zeit sein. Wichtig ist es dann, die richtigen Kryptowährungen zu identifizieren. Doch insbesondere Bitcoin und Ethereum profitieren historisch von einem Wachstum bei Stablecoins.
Kostenloser Bitcoin-Crashkurs
Erfahren Sie in nur 7 Tagen alles, was Sie über Bitcoin wissen müssen. Tägliche Videos, die direkt in Ihren Posteingang gesendet werden.