Ethereum gerät zunehmend unter Druck. Die zweitwertvollste Kryptowährung der Welt verliert an Attraktivität, sowohl im direkten Vergleich mit Bitcoin als auch gegenüber anderen Altcoins.

Im Handelspaar ETH/BTC setzt sich der Abwärtstrend weiter fort – ein klares Zeichen für die relative Schwäche gegenüber dem Marktführer. Auch andere Coins wie Solana und XRP konnten zuletzt deutlich stärker performen und gewinnen Marktanteile.

Die Folge: Das Interesse institutioneller und privater Anleger an Ethereum sinkt, die Nachfrage bleibt verhalten. Parallel dazu verschlechtert sich auch das Sentiment in der Community. Zweifel an der mittelfristigen Entwicklung nehmen zu.

Doch genau in solchen Phasen können sich antizyklische Einstiegsmöglichkeiten ergeben – davon zeigt sich auch BlackRock überzeugt und hat drei Gründe aufgeführt, warum man bullisch für ETH sein könnte.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Über 130 Milliarden US-Dollar Stablecoins laufen direkt auf Ethereum-Infrastruktur.
  • Ethereum hält über 50 Prozent des weltweiten Stablecoin-Marktvolumens.
  • Im DeFi-Bereich entfallen über 50 Prozent TVL auf Ethereum-Protokolle.
  • Aave allein bündelt 25 Milliarden US-Dollar auf der Ethereum-Blockchain.
  • Über 80 Prozent der tokenisierten Realwerte basieren auf Ethereum und L2s.
  • BlackRocks BUIDL-Fonds unterstreicht institutionelles Vertrauen in Ethereum-Technologie.

1. Stablecoins: Der klarste Produkt-Market-Fit der Krypto-Industrie

Laut BlackRock ist der wachsende Stablecoin-Markt einer der zentralen Gründe für eine langfristig positive Bewertung von Ethereum. Mit einem Volumen von rund 130 Milliarden US-Dollar an USD-verknüpften Stablecoins, die direkt auf der Ethereum-Blockchain ausgegeben oder verwaltet werden, spielt das Netzwerk eine Schlüsselrolle im globalen Stablecoin-Ökosystem.

Stablecoins wie USDC und USDT fungieren dabei nicht nur als Recheneinheit für den Handel, sondern bilden zunehmend die Grundlage für dezentrale Anwendungen, Zahlungen, Kreditvergabe und mehr. Die Relevanz dieser Tokens nimmt parallel zum Bedarf an digitalem Dollar zu – vor allem im internationalen Zahlungsverkehr. Ethereum profitiert hierbei nicht nur als Infrastruktur, sondern auch durch gestiegene Netzwerkauslastung und damit höhere Gebühreneinnahmen für Validatoren.

Der Trend zur Regulierung von Stablecoins könnte Ethereum in 2025 zusätzlich stärken, sofern regulierte Emittenten weiterhin auf die ausgereifte Ethereum-Umgebung setzen. Und dies scheint im Jahr 2025 offensichtlich.

Der Ethereum-Entwickler @materkel ist nämlich überzeugt, dass Stablecoins und tokenisierte Realwerte (RWAs) die nächste echte Krypto-Hausse auslösen werden – und zwar auf Ethereum. Seiner Ansicht nach wird Ethereum erneut als führende Plattform auftreten, während der Großteil der Krypto-Community diesen Trend bisher unterschätzt.

Laut @ripdoteth befindet sich nämlich über die Hälfte aller Stablecoins auf Ethereum. Im Vergleich dazu entfallen nur etwa 5 Prozent auf Solana. Für ihn zählen Stablecoins zu den klarsten Produkt-Markt-Fits der Krypto-Industrie. Ethereum und seine Layer-2-Netzwerke sieht er daher als zentrales Fundament für dieses Segment.

Die Daten unterstreichen damit klar die Einschätzung von BlackRock – bei Stablecoins führt im Jahr 2025 noch kein Weg an Ethereum vorbei. Zugleich wachsen Stablecoins mittlerweile unabhängig vom Krypto-Zyklus in jeder Marktphase.

2. DeFi: Ethereum bleibt führende Blockchain für DeFi

Ein weiterer Aspekt, den BlackRock betont, ist die Stärke von Ethereum im Bereich DeFi. Mit rund 25 Milliarden US-Dollar an Nutzereinlagen allein im Aave-Protokoll zeigt sich, wie dominant Ethereum weiterhin in diesem Sektor ist. Aave ist dabei nur eines von vielen DeFi-Projekten, die auf Ethereum basieren. Uniswap, MakerDAO oder Lido ergänzen das Ökosystem.

Die hohe Liquidität und das Vertrauen der Nutzer in diese Anwendungen wirken wie ein Netzwerk-Effekt zugunsten von Ethereum. Gleichzeitig zeigen steigende Total-Value-Locked-Werte, dass institutionelle und semi-professionelle Investoren zunehmend Kapital in DeFi-dApps einbringen.

Dieser Kapitalzufluss könnte sich mit wachsender regulatorischer Klarheit noch verstärken. Für Ethereum ergibt sich daraus ein strategischer Vorteil als bevorzugte Plattform für den Aufbau komplexer Finanzinstrumente in DeFi.

So beläuft sich das Total Value Locked von Ethereum im DeFi-Bereich nach Daten von DefiLlama immer noch auf über 50 Milliarden US-Dollar, womit die Layer-1 rund die Hälfte des gesamten TVLs hier für sich beanspruchen kann. Zugleich erlebt Ethereum zuletzt hier eine deutliche Aufwärtsbewegung seit 2022.

DeFi Ethereum

3. Tokenisierung & RWA: BUIDL-Fonds zeigt institutionelles Vertrauen in Ethereum

Der dritte von BlackRock hervorgehobene Bereich betrifft die Tokenisierung realer Vermögenswerte. Mit dem hauseigenen BUIDL-Fonds, dessen Volumen auf Ethereum bereits über 380 Millionen US-Dollar erreicht, demonstriert der Vermögensverwalter selbst die praktische Anwendung. Tokenisierung meint hier die digitale Abbildung klassischer Anlageklassen – wie Anleihen oder Geldmarktfonds – auf einer Blockchain.

Ethereum bietet für diesen Prozess aus Sicht vieler Marktakteure die nötige Sicherheit, Standardisierung und Kompatibilität mit bestehenden Wallets und Infrastrukturen. Die Entwicklung deutet darauf hin, dass Ethereum als technologischer Layer für tokenisierte Real-World-Assets mittelfristig eine wichtige Rolle übernimmt.

Die Tatsache, dass BlackRock selbst einen solchen Fonds auf Ethereum aufsetzt, unterstreicht das Vertrauen in das Netzwerk und das Potenzial dieses Anwendungsbereichs. Sollte sich Tokenisierung im traditionellen Finanzsystem durchsetzen, dürfte Ethereum als Basistechnologie massiv profitieren.

Der Analyst @TheDeFinvestor hebt hier gezielt hervor, dass Ethereum und seine Layer-2-Netzwerke über 80 Prozent Marktanteil im Bereich von RWA halten. Trotz wachsender Konkurrenz bleibt Ethereum führend bei der Tokenisierung und dominiert diesen Sektor weiterhin klar.

Miles Deutscher bleibt ebenfalls überzeugt, dass Ethereum trotz wachsender Nachfrage nach alternativen Chains wie Solana im Bereich der RWA führend bleibt. Für ihn zählt vor allem die Sicherheit und Dezentralität bei der Abbildung von Billionenwerten – und hier sieht er Ethereum klar im Vorteil. Obwohl er selbst Solana-Bulle sei, denke er, dass institutionelle Akteure Ethereum stärker vertrauen. Das deutlich höhere Total Value Locked – über das Sechsfache von Solana – unterstreiche diese Marktposition. Zwar könnte Solana Marktanteile gewinnen, doch ein tatsächliches Überholen hält er für sehr unwahrscheinlich.


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Daniel Robrecht

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz... Mehr lesen

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