Das Unternehmen a16z, auch bekannt als Andreessen Horowitz, ist ein führende Venture-Capitalist aus den USA. A16z wurde 2009 von Marc Andreessen und Ben Horowitz gegründet und investiert in aufstrebende Technologie- und Krypto-Unternehmen. a16z ist dabei durchaus bekannt für seine Unterstützung von Innovationen in Fintech, Blockchain und disruptiven Technologien.
Nun haben sich die führenden Analysten in einer neuen Studie mit Kryptowährungen im Jahr 2024 beschäftigt. Doch auf welche Krypto-Trends setzen die Experten?
Ein Blick in den „State of Crypto Report 2024“:
Krypto-Adoption auf Allzeithoch
Die Experten von a16z heben in ihrer Analyse hervor, dass die Anzahl der monatlich aktiven Krypto-Adressen einen neuen Höchststand erreicht hat. Im September 2024 interagierten 220 Millionen Adressen mindestens einmal mit einer Blockchain, was eine Verdreifachung im Vergleich zum Ende des Jahres 2023 darstellte. Diese Aktivitätssteigerung wurde dabei maßgeblich durch Solana angetrieben, das für rund 100 Millionen aktive Adressen verantwortlich ist. Dahinter folgen NEAR, die Coinbase L2-Lösung Base, Tron und Bitcoin. Besonders bei Solana zeigt sich nicht nur eine hohe Nutzeraktivität, sondern auch ein wachsendes Interesse von Entwicklern. Der Anteil der Gründer, die auf Solana aufbauen oder es planen, hat sich fast verdoppelt.
Interessanterweise bleibt Ethereum trotz dieser Entwicklungen das führende Netzwerk in Bezug auf Entwicklerinteresse mit einem Anteil von 20,8 Prozent. Dies zeigt, dass Ethereum weiterhin als zentrale Plattform für Entwickler gilt, während Netzwerke wie Solana, Base und Bitcoin ebenfalls an Bedeutung gewinnen. Ethereum bleibt präferiert, das übergeordnete Wachstum verläuft positiv.
Ein weiterer Trend, den die Analysten hier hervorheben, ist das globale Wachstum der mobilen Krypto-Wallet-Nutzung, die im Juni 2024 mit 29 Millionen Nutzern ihren Höhepunkt erreichte. Länder wie Nigeria, Indien und Argentinien tragen stark zu diesem Wachstum bei. Hier wird offensichtlich, dass Krypto zunehmend als Mittel für alltägliche Transaktionen genutzt wird, insbesondere in Regionen mit wirtschaftlichen Unsicherheiten.
Dennoch ist die Anzahl der wirklich aktiven Krypto-Nutzer deutlich schwieriger zu ermitteln. So würden nach a16z wahrscheinlich rund 30 bis 60 Millionen Nutzer monatlich im Krypto-Space aktiv sein, während es insgesamt über 600 Millionen Krypto-Halter gebe. Das Fazit:
„Diese Diskrepanz unterstreicht die große Chance, passive Krypto-Besitzer einzubinden – und wieder einzubinden -. Da umfangreiche Infrastrukturverbesserungen brandneue, überzeugende Apps und Verbrauchererlebnisse ermöglichen, könnten mehr inaktive Kryptobesitzer zu aktiven Onchain-Nutzern werden.“
DeFi ist beliebter, als es scheint
Die a16z-Analyse hebt derweil hervor, dass Decentralized Finance nach Blockchain-Infrastruktur das größte Interesse unter Entwicklern weckt. DeFi hat sich seit seinem Aufstieg im Jahr 2020 zu einer der meistgenutzten Kategorien im Kryptobereich entwickelt, wobei 34 Prozent der täglich aktiven Adressen im DeFi-Bereich aktiv sind. Insbesondere dezentralisierte Börsen haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen und machen mittlerweile 10 Prozent des Spot-Krypto-Handelsvolumens aus – ein Bereich, der noch vor vier Jahren vollständig von zentralen Börsen dominiert wurde. Hier zeigt sich ein klarer Trend – denn DeFi ist beliebter, als es zuletzt mitunter schien.
DeFi-Protokolle haben mittlerweile über 169 Milliarden US-Dollar an Wert in verschiedenen Anwendungen gebunden. Dabei gehören Staking und Lending zu den führenden Unterkategorien. Staking, das vor allem durch Ethereums Umstellung auf Proof-of-Stake (PoS) immer beliebter wurde, ist besonders relevant. Seit dieser Umstellung hat der Anteil des gestakten Ether von 11 Prozent auf 29 Prozent zugenommen, was die Sicherheit des Netzwerks deutlich erhöht hat. Zugleich wird natürlich auch das handelbare Angebot bei Ethereum knapper.
Die DeFi-Bewegung wird als vielversprechende Alternative zu zentralisierten Finanzsystemen betrachte. Diese ist in den USA von einer zunehmenden Konsolidierung und der Machtkonzentration großer Banken geprägt. Während die Anzahl der Banken in den USA seit 1990 um zwei Drittel gesunken ist, bietet DeFi nach den Analysten von a16z eine dezentralisierte Lösung, die finanzielle Freiheit und Innovationen fördert.
Krypto könnte Probleme von KI lösen
Laut den Analysten von a16z zeichnet sich eine zunehmende Verknüpfung zwischen Krypto und Künstlicher Intelligenz ab, die einige der drängendsten Herausforderungen von KI lösen könnte. Dabei ist die Künstliche Intelligenz nicht nur im gesamten Technologiesektor ein dominierendes Thema. Vielmehr gewinnt diese auch im Krypto-Bereich stark an Bedeutung. Auffällig ist der signifikante Überschneidungsbereich zwischen Besuchern von KI-Websites, wie chatgpt.com, und Krypto-Webseiten. So gebe es eine enge Verbindung der Nutzergruppen.
Im Bereich der Krypto-Entwicklung nutzen mittlerweile etwa 34 Prozent der Projekte KI-Technologien, was einen Anstieg gegenüber 27 Prozent im Vorjahr darstellt. Besonders Blockchain-Infrastrukturprojekte greifen zunehmend auf Künstliche Intelligenz zurück. Dies zeigt, dass KI eine Schlüsseltechnologie wird, um bestehende Blockchain-Projekte zu optimieren und neue Anwendungen zu schaffen.
Ein zentrales Problem von KI bleibt dennoch die wachsende Zentralisierung. Die Kosten für das Training von KI-Modellen sind in den letzten zehn Jahren exponentiell gestiegen, sodass nur noch die größten Technologieunternehmen die Ressourcen haben, um moderne Modelle zu entwickeln. Hier setzt die dezentrale Natur von Blockchain an: Projekte arbeiten daran, den Zugang zu Rechenleistung zu demokratisieren oder KI-Forschung in offenen, nutzerbasierten Netzwerken betreiben. Diese Symbiose könnte in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen – mit Chancen für Künstliche Intelligenz und Krypto.
Keine Zukunft ohne Stablecoins
Ferner spielen auch Stablecoins in der Analyste eine wichtige Rolle. Durch schnelle, günstige und globale Zahlungen haben sie sich als eines der erfolgreichsten Krypto-Produkte etabliert.
Wichtige Skalierungsverbesserungen haben die Kosten für Krypto-Transaktionen drastisch gesenkt, insbesondere für Stablecoins. Auf Ethereum sind die Transaktionskosten für USDC, von 12 US-Dollar im Jahr 2021 auf durchschnittlich 1 US-Dollar gefallen. Auf der L2-Lösung Base von Coinbase kosten USDC-Transaktionen sogar weniger als einen Cent. Dies stellt einen deutlichen Vorteil gegenüber den durchschnittlichen 44 US-Dollar für internationale Überweisungen dar.
Mit einem Transaktionsvolumen von 8,5 Billionen US-Dollar im zweiten Quartal 2024 haben Stablecoins etablierte Zahlungssysteme wie Visa und PayPal effektiv herausgefordert. Diese Entwicklung zeigt, dass Stablecoins weit mehr als nur eine Modeerscheinung sind. Interessanterweise bleibt die Nutzung von Stablecoins stabil, unabhängig von den Schwankungen auf den Kryptomärkten. Daraus schlussfolgern die Analysten, dass sie zunehmend für alltägliche Zahlungen genutzt werden, nicht nur für das Trading.
„Stablecoins sind auch nicht nur eine Modeerscheinung. Vergleicht man die Stablecoin-Aktivitäten mit den volatilen Marktzyklen von Kryptowährungen, scheinen die beiden nicht miteinander korreliert zu sein. In der Tat ist die Anzahl der monatlichen Stablecoin-Versandadressen weiter gestiegen, während das Handelsvolumen von Kryptowährungen zurückgegangen ist. Mit anderen Worten, die Menschen scheinen Stablecoins für mehr als nur den Handel zu nutzen.“
Stablecoins machen mittlerweile 32 Prozent der täglichen Krypto-Aktivitäten aus und sind damit nur knapp hinter dem DeFi-Sektor, der 34 Prozent für sich beansprucht.
Kryptowährungen werden 2024 politisch
Die Analysten von a16z betonen derweil, dass Krypto in den USA zu einem zentralen politischen Thema geworden ist, insbesondere im Vorfeld der anstehenden Wahlen. In Swing States wie Pennsylvania und Wisconsin, die entscheidend für den Wahlausgang sein könnten, ist das Interesse an Kryptowährungen stark gestiegen. Dies zeigten zuletzt Suchanfragen bei Google. Hier bedeuteten die Krypto-Spot-ETFs einen wichtigen Meilenstein in der Krypto-Politik der USA.
Ein weiterer bedeutender Schritt war die Verabschiedung des FIT21-Gesetzes im Repräsentantenhaus, das durch parteiübergreifende Unterstützung mehr Klarheit für Krypto-Unternehmer schaffen könnte.
International haben die EU und das Vereinigte Königreich Vorreiterrollen in der Krypto-Regulierung eingenommen. Die EU hat durch das Inkrafttreten des Markets in Crypto Act (MiCA) einen umfassenden rechtlichen Rahmen geschaffen. Besonders im Fokus stehen Stablecoins, die durch ihre Bindung an den US-Dollar sowohl die globale Stellung der Währung stärken als auch die finanzielle Stabilität der USA unterstützen. Dabei bleibt das Potenzial von Stablecoins in den USA von entscheidender Bedeutung.
Dies lässt sich auch an folgender Entwicklung darstellen:
„Stablecoins projizieren nicht nur die Macht des amerikanischen Dollars in die ganze Welt, sondern stärken möglicherweise auch die finanzielle Basis des Landes im eigenen Land. Obwohl sie erst ein Jahrzehnt alt sind, sind Stablecoins zu einem der 20 wichtigsten Inhaber von US-Schulden aufgestiegen und liegen damit noch vor Ländern wie Deutschland.“
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