Finanzmärkte bewegen sich in wiederkehrenden Zyklen, die von Angebot, Nachfrage und wirtschaftlichen Bedingungen beeinflusst werden. Solche Zyklen durchlaufen Phasen wie beispielsweise Expansion, Boom, Rezession und Erholung. Die Muster basieren auf historischen Daten und psychologischen Marktmechanismen, sind jedoch nicht immer exakt vorhersehbar.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Bitcoin folgt traditionell einem Vier-Jahres-Zyklus, der eng mit dem Halving verknüpft ist.
  • MikybullCrypto sieht den Zyklus als intakt, solange der Kurs über dem 50-Wochen-MA bleibt.
  • Ki Young Ju sieht Anzeichen eines Bärenmarktes, da On-Chain-Daten und Liquidität schwach sind.
  • Ecoinometrics argumentiert, dass makroökonomische Faktoren wichtiger geworden sind als das Halving.
  • Apsk32 hält am Zyklus fest, allerdings sei Bitcoin stärker mit globalen Märkten korreliert.
  • Der letzte Analyst stellt das Konzept von Bitcoin-Zyklen grundsätzlich infrage, da Muster sich auflösen.
  • Ob der Zyklus hält, entscheidet letztlich die Nachfrage – hier gibt es aktuell Schwäche.

Bitcoin folgt traditionell einem bekannten Vier-Jahres-Zyklus, der eng mit dem Halving-Mechanismus verknüpft ist. Alle vier Jahre halbiert sich die Menge neuer Bitcoins, die als Belohnung für Miner ausgegeben werden. Dies führt langfristig zu einer Verknappung des Angebots, während die Nachfrage oft steigt. Historisch betrachtet traten nach jedem Halving starke Kursanstiege auf. Als führende Kryptowährung hatte Bitcoins Halving-Zyklus dann auch Auswirkungen auf Altcoins.

Zyklen sind jedoch keine festen Gesetze. Diese bleiben nur gültig, solange die Marktbedingungen ihre Wiederholung begünstigen. Veränderungen in Regulierung oder Makrofaktoren können bestehende Muster unterbrechen und neue Zyklen formen. Märkte sind dynamisch, und langfristige Vorhersagen bleiben unsicher.

Mit der jüngsten Korrektur und einem schwachen Start in das Jahr 2025 stellen sich viele Anleger diese Frage: Schließlich wäre in puncto Saisonalität ein starker Auftakt in das erste Quartal indiziert gewesen. Ist der Bullenmarkt schon vorbei? 5 Experten warnen und wagen eine Prognose zum typischen Krypto-Zyklus.


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Bullenmarkt geht (noch) weiter – dieser Indikator ist entscheidend

Mikybull Crypto betrachtet den 50-Wochen-Moving-Average (MA50) als entscheidenden Indikator für den Beginn eines Bärenmarktes. Seiner Analyse zufolge bleibt der aktuelle Bitcoin-Zyklus intakt, solange der Kurs über dieser gleitenden Durchschnittslinie bleibt. In früheren Zyklen markierte ein nachhaltiges Unterschreiten dieses Niveaus den Übergang in eine längere Abwärtsphase.

Da Bitcoin aktuell weiterhin oberhalb des MA50 notiert, sieht Mikybull noch keine Bestätigung für das Ende des Bullenmarktes. Dies steht im Gegensatz zu anderen Analysten, die bereits Anzeichen einer Abschwächung sehen. Die Einschätzung zeigt, dass sich der aktuelle Zyklus weiterhin innerhalb historischer Muster bewegt, solange dieser technische Indikator nicht unterschritten wird.

Damit hält Mikybull am klassischen Vier-Jahres-Muster fest – unter der Voraussetzung, dass der MA50 hält. Dies dürfte in den kommenden Tagen immer wichtiger werden.

Bitcoin-Kurs

Bärenmarkt ist da! On-Chain-Daten machen Angst

Der CryptoQuant-CEO Ki Young Ju sieht das Ende des Bitcoin-Bullenmarktes gekommen und erwartet für die nächsten 6–12 Monate eine bärische oder seitwärts gerichtete Kursentwicklung. Seine Einschätzung basiert auf einer umfassenden Analyse verschiedener On-Chain-Indikatoren, darunter MVRV, SOPR und NUPL, die auf einem 365-Tage-Moving-Average modelliert werden.

Laut seiner Analyse signalisieren alle relevanten On-Chain-Daten einen Bärenmarkt. Besonders bärisch sei der Rückgang frischer Liquidität, wodurch neue Wale Bitcoin zunehmend zu niedrigeren Preisen verkaufen. So erhalte der Markt nicht genügend Kapitalzuflüsse, um höhere Kurse zu stützen.

Zudem verweist Ki auf die zuletzt schwachen ETF-Zuflüsse, die seit drei Wochen negativ sind. Ein hohes Handelsvolumen um 100.000 US-Dollar konnte den Kurs nicht weiter antreiben. Trotz früherer bullischer Einschätzungen sieht er nun klare Signale für eine Trendwende.

Bitcoin-Kurs deutlich schwächer als in vergangenen Zyklen

Der Krypto-Analyst Ecoinometrics sieht eine deutliche Abweichung des aktuellen Bitcoin-Zyklus von früheren Alving-Perioden. Historisch hätte Bitcoin zu diesem Zeitpunkt einen Mindestpreis von 250.000 US-Dollar erreichen müssen, doch die Kursentwicklung bleibt weit darunter.

Die Analyse deutet darauf hin, dass Bitcoin nicht mehr primär durch das Vier-Jahres-Halving bestimmt wird. Stattdessen sieht Ecoinometrics eine stärkere Abhängigkeit von makroökonomischen Faktoren. Der Kurs orientiert sich zunehmend an globalen Finanzmärkten und nicht mehr allein am reduzierten Angebot neuer Coins.

Diese Einschätzung unterscheidet sich von Analysten, die weiterhin das Halving als Haupttreiber sehen. Ecoinometrics argumentiert, dass sich Bitcoin zu einem Makro-Asset entwickelt hat, dessen Preis von Zinsentscheidungen, Liquidität und wirtschaftlichen Entwicklungen geprägt wird. Damit könnte sich der bisherige Zyklusmechanismus grundlegend verändern – auch relativ sind die Auswirkungen des Halvings natürlich immer geringer.


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4-Jahres-Zyklus bleibt, aber …

Der Analyst apsk32 hält derweil am klassischen Vier-Jahres-Zyklus fest und verweist auf frühere Höchststände, die jeweils im November oder Dezember der entsprechenden Jahre auftraten. Sollte sich dieses Muster fortsetzen, wäre ein neues Allzeithoch Ende 2025 zu erwarten.

Zusätzlich betrachtet er die Power-Curve, die er als langfristige Unterstützungszone für den intrinsischen Wert des Bitcoin-Netzwerks definiert. Laut seiner Analyse steigt Bitcoin in jedem Zyklus über diese Trendlinie und kehrt in der Bärenmarkt-Phase wieder zu ihr zurück.

Dennoch erkennt er an, dass dieser Zyklus anders verlaufen könnte. Das frühe Wachstum durch ETF-Zuflüsse hat Erwartungen geweckt, die nun nicht erfüllt wurden. Dennoch sieht er keine gravierende Abweichung vom bisherigen Muster.

Apsk32 argumentiert weiter, dass der Vier-Jahres-Zyklus ursprünglich durch die massiven Angebotsverknappungen durch das Halving geprägt war. Da jedoch inzwischen über 19,8 Millionen von 21 Millionen Bitcoin bereits im Umlauf sind, nimmt die Bedeutung dieser Emissionsverknappung ab.

Im letzten Zyklus erwarteten viele ebenfalls ein Ende des Musters, doch stattdessen bildete sich ein Doppel-Top, mit einem zweiten Höhepunkt im Post-Halving-Jahr. Falls sich der Zyklus wiederholt, wäre ein neues Hoch Ende 2025 zu erwarten. Allerdings stellt Apsk32 klar, dass Bitcoin kein isoliertes Asset mehr ist. Mit einer Bewertung von weit über einer Billion US-Dollar und mit steigender institutioneller Beteiligung hängt seine Entwicklung nun stärker von makroökonomischen Faktoren ab.

Doch auch frühere Bitcoin-Zyklen wurden von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst waren. 2025 stellt eine Stabilisierungsphase dar, mit hohen Zinsen, moderatem Wachstum und volatilen Märkten. Er sieht Potenzial für einen Bitcoin-Anstieg über 200.000 US-Dollar, sofern die Geldmenge steigt und die US-Notenbank ihre restriktive Politik lockert.

Krypto Prognose: Es gibt keinen Zyklus mehr

Dieser Analyst stellt dennoch sogar den klassischen Bitcoin-Zyklus grundsätzlich infrage. Seiner Meinung nach gibt es keine klaren Zyklen mehr, da sich die Grenzen zwischen Bullen- und Bärenmarkt zunehmend verwischen. Anleger werden Schwierigkeiten haben, den Beginn und das Ende eines Zyklus zu definieren – ob Bären- oder Bullenmarkt – der Übergang sei immer fließender.

So dürften frühere Mustererkennungen an Relevanz verlieren, da sich Marktmechanismen eben verändern. Dies bedeutet, dass historische Zyklen nicht mehr zuverlässig als Orientierung dienen. Stattdessen sieht er das Anlegerverhalten als zentralen Faktor für die zukünftige Kursentwicklung.

Diese Einschätzung unterscheidet sich von klassischen Modellen, die Bitcoin weiterhin in Vier-Jahres-Zyklen einordnen. Er sieht eine dynamischere Marktstruktur, in der Angebot, Nachfrage und Kapitalflüsse kurzfristiger variieren.

Ist der Krypto-Zyklus vorbei?

Die fünf Experten liefern unterschiedliche Einschätzungen zum aktuellen Bitcoin-Zyklus.

Während einige weiterhin an das Vier-Jahres-Muster glauben, sehen andere fundamentale Veränderungen. MikybullCrypto hält den Zyklus für intakt, solange der 50-Wochen-MA nicht unterschritten wird. Ki Young Ju hingegen sieht eindeutige Anzeichen für einen Bärenmarkt, da On-Chain-Daten und Liquiditätsströme ausgeprägte Schwäche zeigen. Ecoinometrics argumentiert, dass Bitcoin sich zunehmend als Makro-Asset entwickelt und nicht mehr primär vom Halving bestimmt wird. Apsk32 hält an der bisherigen Struktur fest, verweist aber auf wichtiger werdende makroökonomische Faktoren. Der nächste Analyst stellt das Konzept eines festen Zyklus sogar insgesamt infrage, da sich Muster langfristig auflösen könnten.

Sicher ist ergo nichts. Historische Muster können sich verändern. Das Halving hatte früher starken Einfluss, doch dieser nimmt mit wachsender Marktreife ab. Neue Faktoren wie ETFs und staatliche Adoption haben das Spiel verändert. Bitcoin reagiert sensitiv auf Liquidität und korreliert aktuell stark mit dem Nasdaq 100.

Korrelation

Letztlich entscheidet im Finanzmarkt immer Angebot und Nachfrage. Bitcoin bleibt knapp, doch die Nachfrage schwächelt aktuell. Das könnte sich umkehren und ein weiteres Allzeithoch bringen oder eben erst einmal so bleiben und damit eine längere Seitwärtsphase bedingen. Doch noch ist es möglich, dass der Zyklus bestehen bleibt und Bitcoin im Schlussquartal 2025 ein neues Hoch erreicht, was das Muster zum vierten Mal bestätigen würde.

Bereits heute könnte der Fed-Zinsentscheid die Aufmerksamkeit auf den wohl wichtigsten Kurstreiber richten – der Entwicklung der Liquidität, sprich hier der Geldpolitik in den USA.


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Daniel Robrecht

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz... Mehr lesen

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