Trends und Narrative sind im Kryptomarkt von entscheidender Bedeutung, da sie oft als Katalysatoren für Preisdynamiken fungieren. Anleger, die sich frühzeitig positionieren, profitieren von einer strategischen Ausrichtung auf zukünftige Entwicklungen. Besonders am Jahresende wird der Markt von historisch bullischen Bewegungen geprägt. Dies bietet auch eine gute Gelegenheit, sich mit den kommenden Trends auseinanderzusetzen.
Spannend ist die Frage, welche Narrative 2025 die Kryptomärkte dominieren werden.
Welche neuen Themen werden das Potenzial haben, das Marktgeschehen im kommenden Jahr nachhaltig zu beeinflussen?
Wir haben vier potenzielle Krypto-Trends für das kommende Jahr identifiziert:
1. Bitcoin: Staaten und Unternehmen könnten folgen
MicroStrategy wurde einst lediglich als Softwareunternehmen verstanden. Doch das US-Unternehmen hat durch seine enorme Neuausrichtung hin zu Bitcoin große Aufmerksamkeit erlangt. Über die letzten vier Jahre entwickelte sich das Unternehmen zum größten institutionellen Bitcoin-Investor weltweit. Unter der Leitung von Michael Saylor, Mitbegründer und CEO, wuchs der Unternehmenswert auf rund 40 Milliarden US-Dollar. Saylors Strategie basiert auf der Überzeugung, dass Bitcoin langfristig enorm an Wert gewinnen wird. Die massiven Investitionen in Bitcoin wurden auch durch einen signifikanten Schuldenanstieg finanziert. Doch BTC soll mittelfristig eben höhere Renditen liefern.
Der Bitcoin Act könnte derweil in den USA Bitcoin als strategische Reserve etablieren. Hier dürfte Donald Trump das Gesetz als Präsident unterstützen. Zwar bleibt unklar, ob der Bitcoin Act tatsächlich Realität wird, doch die wachsende Relevanz von Bitcoin als Anlagewert lässt diesen Schritt zunehmend plausibel erscheinen. So könnten erste Staaten bald beginnen, Bitcoin als Reserve-Asset zu nutzen. Sollte dies geschehen, könnte eine Kettenreaktion ausgelöst werden, bei der immer mehr Länder in FOMO verfallen und ebenfalls Bitcoin als strategische Reserve adoptieren. FOMO unter Staaten wäre wohl der Bull-Case schlechthin.
That was the most important speech in #Bitcoin history.
Donald Trump will convert 200,000 $BTC currently held by the Department of Justice into a National Strategic Reserve worth $13.4 BILLION.
That's the starting pistol for nation state adoption.
‼️The race is ON! pic.twitter.com/wMJaJ2ZyJb
— Bitcoin Archive (@BTC_Archive) July 27, 2024
Ein möglicher Krypto-Trend für 2025 könnte die zunehmende Adoption von Bitcoin und anderen Kryptowährungen durch Staaten und Unternehmen sein. Während 2024 institutionelle Investoren durch die Einführung von ETFs verstärkt in den Kryptomarkt eingestiegen sind, könnten im nächsten Schritt auch Regierungen und Unternehmen Kryptowährungen als Reserve-Asset in Betracht ziehen.
2. Meme-Coins werden beliebter
Meme-Coins zeigen derzeit eine deutliche Stärke. Einige Analysten sprechen sogar von einem bevorstehenden Superzyklus für die unterhaltsamen Kryptowährungen. Momentan befinden sich mehr Meme-Coins denn je unter den Top 100 des Kryptomarkts, was ihre wachsende Popularität unterstreicht. Auch 2025 könnte dieser Trend anhalten, da Meme-Coins trotz ihrer spekulativen Natur besonders zugänglich für Krypto-Neulinge sind. Ihre einfach verständlichen Narrative und die oft spielerische Herangehensweise ziehen sowohl Anfänger als auch erfahrene Investoren an. Zudem bieten sie durch ihre hohe Volatilität potenziell enorme Gewinnchancen.
Da Meme-Coins eine niedrige Einstiegshürde bieten und häufig von sozialen Medien oder Communities unterstützt werden, könnte 2025 erneut eine große Menge an Kapital in diese Coins fließen. Meme-Coins sind gekommen, um zu bleiben – diese Behauptung bestätigt bereits ein Blick in die Top 100.
3. Layer-2 dominieren Ethereum
Eine aktuelle Studie des Risikokapitalgebers a16z zeigt, dass die Verbesserung der Blockchain-Infrastruktur zu einem enormen Anstieg der Kapazitäten und einer drastischen Senkung der Transaktionskosten geführt hat. Vor allem durch Ethereum Layer-2 und andere Hochleistungs-Blockchains können heute mehr als 50-mal so viele Transaktionen pro Sekunde verarbeitet werden wie noch vor vier Jahren. Ein entscheidender Faktor war das „Dencun“-Upgrade – oder auch EIP-4844 – von Ethereum im Jahr 2024, das die Gebühren für L2-Netzwerke erheblich reduzierte.
Layer-2-Netzwerke könnten 2025 erneut zu einem wichtigen Krypto-Trend werden, da sie die Skalierbarkeit und Effizienz von Blockchains weiter verbessern. Die Herausforderung wird jedoch darin bestehen, die besten L2-Lösungen in einem zunehmend überfüllten Markt zu identifizieren. Mit der wachsenden Anzahl von L2-Netzwerken droht eine Verwässerung, da nicht alle Plattformen das nötige Wachstum und die Akzeptanz erreichen werden. Doch neue Aussagen von Vitalik Buterin könnten 2025 das Momentum wieder zu L2 verschieben.
🚀 Vitalik Buterin unveils the 'Surge' phase for Ethereum, emphasizing Layer 2 scaling and sharding as the key to unlocking massive scalability. 🌐💡
Read more:https://t.co/pkqJaTQq7V pic.twitter.com/HHTWbqzMBh
— SuperEx (@SuperExet) October 20, 2024
Base, das L2-Netzwerk von Coinbase, sticht beispielsweise durch starkes Wachstum hervor, was es zu einem potenziellen Marktführer macht. Gleichzeitig positioniert sich auch Optimism als zugrunde liegendes Framework, das nicht nur für Skalierbarkeit sorgt, sondern auch mit seinem OP-Stack für andere Layer-2 maßgeblich ist. Viele weitere Konkurrenten wie Arbitrum, Mantle, Blast, Linea, Starknet, Metis oder Immutable X sichern sich ebenfalls eine Nische im Marktsegment.
4. Stablecoin-Nutzung schreitet voran
Die neue a16z-Studie zeigt ebenfalls, dass Stablecoins mittlerweile eine klare Nachfrage am Markt erfüllen und sich als eine der bedeutendsten Anwendungen etabliert haben. Diese ermöglichen schnelle, kostengünstige und globale Zahlungen. Durch Skalierungsupgrades konnten die Transaktionskosten drastisch gesenkt werden. Beispielsweise sind die Gebühren für Transaktionen mit USDC auf Ethereum von durchschnittlich 12 Dollar im Jahr 2021 auf nur noch einen Dollar gefallen, während Transaktionen auf Coinbases Layer-2-Netzwerk Base weniger als einen Cent kosten.
Vergleicht man diese Kosten mit traditionellen internationalen Überweisungen, die im Schnitt 44 Dollar betragen, wird das Potenzial von Stablecoins deutlich. Im zweiten Quartal 2024 verzeichneten Stablecoins ein Transaktionsvolumen von 8,5 Billionen US-Dollar, weit mehr als Visas 3,9 Billionen US-Dollar. Stablecoins übernehmen eine bedeutende Rolle im globalen Zahlungsverkehr.
Interessanterweise zeigt die Nutzung nach der Studie keine direkte Korrelation mit den typischen Marktzyklen von Kryptowährungen, was auf ihren langfristigen Nutzen über das reine Trading hinaus hinweist.
Tether (USDT), der führende Stablecoin, hat passend dazu kürzlich ein neues Allzeithoch in seiner Marktkapitalisierung erreicht. Diese liegt nun bei über 120 Milliarden US-Dollar. Da der Wert von USDT immer gleich dem US-Dollar bleibt, entsteht die steigende Marktkapitalisierung nicht durch Wertzuwachs, sondern durch die wachsende Menge an im Umlauf befindlichen Coins. Das deutliche Wachstum zeigt die steigende Nachfrage nach USDT. Noch 2021 lag die Marktkapitalisierung bei 11 Milliarden US-Dollar, was eine Verzehnfachung in nur drei Jahren bedeutet.
#USDT market cap exceeds $120 billion, hits all time high.#TETHER#crypto #crypto pic.twitter.com/W9l5nqhY6E
— Crypto Patel (@CryptoPatel) October 20, 2024
Auch im Jahr 2025 dürfte die Nutzung von Stablecoins weiter zunehmen und ihre Bedeutung im globalen Finanzsystem weiter wachsen. Stablecoins wie Tether (USDT) bieten eine zuverlässige Möglichkeit, Werte schnell und kostengünstig über Grenzen hinweg zu transferieren. Neue Stablecoins gibt es beispielsweise von Unternehmen wie Ripple Labs oder PayPal. Mit der steigenden Akzeptanz durch Institutionen und Unternehmen sowie der Integration in traditionelle Finanzsysteme werden Stablecoins voraussichtlich eine immer größere Rolle in globalen Zahlungssystemen spielen.