Mit einem Kursplus von rund 3 Prozent stehen für Bitcoin immer noch Kursgewinne in der vergangenen Woche zu Buche. Doch der Handelsauftakt in der neuen Woche ist nicht gelungen. Anleger reduzieren ihr Exposure in der risikobehafteten Assetklasse, sodass in der Marktbreite rund 4 Prozent Verluste in den vergangenen 24 Stunden zustande kamen. Doch gibt es diese Woche eine Trendwende?
Die folgenden Aspekte könnten für Anleger einen Blick wert sein – denn erneut entscheiden Makro-Faktoren und News über die weitere Kursentwicklung im digitalen Währungsmarkt. Unsere Krypto News Vorschau:
Zinsentscheid in den USA
Diese Woche stehen zentrale Sitzungen der wichtigsten Notenbanken an: Die US-Notenbank (Fed) tritt am Mittwoch zusammen, gefolgt von der Bank of England (BoE) am Donnerstag und der Bank of Japan (BoJ) am Freitag. Während die Entscheidungen der Fed in den USA im Fokus stehen, könnte auch die Entscheidung der BoJ größere Auswirkungen haben.
In den USA ist die Inflation zuletzt unerwartet weiter gesunken. Im August betrug sie 2,5 Prozent, was unter den prognostizierten 2,6 Prozent lag. Dieser Rückgang führte zu einem raschen Anstieg des Bitcoin-Kurses über die psychologisch wichtige 60.000-Dollar-Marke, da Investoren auf aggressivere Zinssenkungen der Fed spekulieren. Während bisher eine Senkung um 25 Basispunkte erwartet wurde, scheint nun auch eine Senkung um 50 Basispunkte möglich. Laut dem Fed Watch-Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für diesen Schritt bei 60 Prozent.
Seit der letzten Zinserhöhung im August 2023 auf 5,25 bis 5,5 Prozent setzen Anleger weiterhin auf einen Trend fallender Zinsen. Die Fed dürfte jedoch zunächst weiter vorsichtig bleiben, um den verbleibenden Inflationsdruck im System zu bekämpfen.
World Liberty Fi DeFi: Was hat Donald Trump vor?
Donald Trump möchte mit seinem neuen Krypto-Projekt „World Liberty Financial“ verstärkt den Fokus auf Krypto legen. Kryptowährungen könnten dabei eine größere Bedeutung gewinnen, nachdem Trump vor einigen Wochen erste Werbemaßnahmen via Videobotschaft veröffentlicht hatte. Dieses Projekt wird zunehmend diskutiert, da es auf technologische Innovationen der DeFi-Plattform Aave sowie der Ethereum-Blockchain setzt.
Das Ziel von „World Liberty Financial“ ist es dabei, ein dezentrales Kreditsystem zu etablieren, bei dem das Verleihen und Leihen von Kapital eine zentrale Rolle spielt. Stablecoins, die an den US-Dollar gekoppelt sind, sollen dabei als wichtige Grundlage dienen. Damit möchte Trump frei nach seinem Motto „America First“ die globale Verbreitung der US-Währung weiter vorantreiben
JUST IN: 🇺🇸 Donald Trump teases his World Liberty Fi DeFi project again, this time announcing that he will be live on 𝕏 on Monday Sept. 16th at 8PM when the Trump team goes live with the new project. pic.twitter.com/AeUmiaLyQT
— DΛVID 🟢 (@DavidShares) September 12, 2024
Während die Demokraten der Krypto-Thematik eher kritisch gegenüberstehen, sieht Trump darin eine Chance, sich von seinen politischen Konkurrenten abzuheben. Ob das Projekt einen echten Mehrwert für die Krypto-Welt bietet, bleibt jedoch abzuwarten. Doch Krypto hat weiterhin einen wichtigen Stellenwert im Diskurs.
Ethereum Ausblick: geht der Abverkauf weiter?
Der führende Analyst Michael van de Poppe erwartet, dass Ethereum kurz vor einer Kapitulation steht, nachdem Kurs für über 2,5 Jahren abwärts tendierte. Eine bullische Umkehr setze derweil voraus, dass der Kurs die Marke von 0,041 BTC zurückerobert. Andernfalls könnte der Abwärtstrend anhalten, nachdem die bullische Divergenz ungültig wurde. So ist der Abwärtstrend gegen Bitcoin weiter intakt. Auch in der letzten Woche performte ETH schlechter als BTC.
Capitulation on $ETH.
A new cycle low for Ethereum as it has been trending downwards for more than 2.5 years.
Bullish divergence invalidated.
If this wants to become bullish, a reclaim of 0.041 is a must-start. pic.twitter.com/ueZhSrM3Gl
— Michaël van de Poppe (@CryptoMichNL) September 16, 2024
Seit Beginn des Septembers belaufen sich die Gesamtverluste der Ethereum-ETFs zugleich auf über 100 Millionen US-Dollar, was auf eine schwache Marktstimmung hinweist. Zu Beginn dieser ETFs wurde spekuliert, dass sie Ethereum ähnlich unterstützen könnten wie die Bitcoin-ETFs, die nach deren Einführung eine Kursrallye auslösten.
Ein zentrales Problem für Ethereum stellt der Grayscale Ethereum Trust (ETHE) dar, dessen hohe Gebühren von 2,5 Prozent viele Investoren zum Verkauf drängen. Dennoch konnten einige Ethereum-ETFs, wie der iShares Ethereum Trust von BlackRock, Nettozuflüsse verzeichnen. Diese positiven Signale konnten den Gesamttrend jedoch nicht umkehren. Bis dato stehen die Ethereum-ETFs für Verkaufsdruck.
Weiterhin zeigt das Handelspaar ETH/BTC, dass Ethereum im Vergleich zu Bitcoin immer mehr an Wert verliert und kürzlich ein neues Tief erreichte. Die Nachfrage nach Ethereum ist rückläufig. Sinkende Netzwerkaktivitäten und geringere Transaktionsvolumina belasten die zweitwertvollste Kryptowährung der Welt.
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— CryptoQuant.com (@cryptoquant_com) September 6, 2024