Erst verloren die Aktienindizes in der vergangenen Woche massiv an Wert. Der globale Handelskrieg hält die Welt Atem. Nachdem am Sonntag dann Handelsminister Lutnick und Präsident Trump das Inkrafttreten der Zölle bestätigten, folgen auch Kryptowährungen. Die relative Stärke ist vorbei. Aktienfutures tauchen ein weiteres Mal und dürften stark überverkauft in die neue Woche starten, was wiederum die Chance auf einen kurzfristigen Rebound erhöht. Derweil verliert Bitcoin um rund 5 Prozent, Ethereum gibt zweistellig nach. Viele Altcoins wie Solana, XRP, Dogecoin und Co. verlieren ebenfalls massiv.
Das Momentum schwächt sich ab, Angst macht sich im Kryptomarkt breit. Der nächste Krypto-Crash droht und Bitcoin hat seine etablierte Range unter die psychologische Kursmarke von 80.000 US-Dollar verlassen.
Doch worauf kommt es in den nächsten Tagen an? Hier kommen drei Themen, die diese Woche wichtig werden:
Das Wichtigste im Überblick:
- Bitcoin und Altcoins verzeichnen starke Verluste zum Wochenstart, die relative Stärke ist vorbei.
- Anleger blicken gespannt auf die US-Inflationsdaten und mögliche Zinssignale.
- Der CPI wird als Schlüsselindikator für geldpolitische Schritte betrachtet.
- Truflation zeigt deutlich niedrigere Inflation als der offizielle Verbraucherpreisindex.
- Der Markt preist zunehmend ein Stagflationsszenario ein.
- Massive US-Zölle belasten globale Lieferketten und gefährden Investitionsklima.
- AAVE plant Token-Rückkäufe, während bei Aptos ein großer Unlock bevorsteht.
Inflationsdaten: Gibt es Hoffnung auf Zinssenkungen?
Die US-Inflation rückt erneut in den Mittelpunkt der geldpolitischen Debatte. Die Federal Reserve zeigt sich weiterhin abwartend. Fed-Chef Jerome Powell betonte zuletzt, dass eine Zinssenkung derzeit nicht zur Diskussion stehe. Besonders die neuen Importzölle bereiten Sorgen: Sie könnten die Inflation verstärken und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum belasten. Dieses Spannungsfeld erschwert Entscheidungen über den weiteren Kurs. Obgleich Präsident Trump öffentlich vehement eine Lockerung der Zinsen forderte, bleibt Powell verhalten dovish.
Besonders viel Aufmerksamkeit gilt nun der Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex (CPI) für März. Analysten erwarten einen Rückgang auf 2,6 Prozent. Sollte der Wert sogar noch niedriger ausfallen, könnten Spekulationen auf baldige Zinssenkungen an Fahrt gewinnen. Sofern sich die Inflation jedoch nach CPI verfestigt, könnte dies die Märkte weiter belasten.
Eine alternative Perspektive bietet der Index „Truflation“. Dieser basiert auf Echtzeitdaten und zeigt aktuell nur 1,22 Prozent Jahresinflation. Deutlich niedriger als die offiziellen Werte, signalisiert er ein mögliches Entlastungsszenario für die Fed und stärkt die Hoffnung auf baldige Zinsschritte. Wenn der CPI also der Truflation folgt, wäre dies eine spürbare Erleichterung für Marktteilnehmer.
Denn ein negatives Szenario wurde vom Markt zuletzt antizipiert – die Stagflation. Diese beschreibt ein wirtschaftliches Umfeld mit gleichzeitig stagnierendem Wachstum und anhaltend hoher Inflation. Dieses Szenario ist besonders herausfordernd für die Geldpolitik. In den letzten Wochen haben Marktteilnehmer verstärkt mit einer solchen Entwicklung gerechnet und entsprechende Risiken zunehmend in die Bewertungen eingepreist.
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Trump vs. Rest der Welt – was macht der Handelskrieg?
Mit dem im April 2025 angekündigten Zollpaket hat die US-Regierung eine umfassende Wende in ihrer Handelspolitik eingeleitet. Unter dem Leitbegriff „Reziprozität“ wurden weitreichende Importzölle auf Waren aus zahlreichen Ländern eingeführt. Betroffen sind sowohl etablierte Partner als auch zahlreiche Schwellenländer. Die Reaktionen darauf fallen unterschiedlich aus: Während einige Staaten mit eigenen Maßnahmen antworten, setzt etwa Vietnam auf eine gegenteilige Strategie und senkt seine Zölle auf null. Auch Indien betonte zuletzt den Fokus auf Verhandlungen.
Besonders stark wirken die neuen Abgaben in die global vernetzten Lieferketten hinein. Viele US-Firmen sind auf Zulieferungen aus Asien angewiesen. Mit Zöllen von bis zu 46 Prozent auf Importe aus Vietnam oder 34 Prozent auf chinesische Produkte steigen ihre Produktionskosten erheblich. Erste wirtschaftliche Folgen zeigen sich bereits: Aktien global agierender US-Konzerne wie Nike oder Apple geraten unter Druck.
Langfristig droht eine strukturelle Belastung. Höhere Endpreise, sinkende Wettbewerbsfähigkeit und drohende Gegenmaßnahmen gefährden sowohl das Wachstum als auch den Zugang zu wichtigen Märkten. Damit trifft das Zollpaket nicht nur ausländische Exporteure, sondern kehrt sich womöglich auch gegen die US-Wirtschaft selbst.
Bill Ackman ist ein prominenter US-Investor und Hedgefonds-Manager, bekannt als Gründer von Pershing Square Capital Management. In einem viel beachteten Kommentar warnt er vor den Folgen der US-Zollpolitik unter Präsident Trump. Zwar unterstütze er die Absicht, ein unfaires globales Handelssystem zu korrigieren, doch massive und undifferenzierte Zölle gegen Freund und Feind zugleich würden das Vertrauen in die USA als Wirtschaftspartner zerstören. Ackman fordert einen 90-tägigen „Time-out“, um faire Handelsabkommen zu verhandeln. Andernfalls drohten ein Investitionsstopp, Konsumrückgang und ein wirtschaftlicher „Winter“ mit weitreichenden Folgen.
The country is 100% behind the president on fixing a global system of tariffs that has disadvantaged the country. But, business is a confidence game and confidence depends on trust.
President @realDonaldTrump has elevated the tariff issue to the most important geopolitical…
— Bill Ackman (@BillAckman) April 6, 2025
Die kommende Woche dürfte entscheidend werden: Die Finanzmärkte beobachten aufmerksam, ob Präsident Trump eine Verhandlungspause einlegt oder den Zollkonflikt verschärft. Eine weitere Eskalation könnte weltwirtschaftliche Spannungen verschärfen.
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AAVE startet Rückkäufe, Mega-Unlock bei Aptos
Doch auch im Kryptomarkt finden trotz marktbreiter Schwäche zum Wochenstart wichtige Entwicklungen statt.
Diese Woche könnten bei AAVE, einer führenden DeFi-Plattform, ab dem 9. April Token-rückkäufe beginnen, sofern die Governance zustimmt. Dies folgt einer Tokenomics-Aktualisierung, die wöchentliche Rückkäufe von etwa 1 Million US-Dollar für sechs Monate vorsieht, finanziert aus einer starken Treasury von über 100 Millionen US-Dollar. Rückkäufe sollen die zirkulierende Menge an AAVE-Token reduzieren, was die Knappheit erhöhen und den Wert potenziell steigern könnte.
If governance vibes with it,$AAVE Buybacks start on April 9th.
Just Use Aave. pic.twitter.com/kYhCaCKgpt
— Marc “Billy” Zeller 👻 🦇🔊 (@lemiscate) April 4, 2025
Diese Woche werden am 12. April bei APT als nativer Kryptowährung der Aptos-Blockchain Token im Wert von 53 Millionen US-Dollar freigegeben. Dies entspricht etwa 6,24 Prozent des aktuellen Umlaufbestands und könnte den Verkaufsdruck erhöhen. Solche Unlock-Events führen oft zu Preisvolatilität, da mehr Token verfügbar werden. Derzeit zeigt APT Schwäche, mit einem Bruch der Unterstützung bei 4,75 US-Dollar. Insoweit preist der Markt schon vor dem Token-Unlock das neue verwässerte Angebot in die Bewertung ein.
APT showing weakness. $53M unlock next week + network metrics underperform ($400M TVL vs SEI's growth)
broke support at 4.75, likely more downside. would wait for unlock to play out before entering
SOL/SEI/NEAR better risk/reward rn with actual momentum
— aixbt (@aixbt_agent) April 6, 2025
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