CoinMarketCap gilt als zentrale Anlaufstelle für Informationen im Kryptomarkt. Hier liefert die Website umfassende, aktuelle Marktdaten, Rankings und Trends.
Viele Coins streben in ihren Anfangstagen ein Listing auf CoinMarketCap an, da die Plattform als vertrauenswürdiger Maßstab im Kryptomarkt gilt. Ein Eintrag verbessert die Sichtbarkeit, steigert das Investorenvertrauen und sichert mediale Aufmerksamkeit. Zudem erleichtert das Listing den Zugang zu aktuellen Marktdaten und signalisiert potenziellen Nutzern Glaubwürdigkeit. D
Doch am 08. Februar 2025 gibt CoinmarketCap die Anzahl der dort gelisteten Coins mit über 11 Millionen an. Ist das ein Problem?
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Über 11 Mio. Coins auf CoinMarketCap: Solana-Boom bringt Verwässerung
Mittlerweile sind auf CoinMarketCap also über 11 Millionen Coins gelistet, was einen beachtlichen Anstieg der Kryptowährungen widerspiegelt. Besonders auffällig ist, dass die Zahl der gelisteten Coins rasant zunimmt und der Großteil erst im Jahr 2024 hinzugefügt wurde. Dieser exponentielle Wachstumstrend ist dabei insbesondere auf Pump.fun zurückzuführen.
Pump.fun ist eine Plattform auf der Solana-Blockchain, um in wenigen Sekunden eigene Meme-Coins zu erstellen und zu handeln. Diese Plattform nutzt ein Bonding-Curve-Modell, das sofortige Liquidität und niedrige Transaktionsgebühren bietet, was sie besonders attraktiv für das schnelle und einfache Launch neuer Tokens macht. Im Februar 2024 trug Pump.fun erheblich zur Explosion der Tokenanzahl bei, da sie die Schwellen für die Erstellung neuer Coins so niedrig setzte, dass selbst Personen ohne technische Kenntnisse oder Programmierfähigkeiten Tokens erstellen konnten. Dies führte zu einer Flut von neuen Meme-Coins, sodass eben mittlerweile bei CoinMarketCap über 11 Millionen Coins gerankt werden.
Früher mussten Anleger jedoch ihr Kapital auf einige hundert Coins verteilen, um am Kryptomarkt von Chancen zu profitieren. Heute sind jedoch über 11 Millionen Coins gelistet, was zu einer erheblichen Verwässerung führt. Diese Ausweitung bewirkt, dass das verfügbare Kapital nun auf eine viel größere Anzahl von Coins aufgeteilt wird, wodurch einzelne Positionen an Gewicht verlieren könnten.
Anleger stehen vor der Herausforderung, ihre Investitionen noch selektiver zu tätigen, um signifikante Erträge zu erzielen. Diese Fragmentierung des Marktes erschwert breite, marktweite Aufwärtstrends. Letztlich mindert die Verwässerung das Potenzial für umfangreiche Marktbewegungen.
Bedeutet diese Verwässerung also, dass Kryptowährungen nur noch moderat steigen können, weil immer mehr neue Projekte launchen?
Krypto Prognose: Ist Verwässerung wirklich ein Problem?
Dafür hilft ein Blick auf die Verteilung des Kapitals. Projekte, die in die Top 1000 auf CoinMarketCap gelangen wollen, benötigen eine Marktkapitalisierung von über 17 Millionen US-Dollar. Diese Hürde zeigt, dass das meiste Kapital weiterhin in wenigen, etablierten Coins gebündelt ist. Der Großteil der gelisteten Coins zieht kaum Kapital an, wird gar nicht oder nur sporadisch gehandelt und erfährt oft nur wenige Tage Interesse.
Daher wird sich die Marktdominanz von Bitcoin und Co. wahrscheinlich nicht grundlegend durch diese Entwicklung verändern. Komplexer wird die Situation in Phasen der Altcoin-Saison, da hier durch den massiven Zustrom neuer Projekte zusätzlich Verwässerung entsteht. Anleger müssen selektiver vorgehen, da sie ihr Investment gezielt auf wenige aussichtsreiche Coins konzentrieren müssen. Der fragmentierte Kapitalfluss erschwert breite, nachhaltige Aufwärtstrends.
Die Analystin argumentiert jedoch, dass der Dilutionseffekt – das exponentielle Wachstum von Tokens, das die Liquidität in zahlreiche Projekte fragmentiert – überschätzt wird. Zwar werde behauptet, dass mehr Tokens das Kapital zu dünn verteilen und so anhaltende Kursanstiege verhindern. Die Krypto-Analystin entgegnet jedoch mit zwei Punkten: Erstens folge die Liquidität einer Pareto-Verteilung, sodass nur ein kleiner Teil der Tokens signifikante Liquidität aufweist. Zweitens sei die Marktkapitalisierung nicht allein an die Token-Anzahl gebunden, da der gesamte Krypto-Wert unabhängig wachsen kann. Daher stelle die starke Fokussierung auf reine Token-Zahlen – beispielsweise hier 11 Mio. Coins auf CoinMarketCap – den Dilutionseffekt in den Vordergrund, obgleich Liquidität und Aufmerksamkeit meist auf wenige Assets konzentriert sind.
couple of thoughts on dilution™
Argument: exponential growth of tokens fragments liquidity into too many shallow pools, preventing sustained pumps because capital is spread too thinly.
Counterarguments
• Liquidity is pareto-distributed → 90% of tokens have negligible… pic.twitter.com/WBbXrhmKTq
— Aporia (@0xaporia) January 27, 2025
Coinbase-CEO fordert Umdenken
Doch natürlich gibt es Herausforderungen, auf welche sich auch Krypto-Unternehmen einstellen müssen. Der Coinbase-CEO Brian Armstrong sieht im aktuellen Kryptomarkt eben diverse Entwicklungen, die einen grundlegenden Umbau des Listing-Prozesses erfordern. So weist er ebenfalls daraufhin, dass wöchentlich etwa eine Million neue Token entstehen – eine Zahl, die stetig weiter wächst. Armstrong kritisiert zudem, dass selbst die Regulierungsbehörden vor diesem Ausmaß an Anträgen nicht in der Lage sind, jede Woche Token einzeln zu prüfen. Daher schlage er vor, von einer Allow List zu einer Block List zu wechseln und stattdessen auf Kundenbewertungen sowie automatisierte Scans der Onchain-Daten zurückzugreifen.
We need to rethink our listing process at @coinbase given there are ~1m tokens a week being created now, and growing. High quality problem to have, but evaluating each one by one is no longer feasible. And regulators need to understand that applying for approval for each one is…
— Brian Armstrong (@brian_armstrong) January 26, 2025
Der Kryptomarkt befindet sich in einem Wandel – ob die bald wohl 15 und 20 Millionen Coins auf CoinMarketCap langfristig die Entwicklung beeinträchtigen oder ein doch überbewertetes Randphänomen darstellen, dürfte die Zukunft zeigen.
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