Die weltweite Akzeptanz von Kryptowährungen nimmt kontinuierlich zu. Ein zentrales Narrativ bleibt dabei der Einsatz digitaler Währungen im Alltag – nicht nur als Investment, sondern als funktionales Zahlungsmittel. Insbesondere Stablecoins gelten inzwischen als die Krypto-Anwendung mit dem stärksten Product-Market-Fit.
Besonders effektiv ist die Adaption, wenn etablierte Unternehmen mit bestehender Nutzerbasis auf Krypto-Zahlungen setzen – denn das beschleunigt die Integration erheblich.
Ein aktuelles Beispiel liefert nun der CEO von Uber, der die Nutzung von Stablecoins ins Spiel bringt.
Das Wichtigste im Überblick:
- Uber prüft Stablecoins als effiziente Lösung für Zahlungsprozesse.
- CEO sieht in Stablecoins praktischen Nutzen, nicht nur Wertspeicher wie Bitcoin.
- Ziel ist es, Kosten bei Auslandsüberweisungen deutlich zu reduzieren.
- Uber will Zahlungsprozesse optimieren und langfristig Margen gezielt ausbauen.
- Dune-Daten zeigen stark steigendes On-Chain-Volumen bei Stablecoin-Transfers.
- Artemis: Stablecoin-Zahlungen wuchsen auf 6,3 Mrd. US-Dollar pro Monat.
- Roland Berger: Vertrauen, Usability und Regulierung entscheiden über Durchbruch.
Uber-CEO: Stablecoins für Zahlung – Prüfphase hat begonnen
Im Rahmen eines aktuellen Interviews äußerte sich der CEO von Uber erstmals ausführlicher zur möglichen Integration von Stablecoins in das Geschäftsmodell des Mobilitätskonzerns. Demnach befindet sich das Unternehmen derzeit in einer Prüfphase und analysiert intensiv, ob Stablecoins künftig für grenzüberschreitende Zahlungen eingesetzt werden könnten.
Besonders betonte der CEO dabei den praktischen Nutzen. Stablecoins seien eine der „interessanteren Ausprägungen“ des Kryptomarkts, weil sie im Vergleich zu klassischen Kryptowährungen wie Bitcoin konkrete Vorteile für den Unternehmensalltag böten.
Während viele Kryptowährungen vor allem als Wertaufbewahrungsmittel diskutiert werden, sieht der Uber-Chef in Stablecoins einen funktionalen Mehrwert – insbesondere für global tätige Firmen mit hoher Transaktionsfrequenz über Ländergrenzen hinweg.
UBER IS IN THE STUDY PHASE OF USING STABLECOINS AS A PAYMENT VEHICLE
— *Walter Bloomberg (@DeItaone) June 5, 2025
Das wichtigste Argument für eine mögliche Nutzung liegt laut seiner Einschätzung im potenziellen Einsparpotenzial bei internationalen Geldtransfers. Durch Stablecoins könnten herkömmliche Kostenstrukturen bei grenzüberschreitenden Zahlungen gesenkt und Prozesse effizienter gestaltet werden.
Zwar betonte der CEO, dass man sich noch im Analyseprozess befinde, dennoch sei klar: Uber werde sich die Möglichkeiten von Stablecoins „definitiv genau ansehen“. Bitcoin wurde im Gespräch ebenfalls erwähnt, allerdings eher als etablierter Wertspeicher – nicht als praktisches Zahlungsinstrument.
Uber innovativ: Mehr Profitabilität durch neue Zahlungsmethoden
Bereits in der jüngsten Quartalspräsentation wurde deutlich, dass Uber seine Profitabilität weiter steigern will – und dabei strategisch an mehreren Stellschrauben ansetzt. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Bereich Payments, also die Optimierung der Zahlungsabwicklung.
Die vorgestellten Zahlen zeigen klar: Seit 2019 konnten die Kosten für Zahlungsprozesse gemessen am Gesamtumsatz um rund 100 Basispunkte reduziert werden. Verantwortlich dafür sind unter anderem volumenbasierte Rabatte, die Rückverlagerung von Zahlungsprozessen in kostengünstigere Regionen („on-shoring“), das gezielte Routing über günstigere Zahlungswege sowie Betrugsprävention. Auch alternative Zahlungsoptionen werden stärker eingebunden – ein Bereich, in dem Stablecoins künftig eine Rolle spielen könnten.
Hier wird das „Payments“ als eine der drei wichtigsten Stellschrauben für weiteres Margenwachstum benannt. Uber plant, durch neue Technologien plattformweit die Transaktionskosten weiter zu senken. In diesem Kontext lässt sich auch das aktuelle Interesse an Stablecoins einordnen: Sie bieten womöglich genau jene Effizienzvorteile, die Uber langfristig sucht.
Stablecoins auf Siegeszug –Starkes Wachstum
Die aktuellen Daten von Dune Analytics zeigen ein deutliches Wachstum beim täglichen On-Chain-Transfervolumen von Stablecoins. Seit Mitte 2023 hat sich das aggregierte Volumen – gemessen über einen gleitenden 90-Tage-Durchschnitt – nahezu verdreifacht. Besonders auffällig ist der kontinuierliche Anstieg seit Anfang 2024.
Laut einer neuen Analyse von Artemis wurden zwischen Januar 2023 und Februar 2025 rund 94,2 Milliarden US-Dollar an Stablecoin-Zahlungen identifiziert. Das monatliche Zahlungsvolumen hat sich in diesem Zeitraum mehr als verdreifacht – von unter 2 Mrd. auf über 6,3 Mrd. US-Dollar, was einem Wachstum von 215 Prozent entspricht.
Am häufigsten genutzt wurde Tether (USDT) mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent, gefolgt von USDC. Die bevorzugte Blockchain war Tron, noch vor Ethereum, BSC und Polygon. Interessant: Das Tether/Tron-Duo dominiert nicht nur in Schwellenländern, sondern wird auch in Industriestaaten verstärkt eingesetzt.
Besonders stark ist das Wachstum im B2B-Bereich – doch verglichen mit dem Gesamtvolumen globaler Geschäftszahlungen (Visa-Schätzung: 145 Billionen US-Dollar) ist das Stablecoin-Segment noch in einer frühen Phase. Hier bestehe weiterhin viel Raum für Wachstum.
How are stablecoins used for payments?
Alongside @CastleIslandVC and @dragonfly_xyz, we sourced data from 20 leading stablecoin companies (with public data from 11 more) to answer the question.
A 🧵 on the incredible growth of stablecoin payments pic.twitter.com/YXhcciKao6
— Artemis (@artemis) May 29, 2025
Krypto Prognose: Weitere Herausforderungen für Massenakzeptanz
Eine weitere Studie der Strategieberatung Roland Berger zeigt, dass die Verbreitung von Stablecoins weltweit weiter voranschreitet. Doch trotz zunehmender Akzeptanz bestehen weiterhin strukturelle Herausforderungen, die über den langfristigen Erfolg entscheiden dürften.
Im Mittelpunkt stehen Fragen der Stabilität, Reserven und Regulierung. Das Beispiel des kurzzeitigen USDC-De-Peggings 2023 verdeutlicht, wie wichtig Vertrauen, Transparenz und solide Rücklagen für die Akzeptanz sind. Auch die Nutzerfreundlichkeit bleibt ein entscheidender Faktor: Erst neue Wallet-Lösungen wie Phantom haben gezeigt, dass bessere Bedienbarkeit die Verbreitung massiv beschleunigen kann. Dennoch bestehen Risiken beim Thema Self-Custody.
Zudem sind Fiat-Rampen notwendig, um Stablecoins im Alltag nutzbar zu machen – hier fehlen vielerorts noch effiziente Lösungen. Die Integration bei Händlern und Plattformen gilt als nächster Meilenstein.
Ob sich Stablecoins etwa auch bei globalen Unternehmen wie Uber durchsetzen können, hängt letztlich davon ab, wie gut sie regulatorisch eingebettet, technologisch integriert und wirtschaftlich vorteilhaft nutzbar sind. Doch der Krypto-Trend zeigt hier klar in eine Richtung.
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