Seit Donald Trumps Wahlkampf wird in den USA intensiv über die Einführung einer Bitcoin-Reserve diskutiert. Trump hatte eine solche Reserve angekündigt, um Bitcoin als strategische nationale Ressource zu etablieren. Diese Diskussionen haben in den letzten Monaten deutlich an Fahrt aufgenommen, insbesondere seit seiner Wahl zum 47. Präsidenten. Spekulationen über eine offizielle Bestätigung und die Möglichkeit, konfiszierte Bitcoins in eine staatliche Reserve zu überführen, haben die Debatte weiter angeheizt. Seit seiner Amtsübernahme spekulierten Anleger jeden Tag auf derartige Nachrichten.
Die Bitcoin-Community und Krypto-Anleger spekulieren also auf die Reserve in den USA, die als bullischer Katalysator gilt. Doch nun hat ein Krypto-Experte eine etwas andere Sichtweise und weist auf ebenso große Gefahren hin. Wäre es also vielleicht besser, wenn die Trump-Administration gar keine BTC-Reserve einführt?
Arthur Hayes ist ein einflussreicher Krypto-Unternehmer und Mitbegründer von BitMEX, einer der weltweit führenden Krypto-Derivate-Börsen. Doch warum ist ein Krypto-Unternehmer und bekannter Analyst gegen die Bitcoin-Reserve? Dies begründete er dezidiert in einem neuen Blog-Beitrag.
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Arthur Hayes wendet sich gegen Bitcoin-Reserve
Eine strategische Bitcoin-Reserve birgt nach Hayes erhebliche Risiken. Denn dieses Konzept rücke primär politische, statt ökonomisch fundierte Entscheidungen in den Vordergrund. Zunächst einmal führt die staatliche Ansammlung von Bitcoin dazu, dass das Asset weniger als Finanzinstrument und vielmehr als politisches Druckmittel betrachtet werden könnte. Wenn die Regierung Bitcoin kauft – beispielsweise um einen nationalen Bestand aufzubauen – geschieht dies nicht aus ökonomischen Überlegungen, sondern zur politischen Machterhaltung und zum Populismus. Dieses Vorgehen eröffnet die Möglichkeit, dass künftige politische Akteure den Bestand zu ihrem Vorteil nutzen, etwa durch einen massiven Verkauf, um Wähler zu beschenken oder populistische Maßnahmen zu finanzieren. So stelle man sich vor, dass bei der kommenden US-Wahl die Demokraten erneut an die Macht kommen und die Bitcoins direkt wieder verkaufen – dem Vorbeugen würde wohl nur eine große überparteiliche Zustimmung für das Konzept.
Sollte eine Regierung Bitcoin in großen Mengen anhäufen, führe dies zwangsläufig zu einem Preisanstieg, gefolgt von einem ebenso abrupten Preisverfall, wenn die Regierung beschließt, den Bestand zu liquidieren. Diese Volatilität schadet dem Vertrauen der Anleger und destabilisiert den Krypto-Markt. Investoren würden stets befürchten, dass politische Entscheidungen – und nicht die fundamentalen Eigenschaften von Bitcoin – den Kurs beeinflussen. Somit würde das Asset zu einer Waffe im politischen Machtspiel, statt als dezentralisiertes Asset zu fungieren.
Darüber hinaus fördere laut Hayes die Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve die Abhängigkeit von staatlicher Regulierung und Intervention. Anstatt den Markt eigenständig und frei agieren zu lassen, werde er in ein starres politisches Korsett gezwängt, das künftigen Regierungen nahezu irreversible Handlungsspielräume eröffnet. Dies behindere langfristig innovative Entwicklungen und erschwere die Etablierung eines stabilen, globalen Krypto-Ökosystems. Letztlich sei die Idee, dass der US-Staat Dollar druckt, um Bitcoin zu erwerben, ein Missverständnis der Rolle von Bitcoin: Denn Bitcoin ist eben ein Finanzinstrument, dessen intrinsischer Wert und dezentrale Natur gerade die Attraktivität ausmachen. Dies könnte eine Politisierung von Bitcoin konterkarieren.
Doch natürlich gibt es auch gegenteilige Argumentationen. Denn eine globale Adoption von Bitcoin durch Staaten würde die Risiken abmildern. Selbst wenn ein Staat Bitcoin verkauft, könnten andere Staaten in die Presche springen und mehr BTC akkumulieren. Zur Unabhängigkeit und Freiheit von Bitcoin gehört eben nämlich auch, dass natürlich auch Staaten eigenständig Bitcoin kaufen können.
Krypto Prognose: Spannung um Bitcoin-Reserve bleibt
Spannend dürfte es in den kommenden Wochen diesbezüglich allemal bleiben:
🚨David Sacks saves best for last: „Bitcoin reserve will be one of the first things we are going to look at.“
— matthew sigel, recovering CFA (@matthew_sigel) February 4, 2025
David Sacks, seines Zeichens bekannter Unternehmer und ehemaliger PayPal-COO, ist schließlich der neu ernannte „AI und Crypto Czar“ der Trump-Administration. Dieser wird sich zeitnah mit der Bitcoin-Reserve beschäftigen. Dieser leitet für das Weiße Haus eine Arbeitsgruppe zur Regulierung von Kryptowährungen und künstlicher Intelligenz. Bei einer Pressekonferenz am 4. Februar 2025 stellte Sacks heraus, dass die Evaluierung einer Bitcoin-Reserve eine der ersten Prioritäten der Gruppe sein wird.
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