In den letzten 24 Stunden zeigt sich der Kryptomarkt in deutlich besserer Verfassung. Bitcoin verzeichnet ein Plus von rund 3 Prozent und nähert sich der psychologisch wichtigen Marke von 100.000 US-Dollar. Aktuell notiert BTC bei über 99.000 US-Dollar – ein Ausbruch scheint in Reichweite. Besonders auffällig ist jedoch die Entwicklung bei Ethereum.
Mit einem Tagesplus von etwa 8 Prozent präsentiert sich ETH als klarer Spitzenreiter unter den Top-10-Coins. Diese relative Stärke gegenüber Bitcoin unterstreicht auch die fundamentale Bewertungslage, die derzeit zugunsten von Ethereum spricht.
Das gesamte Marktumfeld ist von einer spürbar positiven Stimmung geprägt. Die Risikobereitschaft nimmt zu, das technische Momentum dreht zunehmend in den bullischen Bereich.
Sollten Anleger jetzt also Ethereum statt Bitcoin kaufen?
Das Wichtigste im Überblick:
- Bitcoin nähert sich der Marke von 100.000 US-Dollar mit 3 Prozent Tagesplus.
- Ethereum ist mit 8 Prozent der stärkste Top-10-Coin der letzten 24 Stunden.
- Die Marktstimmung hellt sich auf, das technische Momentum wird bullischer.
- MVRV-Ratio zeigt: Ethereum ist gegenüber Bitcoin historisch stark unterbewertet.
- Frühere Phasen mit solcher Divergenz führten zu starker ETH-Outperformance.
- Technisch bleibt der ETH/BTC-Chart klar abwärtsgerichtet ohne Trendwende.
Ethereum Analyse: Unterbewertung gegen Bitcoin
Die MVRV-Ratio ist ein wichtiger On-Chain-Indikator zur Bewertung, ob ein Krypto-Asset über- oder unterbewertet ist. Diese Metrik setzt die aktuelle Marktkapitalisierung ins Verhältnis zur realisierten Kapitalisierung – also dem Wert, zu dem Coins zuletzt bewegt wurden. Eine niedrige MVRV-Ratio deutet auf Unterbewertung hin, eine hohe Ratio auf Überbewertung. Zugleich lassen sich natürlich auch Assets damit vergleichen.
ETH is now extremely undervalued compared to BTC, the first time since 2019.
Historically, this led to Ethereum outperforming.
However, supply pressure, weak demand, and flat activity could stall a rebound. pic.twitter.com/QqU2Xh3vo9
— CryptoQuant.com (@cryptoquant_com) May 8, 2025
Laut aktuellen Daten von CryptoQuant liegt die MVRV-Ratio von Ethereum im Vergleich zu Bitcoin auf dem tiefsten Stand seit 2019. Das bedeutet, dass ETH historisch günstig ist – im Verhältnis zur Bewertung von BTC. In früheren Zyklen markierte ein solches Ungleichgewicht häufig eine Phase, in der Ethereum Bitcoin deutlich outperformen konnte.
Die aktuelle Divergenz spricht damit klar für Ethereum. Rein auf Basis des Indikators wäre jetzt ein Umschichten von BTC in ETH rational. Dennoch warnt CryptoQuant vor strukturellen Schwächen im Ethereum-Markt: Die Netzwerkauslastung bleibt niedrig, die Nachfrage stagniert und es herrscht Verkaufsdruck durch Staking-Auszahlungen. Diese Faktoren könnten eine baldige Kurswende verzögern.
Trotzdem ist der MVRV-Vergleich derzeit eindeutig: Fundamental erscheint Ethereum unterbewertet. Langfristig könnte dies eine Chance darstellen.
Ethereum vs. Bitcoin: Abwärtstrend bleibt intakt
Obwohl fundamentale Indikatoren wie die MVRV-Ratio derzeit eine deutliche Unterbewertung von Ethereum gegenüber Bitcoin signalisieren, kommt es stark auf den gewählten Ansatz an.
Wer das Handelspaar ETH/BTC betrachtet, erkennt einen lange bestehenden, klar abwärtsgerichteten Trend. Eine sichtbare Trendwende hat sich bislang nicht etabliert. Aus technischer Sicht spricht also wenig für eine sofortige Umkehr. Besonders Trader, die auf markttechnische Muster oder trendfolgende Strategien setzen, würden in diesem Setup bislang kein Einstiegssignal erkennen. Auch wenn der RSI zuletzt einen überverkauften Zustand andeutet, reicht dies aus charttechnischer Perspektive nicht aus, um von einer nachhaltigen Bodenbildung zu sprechen.
Damit bleibt der Zielkonflikt bestehen: Fundamentale Bewertung contra technischer Abwärtstrend – und damit die Frage nach der jeweiligen Strategie und Risikobereitschaft. Während Ethereum antizyklisch einen Blick wert sein könnte, waren in den vergangenen Monaten eben die Opportunitätskosten immens, wenn man ETH statt BTC hielt.
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