Obgleich Bitcoin auf Wochensicht rund 10 Prozent im Plus notiert, fehlen bis zum Allzeithoch noch mehr als 10.000 US-Dollar. Gewinnmitnahmen kühlten nach dem ersten Rekordhoch vor dem Halving den Kurs deutlich ab. Nun warten Bullen erneut auf das nächste Allzeithoch, während Gold dem digitalen Pendant schon einen deutlichen Schritt voraus ist.
Denn Gold erreichte das nächste Allzeithoch, der Bullenmarkt des bekanntesten Edelmetalls der Welt geht weiter.
Doch könnte Bitcoin ebenfalls im Oktober das Rekordhoch erreichen und über 74.000 US-Dollar steigen?
Gold profitiert von Zinsschritt und geopolitischen Spannungen
Gold hat in den letzten zwei Wochen einen Anstieg von über 5 Prozent verzeichnet und ein neues Allzeithoch erreicht, das vor allem durch Zinssenkungen und geopolitische Spannungen begünstigt wurde. Durch die Zinssenkung der US-Notenbank verlieren Anlagen, die an den Leitzins gekoppelt sind, wie zum Beispiel kurzfristige Staatsanleihen, an Attraktivität. Dies führt dazu, dass inflationsgeschützte Anlagen wie Gold zunehmend in den Fokus von Investoren rücken. Neben den wirtschaftlichen Faktoren spielen auch geopolitische Risiken eine zentrale Rolle bei der Nachfrage nach Gold. Kriege, wie der zwischen Russland und der Ukraine, sowie die Spannungen in Israel und dem Gazastreifen, verstärken das Bedürfnis nach Sicherheit in Form von stabilen Vermögenswerten. Gold ist hier historisch ein sicherer Hafen für Anleger.
Obwohl Bitcoin oft als „digitales Gold“ bezeichnet wird, aufgrund seiner Knappheit und seiner Rolle als Inflationsschutz, bleiben die beiden Vermögenswerte unterschiedlich. Bitcoin unterliegt stärkeren Preisschwankungen und ist anfälliger für spekulative Bewegungen. Während Gold als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt, wird Bitcoin eher als risikoreich, aber potenziell renditestark betrachtet. Zuletzt zeigte sich, dass Anleger in unsicheren Zeiten zunehmend auf Gold setzen und riskantere Vermögenswerte wie Bitcoin meiden.
Gold läuft besser als Bitcoin
Derzeit ist eine deutliche Trennung zwischen den Entwicklungen von Bitcoin und Gold erkennbar. Während Gold kontinuierlich an Wert gewinnt und neue Höchststände erreicht, bleibt Bitcoin hinter seinen bisherigen Rekorden zurück und verharrt bei rund 63.000 US-Dollar.
Die entgegengesetzte Kursentwicklung der beiden Vermögenswerte zeigt, dass Bitcoin momentan eher als spekulativer Vermögenswert betrachtet wird, vergleichbar mit Technologiewerten. Hier sehen Analysten Bitcoin vergleichbar mit dem US-amerikanischen Nasdaq.
Bitcoin has decoupled from gold, with prices dropping as gold hits record highs.
This negative correlation signals a risk-averse market, with investors leaning towards traditional safe-haven assets like gold. pic.twitter.com/Qewhmvq4jp
— CryptoQuant.com (@cryptoquant_com) September 13, 2024
Inflation beeinflusst natürlich Vermögenswerte wie Gold und Bitcoin auf unterschiedliche Weise. Bei Gold entsteht Inflation durch die jährliche Produktionssteigerung von etwa 2,3 Prozent, was das Angebot erhöht und langfristig den Wert mindern kann. Trotzdem bleibt Gold relativ knapp und gilt daher als Schutz gegen Inflation. Im Gegensatz dazu ist die Inflation bei Bitcoin durch einen algorithmischen Mechanismus begrenzt. Alle vier Jahre reduziert das Halving die Neuausgabe von Bitcoins, sodass 2024 die Inflationsrate bei nur 0,83 Prozent liegt.
Check out this stunning visualization by @glassnode!#Bitcoin's inflation rate vs. #Gold.
Gold's inflation sits at ~2.3%, while Bitcoin has plummeted to a mere 0.83%.#BTC is not just digital gold; it's digital gold on steroids! pic.twitter.com/4KZnBXxVjG
— Leon Waidmann | Onchain Insights🔍 (@LeonWaidmann) April 29, 2024
Bitcoin könnte gegenüber Gold erhebliches Aufholpotenzial haben, da die Knappheit und die begrenzte Inflationsrate langfristig zu einem Wertzuwachs führen könnten. Sollten technologische Fortschritte und institutionelle Akzeptanz weiter zunehmen, könnte Bitcoin als Inflationsschutz langfristig die Rolle von Gold einnehmen.
Obwohl Gold zuletzt besser performte, bleibt das Asset langfristig hinter Bitcoin zurück. Die historische Rendite von Gold kann mit den enormen Zuwächsen von Bitcoin nicht mithalten. Durch die stark begrenzte Menge und zunehmende Akzeptanz hat Bitcoin weiterhin das Potenzial, langfristig höhere Renditen als Gold zu bieten.
Ein neues Allzeithoch halten Analysten zeitnah für erreichbar – so könnte sich laut Michael van de Poppe eine Rallye auf über 74.000 US-Dollar im Oktober ereignen.
#Bitcoin is following the plan!
I'm looking to see whether $66K is the next resistance and a pullback afterward.
Overall, I assume we'll see a new ATH in October. pic.twitter.com/fdqL7YXqVu
— Michaël van de Poppe (@CryptoMichNL) September 20, 2024