Michael Saylor, Mitgründer und Executive Chairman von Strategy, hat erneut mit einem knappen Post auf X Spekulationen über bevorstehende Bitcoin-Käufe ausgelöst. Unter dem Satz „Too much blue, not enough orange“ teilte er den Portfolio-Tracker von Strategy – ein Instrument, das regelmäßig die Bitcoin-Bestände des Unternehmens visualisiert.

Diese Art von Andeutung ist nicht neu. Saylor hat in der Vergangenheit mehrfach kurz vor oder nach größeren BTC-Käufen ähnliche Signale gesendet. Der jetzige Post legt nahe, dass entweder bereits ein Kauf stattgefunden hat oder unmittelbar bevorsteht. Strategy hält aktuell über 550.000 Bitcoin – mehr als jedes andere börsennotierte Unternehmen weltweit.

Doch nicht bei allen Krypto-Bullen sorgt die aggressive Bitcoin-Strategie für Gefallen – der folgende Analyst erwartet hier sogar einen Mega-Crash:

Das Wichtigste im Überblick:

  • Saylor deutet auf X mögliche neue Bitcoin-Käufe durch Strategy an.
  • Strategy hält aktuell über 550.000 BTC – ein Unternehmensweltrekord.
  • Duo Nine warnt vor einem Megacrash durch exzessive Aktienausgaben.
  • Vergleiche mit Terra Luna sollen Risiken durch aggressive Verschuldung aufzeigen.
  • Kritiker widersprechen: Strategy nutzt regulierte Finanzinstrumente, kein Ponzi-System.
  • Strategie basiert auf Bitcoin-Käufen via Aktienemission und Wandelanleihen.
  • Erfolg hängt von steigenden BTC-Kursen und Saylors Risikomanagement ab.

Scharfe Kritik an Saylor – droht ein gigantischer Krypto-Crash?

Der Krypto-Analyst „Duo Nine“ hat in einer neuen Analyse vor einem möglichen spektakulären Absturz des Unternehmens Strategy gewarnt. Im Zentrum seiner Kritik steht die aggressive Bitcoin-Strategie von Gründer Michael Saylor, der immer weiter neue Aktien ausgibt, um mit dem frischen Kapital weitere BTC-Käufe zu finanzieren. Dieses Vorgehen erinnert den Analysten an das Terra-Luna-Debakel 2022.

Konkret bemängelt Duo Nine, dass Strategy derzeit eine Strategie verfolgt, bei der immer mehr Aktien ausgegeben werden – die sogenannte „42/42“-Strategie, die in einer späteren Phase in eine „84/84“-Struktur übergehen soll. Laut Analyse ist dies nicht nur mit zunehmender Verwässerung der Altaktionäre verbunden, sondern erhöht auch das systemische Risiko erheblich. Die Bitcoin-Bestände des Unternehmens dienen nicht dem direkten Besitz durch Aktionäre, sondern fungieren als Sicherheit für aufgenommene Schulden – vergleichbar mit der Mechanik einer Zentralbank, jedoch ohne deren regulatorisches Sicherungsnetz.

Das größte Risiko sieht Duo Nine im hochgradig gehebelten Modell: Solange der Bitcoin-Preis steigt, könne das System funktionieren. Bei fallenden Kursen drohe jedoch eine Abwärtsspirale, in der ein Verkauf der BTC-Reserven zur Rettung des Aktienkurses den Markt zusätzlich belasten würde. Sollte das Vertrauen in MSTR-Aktien sinken, könnte ein Verkaufsdruck entstehen, der Bitcoin selbst gefährdet – ironischerweise genau das Asset, auf das Strategy setzt.

Duo Nines Fazit fällt eindeutig aus: Sollte Saylor seinen Kurs nicht ändern, könne dies langfristig sowohl für das Unternehmen als auch für den Kryptosektor erhebliche Folgen haben.

MicroStrategy ist kein zweites Terra

Die Analyse von Duo Nine erhält jedoch nicht nur Zustimmung – auch Kritik ließ nicht lange auf sich warten. So warf der der hiesige Nutzer dem Beitrag vor, zentrale Fakten zu stark zu vereinfachen und damit in die Irre zu führen. Anders als bei algorithmischen Ponzi-Systemen habe Michael Saylor keineswegs „MSTR-Aktien nach Belieben geprägt“. Vielmehr sei ein Großteil der Bitcoin-Käufe über strukturierte, regulierte Wandelanleihen erfolgt – teils sogar zinsfrei. Auch spätere Kapitalaufnahmen über sogenannte „at-the-market offerings“ seien legal, transparent und keine Parallele zum kollabierten Terra-System.

Strategy setzt voll auf Bitcoin – Chancen & Risiken

Die Strategie von Strategy basiert seit 2020 auf einer kompromisslosen Wette auf Bitcoin. Das Unternehmen nutzt Kapital aus der Ausgabe neuer Aktien sowie Wandelanleihen, um kontinuierlich BTC zu akkumulieren. Das Ziel ist es, Bitcoin als langfristigen Wertspeicher zu nutzen und sich vom Wertverfall traditioneller Fiat-Währungen abzukoppeln – insbesondere in einem Umfeld historisch niedriger Zinsen. Das alte Geschäftsmodell wurde ersetzt – Strategy ist ein Bitcoin-Unternehmen geworden.

Die Chance dieses Modells liegt klar in der potenziellen Aufwertung von Bitcoin über die kommenden Jahre. In Bullenmärkten handelt die Aktie oft mit einem erheblichen Aufschlag auf den inneren Wert, da Anleger künftige Kurssteigerungen vorwegnehmen. Dieses Premium erlaubt es Strategy, neue Aktien zu attraktiven Bedingungen auszugeben und mit dem Erlös weitere BTC zu erwerben – wodurch sich der Bitcoin-Anteil pro Aktie sogar erhöhen kann. Auch die Platzierung von Anleihen mit extrem niedrigen Zinsen trug zur Expansion bei.

Doch die Strategie ist eben nicht vollends ohne Risiken. In Bärenmärkten droht eine doppelte Belastung: Der Aktienkurs fällt, was die Refinanzierung über neue Emissionen erschwert. Gleichzeitig könnten Anleihegläubiger bei fallenden Kursen statt der Wandlung in Aktien die Rückzahlung verlangen, was zu Liquiditätsengpässen führen könnte. Zwar sind die Fälligkeiten gestaffelt und durch die hohe Marktkapitalisierung sowie die BTC-Reserven derzeit gut abgesichert – doch bleibt das Modell abhängig vom langfristigen Erfolg von Bitcoin.

Kein Ponzi, doch nicht ohne Risiken

Die Substanz der Aktie beruht dennoch auf real gehaltenen Bitcoin – nicht auf einem Zufluss neuer Investoren. Ein Ponzi-Schema ist Strategy damit nicht, doch risikofrei eben auch nicht.

So gehen auch die Meinungen zur Bitcoin-Strategie von Strategy stark auseinander. Während einige Analysten den Kurs als innovativ, aber beherrschbar bewerten, warnen andere vor erheblichen Risiken – sowohl für die Aktie als auch für den Gesamtmarkt. Eine einheitliche Einschätzung existiert bislang nicht. Der Ansatz von Michael Saylor ist in dieser Form neuartig und bislang ohne historisches Vorbild. Ob sich dieses Modell langfristig bewährt, bleibt damit offen und werden erst die kommenden Jahre zeigen.


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Daniel Robrecht

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz... Mehr lesen

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