Bitcoin profitiert heute von einer zunehmenden Unsicherheit am Finanzmarkt. So notiert der Kurs der wertvollsten Kryptowährung der Welt über 4 Prozent im Plus und überwindet die 88.000 US-Dollar. Heute löst sich die zuletzt stark positive Korrelation von Krypto und Aktien. Bitcoin springt wieder an und wird zunehmend als Hedge gegen Krisen wahrgenommen.

Denn die Lage spitzt sich weiter zu. Während China der Welt droht, wendet sich Trump wütend an den Fed-Vorsitzenden Powell. Eskaliert die Lage also weiter?

Das Wichtigste im Überblick:

  • Bitcoin steigt über 88.000 US-Dollar und entkoppelt sich von Aktien.
  • China droht mit Vergeltung gegen US-nahe Handelsabkommen.
  • Japan, Südkorea und Mexiko verlassen Gespräche ohne Handelsabkommen.
  • Der S&P 500 preiste Fortschritte ein – diese bleiben bislang aus.
  • Nasdaq fällt deutlich, nachdem Mexiko-Deal vorerst nicht gelingt.
  • Trump greift Powell scharf an und fordert sofortige Zinssenkung.
  • Markt sorgt sich um Fed-Unabhängigkeit – Indizes rutschen weiter ins Minus.

Kaum Fortschritte im Handelskrieg

Die letzten Tage blieben überraschend ruhig in Bezug auf neue Entwicklungen im Handelskonflikt. Viele Marktteilnehmer hatten vor dem Wochenende mit Fortschritten oder konkreten Ankündigungen zu Zollvereinbarungen gerechnet. Da der S&P 500 rund 10 Prozent über seinem jüngsten Tief notiert, wurden bereits erhebliche Hoffnungen auf Zolllockerungen eingepreist. Das Fehlen neuer Informationen wirkt deshalb negativ – nach dem Motto: Keine Nachrichten sind schlechte Nachrichten.

Gleichzeitig sind bereits elf Tage der 90-tägigen Zollpause vergangen, ohne dass konkrete Fortschritte gemeldet wurden. Angesichts der laufenden Berichtssaison und der geopolitischen Unsicherheit erwarten Analysten eine volatile Handelswoche. Rücksetzer bleiben möglich und mitunter sogar wahrscheinlich.

Die Hoffnungen auf zügige Handelsabkommen haben sich zuletzt immer weiter zerschlagen. Sowohl Japan als auch Südkorea haben die Gespräche ohne Ergebnis verlassen – obwohl gerade mit diesen Ländern einfache Einigungen erwartet wurden. Nun wurde auch bekannt, dass Mexiko kein finales Abkommen mit den USA erzielen konnte. Präsidentin Sheinbaum bestätigte das Scheitern der Gespräche mit Donald Trump. Diese Serie enttäuschender Entwicklungen verstärkt die Unsicherheit an den Märkten. Der Nasdaq reagierte prompt und fiel auf ein neues Tagestief.

China droht der Welt mit Vergeltung

China hat derweil im eskalierenden Handelskrieg mit den USA scharfe Warnungen ausgesprochen. Das chinesische Handelsministerium drohte Ländern, die mit den USA kooperieren und dabei Pekings Interessen schädigen, mit Vergeltungsmaßnahmen. Konkret wies China darauf hin, dass es entschieden gegen Abkommen vorgehen werde, die seine wirtschaftlichen oder strategischen Positionen untergraben.

Diese Drohung richtet sich insbesondere an Staaten, die in Handelsverhandlungen mit den USA Vorteile zuungunsten Chinas suchen. Peking betonte, bereit zu sein, den Einsatz im Handelskonflikt zu erhöhen. Zuletzt machten Gerüchte die Runde, dass die USA von anderen Ländern Zugeständnisse einfordern, dass diese ihrerseits protektionistische Maßnahmen gegenüber China verkünden. Nun gibt es also die chinesische Antwort.

Trump droht Jerome Powell: Aktien-Indizes geben nach

Donald Trump attackiert derweil Jerome Powell erneut scharf und stilisiert ihn als Hauptverantwortlichen für eine mögliche wirtschaftliche Abschwächung. In gewohnt polemischer Weise bezeichnet er den Fed-Chef als „Mr. Too Late“ und „major loser“. Trump wirft Powell vor, notwendige Zinssenkungen zu verschleppen, obwohl laut seiner Darstellung die Inflation längst verschwunden sei – etwa durch gesunkene Energie- und Lebensmittelpreise. Europa habe bereits mehrfach gesenkt, während Powell zu langsam reagiere.

Die Botschaft ist klar: Powell handle nicht im Interesse der Wirtschaft, sondern politisch motiviert und zu spät. Damit positioniert sich Trump bereits deutlich gegen die Notenbankpolitik.

Die scharfen Angriffe von Donald Trump auf Jerome Powell untergraben dabei mitunter das Vertrauen in die Unabhängigkeit der US-Notenbank. Für die Finanzmärkte ist eine politisch unbeeinflusste Geldpolitik essenziell. Wenn ein Präsident offen Druck auf die Fed ausübt, steigt die Sorge vor künftiger Einflussnahme. Trump brachte auch schon eine Ablösung von Powell ins Spiel. Entsprechend reagieren Aktienindizes mit deutlichen Verlusten.

Was jetzt für Bitcoin?

Immer mehr geopolitische und wirtschaftspolitische Nachrichten belasten die Finanzmärkte. Handelskonflikte, politische Unsicherheit und aggressive Rhetorik sorgen für anhaltenden Druck auf Aktien. Während Gold bereits ein neues Allzeithoch erreicht hat und eine klare Gegenbewegung zu den Aktienmärkten zeigt, rückt nun auch Bitcoin verstärkt in den Fokus. Die Kryptowährung notiert deutlich im Plus und könnte sich ebenfalls von traditionellen Märkten abkoppeln.

Sollte sich diese negative Korrelation zu Aktien verstetigen, würde Bitcoin – ähnlich wie Gold – als Krisen-Hedge etabliert. In einem makroökonomisch pessimistischen Umfeld könnte genau das zur bullischen Grundlage für eine Neubewertung werden.


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Daniel Robrecht

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz... Mehr lesen

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