Mit einem Kursplus von rund 5 Prozent in der vergangenen Woche und mehr als 10 Prozent im Monat September hat die wertvollste Kryptowährung der Welt den Ausbruch über 65.000 US-Dollar geschafft. Kleinere Gewinnmitnahmen führen zu einer Konsolidierung, die jedoch weiterhin auf hohem Niveau verfolgt. Der Fear-and-Greed-Index zeigt noch einen neutralen Markt. Doch andere Sentiment-Indikatoren zeigen bereits einen stark optimistischen Bitcoin-Markt, was nach führenden Analysten wiederum Gefahrenpotenzial birgt.
Bitcoin-Markt zu optimistisch? Das zeigt Social-Media
📊 If you're awaiting Bitcoin's new all-time high, it may need to wait until the crowd slows down their own expectations. There are currently 1.8 bullish posts toward BTC for every 1 bearish post. Markets historically always move the opposite direction of crowd's expectations. pic.twitter.com/ZxDxalgmzb
— Santiment (@santimentfeed) September 29, 2024
Die Marktdynamik von Bitcoin zeigt nach dieser Santiment-Analyse nämlich oft eine umgekehrte Reaktion auf die Erwartungen der breiten Masse. Ein wichtiger Indikator hierfür ist das Verhältnis zwischen bullischen und bearishen Beiträgen auf sozialen Plattformen. Derzeit liegt dieses Verhältnis bei 1,8 bullischen Beiträgen pro bearishem Beitrag. Dies deute nach Santiment darauf hin, dass die Mehrheit der Marktteilnehmer eine positive Preisentwicklung erwartet.
Historisch gesehen verhalten sich die Märkte jedoch häufig entgegengesetzt zu den allgemeinen Erwartungen. Wenn zu viele Investoren optimistisch sind, besteht das Risiko, dass die Nachfrage bereits größtenteils ausgeschöpft ist. Dies kann zu einer Überbewertung führen, bei der der Preis nicht mehr weiter steigt und eine Korrektur wahrscheinlicher wird. Wenn alle investiert sind, wer soll dann noch kaufen?
Wenn die allgemeine Erwartungshaltung sinkt und weniger Anleger extrem optimistisch sind, könnte dies Raum für einen neuen Aufwärtstrend schaffen. Ergo wird davon ausgegangen, dass Märkte oft dann steigen, wenn die Mehrheit skeptisch ist, und fallen, wenn der Optimismus überwiegt.
Fällt Bitcoin jetzt wirklich wieder?
Die Schlussfolgerung nach der obigen Metrik scheint klar – eine neue Bitcoin-Korrektur droht.
Dennoch ist es wichtig, dass das Verhältnis von bullischen zu bearishen Beiträgen nur ein Indikator unter vielen ist. Neben diesem Stimmungsbarometer gibt es auch weitere Faktoren, die eine positive Kursentwicklung von Bitcoin unterstützen könnten. Dazu zählt beispielsweise die historische Saisonalität im Schlussquartal, in dem Bitcoin oft starke Kursgewinne verzeichnet. Auch die zunehmende Makro-Liquidität, bedingt durch globale geldpolitische Maßnahmen, könnte als treibender Faktor wirken. Denn diese schafft ein günstiges Umfeld für risikobehaftete Anlageklassen wie Bitcoin.
Wer sich an technischen Kursleveln orientiert, dürfte zudem bei einem nachhaltigen Verharren oberhalb von 65.000 US-Dollar optimistisch auf das nächste Allzeithoch blicken. Der technische Ausbruch könnte ein weiteres Signal für eine Fortsetzung des Bullenmarkts sein. Die Kombination aus starker Saisonalität, zunehmender Liquidität und einem möglichen technischen Breakout bietet daher eine solide Grundlage für eine bullische Prognose, auch wenn die Stimmungsindikatoren kurzfristig auf Vorsicht hindeuten.
Denn rund ein Tag vor dem Ende des Monats Septembers zeigt sich ein positives Bild. Bitcoin verharrt hier zweistellig im Plus, obgleich der September eigentlich der schwächste Bitcoin-Monat in der Vergangenheit war. Wenn der September allerdings die wenigen Male positive Performance brachte, lief es im Schlussquartal noch besser.
Historically, when #Bitcoin closes September in the green, the final three months of the year have seen even bigger gains! pic.twitter.com/tZKtrcbDSM
— Ali (@ali_charts) September 28, 2024
Trotz leicht überhitzten Indikatoren in den sozialen Netzwerken scheint die Ausgangslage für Bitcoin im Q4 2024 überaus konstruktiv. Kleinere Rücksetzer und volatile Entwicklungen müssen bei der wertvollsten Kryptowährung der Welt immer eingeplant werden.