Die Verbindung von traditionellen Banken und dezentralen Finanzsystemen eröffnet neue Chancen für den Kryptomarkt. Banken verfügen über etablierte Infrastrukturen, einen großen Kundenstamm und regulatorisches Vertrauen – Faktoren, die DeFi bislang nur bedingt vorweisen kann. Wenn Finanzinstitute beginnen, dezentrale Anwendungen zu integrieren, könnten sie nicht nur Zugang zu Millionen Nutzern schaffen, sondern auch dem gesamten Kryptomarkt institutionelle Glaubwürdigkeit verleihen.

Aus Sicht vieler Analysten liegt darin ein strategischer Schulterschluss: DeFi gewinnt an Reichweite und Akzeptanz, während Banken technologische Innovation erschließen.

Nun sieht auch der Chainlink-Gründer eine bullische Entwicklung – denn Banken würden immer mehr auf DeFi setzen.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Banken integrieren DeFi zunehmend, um mit der Kundennachfrage Schritt zu halten.
  • Die Rücknahme der SAB 121 erleichtert Verwahrdienste für digitale Assets.
  • Blockchain-Vermögenswerte gelten als sicherer, effizienter und kostengünstiger.
  • Die Tokenisierung klassischer Finanzprodukte gilt als nächster Innovationsschritt.
  • Der Einstieg in Krypto wird für Banken zur strategischen Notwendigkeit erklärt.
  • Neue Fed-Richtlinien erlauben erstmals breiteren Krypto-Zugang für Banken.
  • Analysten fordern dennoch weitergehende Reformen – zentrale Regeln bleiben bestehen.

Darum treiben Banken den DeFi-Boom an

In einem aktuellen Interview hat Sergey Nazarov, Mitgründer des Chainlink-Protokolls, einen klaren Trend im Finanzsektor ausgemacht: Die Annäherung traditioneller Banken an DeFi. Einst zurückhaltend bis ablehnend, würden Finanzinstitute zunehmend Blockchain-Technologien in ihre Angebote integrieren – nicht mehr aus Innovationsdrang, sondern aus Notwendigkeit.

Ein wesentlicher Treiber dieses Wandels ist laut Nazarov die regulatorische Neuausrichtung. Mit der Rücknahme von Richtlinien wie der umstrittenen SAB 121 sei der Weg geebnet worden, dass Banken künftig selbst Verwahrdienste für Kryptowährungen wie Bitcoin anbieten dürfen. Dies verändere die Marktmechanik grundlegend. Während Fintechs und Banken schon immer gut darin gewesen seien, Kapital einzusammeln, liege die eigentliche Herausforderung im Zugang zu zukunftsfähigen Assets und deren sicherer Verwaltung.

Nazarov zufolge bieten blockchainbasierte Vermögenswerte in dieser Hinsicht entscheidende Vorteile. Sie seien nicht nur effizienter und kostengünstiger, sondern auch weniger fehleranfällig und böten eine verbesserte Risikokontrolle. Für ihn steht fest: Die Tokenisierung von Fonds und der Zugang zu digitalen Assets über Banken wird zum nächsten großen Schritt.

Neben der regulatorischen Öffnung nennt Nazarov auch den Kundenwillen als entscheidenden Faktor. Die Nachfrage nach Krypto-Produkten wachse spürbar, Banken reagierten – zunächst aus Wettbewerbsdruck, zunehmend aber auch aus strategischem Kalkül.

In der Summe ergibt sich ein klares Bild: Die klassische Finanzwelt rückt näher an DeFi heran – nicht als Gegner, sondern als künftige Schnittstelle für Milliardenwerte auf der Blockchain.

So äußerte sich Nazarov hier wie folgt:

„Wenn du jetzt eine Bank bist und deinen Kunden nicht die Möglichkeit bietest, Krypto als Teil ihres Vermögens oder als Teil deiner Dienstleistungen für sie zu besitzen, dann stimmt irgendetwas nicht mit dir, du verpasst etwas als Bank an diesem Punkt im Spiel, wenn du das nicht tust.“

Für viele Banken wird der Einstieg in den Kryptomarkt zur strategischen Notwendigkeit. Digitale Assets gelten nicht mehr als Option, sondern als Notwendigkeit moderner Finanzdienstleistungen. Wer sich dieser Entwicklung verweigert, riskiert Marktanteile zu verlieren.

Federal Reserve treibt Krypto-Adoption durch Banken voran

Die US-Notenbank Federal Reserve hat am 24. April 2025 bedeutende regulatorische Hürden für Banken im Umgang mit Kryptowährungen beseitigt. Mit der Rücknahme zweier zentraler Aufsichtsbriefe aus den Jahren 2022 und 2023 entfällt für staatlich beaufsichtigte Banken die Pflicht, geplante Krypto- oder Stablecoin-Aktivitäten vorab zu melden oder eine ausdrückliche Genehmigung einzuholen.

Diese Entscheidung folgt ähnlichen Schritten der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) und des Office of the Comptroller of the Currency (OCC), die bereits im März ihre restriktiven Richtlinien aufgehoben hatten.​

Die Aufsichtsbehörden betonen, dass Banken nun berechtigt sind, in zulässige Krypto-Aktivitäten einzutreten. Dies könnte die obig, skizzierte Entwicklung noch beschleunigen.

Die American Bankers Association begrüßte diesen Schritt und bezeichnete ihn als wichtigen Fortschritt, um Innovationen im Finanzsektor zu fördern und den Kunden Zugang zu digitalen Vermögenswerten über etablierte Bankkanäle zu ermöglichen .​

Trotz der jüngsten Lockerungen bleibt die Federal Reserve in den Augen vieler Experten immer noch eher Krypto-skeptisch. Die Analystin Caitlin Long weist darauf hin, dass eine besonders strikte Richtlinie vom 27. Januar 2023 weiterhin gültig ist. Diese Regelung beschränkt Fed-regulierte Banken stark bei der Nutzung und Integration von Krypto-Assets, insbesondere Stablecoins. Während andere Behörden wie FDIC und OCC ihre restriktiven Vorgaben zurückgenommen haben, bleibt die Fed damit der aus regulatorischer Sicht der konservativste Akteur.

Long betont, dass dies zu Wettbewerbsnachteilen für Fed-regulierte Banken führt. Der Grund für die ausbleibende Aufhebung könnte politischer Natur sein: Der Fed-Vorstand ist aktuell mehrheitlich demokratisch besetzt – eine Mehrheit zur Rücknahme des Beschlusses fehlt womöglich.

Auch Senatorin Cynthia Lummis fordert weitergehende Reformen. Ein umfassender Kurswechsel sei erst mit einem gesetzlichen Rahmen für Stablecoins zu erwarten.


Beste Krypto-Wallets – hier mehr erfahren


Warum Sie 99Bitcoins vertrauen können

10+ Jahre

99Bitcoins wurde 2013 gegründet und verfügt über ein Team von Experten, deren Erfahrung bis in die Anfänge der Kryptozeit zurückreicht.

90hr+

Wöchentliche Recherche

100k+

Monatliche Leser

50+

Experten

2000+

Krypto-Projekte unter die Lupe genommen

Google News Icon
Folgen Sie 99Bitcoins in Ihrem Google News Feed.
Erhalten Sie die neuesten Updates, Trends und Einblicke direkt auf Ihr Gerät.
Jetzt abonnieren
Daniel Robrecht

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz... Mehr lesen

Kostenloser Bitcoin-Crashkurs

  • Von über 100.000 Lesern genutzt
  • Eine E-Mail pro Tag, sieben Tage lang.
  • Kurz und lehrreich, garantiert!
Nach oben