Viel tut sich derzeit am Kryptomarkt nicht. Seit Monaten steckt Bitcoin in einer Seitwärtsbewegung fest, nachdem der Kurs vom Allzeithoch von 73.750 US-Dollar stark eingebrochen ist. Noch höhere Verluste mussten Anleger bei Altcoins hinnehmen. Viele sind seit März um 50 – 80 % eingebrochen und haben sich bis heute nicht erholt. Das führt einige Analysten und Anleger zu der Annahme, dass Altcoins zur Zeit stark unterbewertet sind. Das würde bedeuten, dass das Gewinnpotenzial hier besonders hoch ist. Kommt es tatsächlich zur Trendwende?
Sind Altcoins unterbewertet?
Die Idee ist simpel. Altcoins waren früher höher bewertet und haben einen größeren Teil der gesamten Marktkapitalisierung des Kryptomarktes ausgemacht. Daher erwartet man, dass das auch in Zukunft bald wieder so sein wird. Die Bitcoin-Dominanz bewegt sich inzwischen auf die Marke von 60 % zu. Im Januar 2023 lag die Bitcoin-Dominanz noch bei knapp über 40 %.
(Bitcoin-Dominanz Chart – Quelle: Tradingview)
Ein Blick auf den Chart zeigt deutlich, dass die Bitcoin-Dominanz seit dem mehr oder weniger ununterbrochen steigt. Da ist die Vermutung natürlich naheliegend, dass Altcoins schon bald wieder aufholen müssten und eine bessere Performance als Bitcoin hinlegen, wodurch die Bitcoin-Dominanz wieder sinken würde.
#Altcoins are extremely undervalued right now. pic.twitter.com/y8ytiaWef8
— Crypto Rover (@rovercrc) September 17, 2024
Tatsächlich dürfte es früher oder später zu einer Altcoin Season kommen, bei der die Marktkapitalisierung wieder umverteilt wird. Dennoch spricht aber einiges dafür, dass diese Altcoin Season nicht mehr annähernd so stark ausfallen wird wie früher.
Wird Bitcoin nie mehr unter 45 % fallen?
Es wird immer wieder Phasen geben, an denen Ethereum und andere Coins besser performen werden als Bitcoin, sodass BTC Marktanteile abgeben muss. Allerdings sollten sich Anleger vielleicht mit dem Gedanken anfreunden, dass die Altcoin Season in Zukunft nicht mehr ganz so heftig ausfallen wird wie früher.
Institutionelle Anleger haben maßgeblich zum diesjährigen Bullrun beigetragen und Milliarden von Dollar in die Spot Bitcoin ETFs investiert. Dieses Kapital wird mit Sicherheit nicht in andere Altcoins umverteilt, weshalb die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass die Bitcoin-Dominanz zwar wieder fällt, ein Niveau von 40 % und weniger könnte es so schnell aber nicht mehr zu sehen geben.
Anleger, die darauf spekuliert haben, dass Ethereum nun die bessere Wahl sein wird, weil Bitcoin zuletzt deutlich stärker gestiegen ist, haben sich in den letzten Wochen und Monaten mit dieser Strategie die Finger verbrannt und derzeit deutet auch nichts darauf hin, dass sich das so schnell ändert. Wer überlegt, in Kryptowährungen zu investieren, könnte also mit einem Bitcoin-Kauf derzeit tatsächlich besser beraten sein als mit einem Investment in Ethereum, XRP oder viele andere Altcoins.