Es sind unsichere Zeiten an den globalen Finanzmärkten. Der amtierende US-Präsident Donald Trump neigt dazu, seine neuen Maßnahmen in den Handelskriegen beinahe täglich auf X oder Truth Social zu verkünden. Das macht es sehr schwierig, sinnvoll zu investieren und dabei Geld zu verdienen, da man nie weiß, welches Unternehmen als nächstes von den Zöllen betroffen sein könnte. Daher weichen einige Anleger auf Rohstoffe oder eben auf den Kryptomarkt aus. Allerdings ist Bitcoin als sicherer Hafen laut Analysten von J. P. Morgan gescheitert. Ist das wirklich so?
Das Wichtigste im Überblick:
- Gold ist in aller Munde.
- Das Edelmetall konnte in der aktuellen Krise stark zulegen, während andere Assets wie Bitcoin gefallen sind.
- Die 20-Jahres-Performance von Gold übertrifft inzwischen auch die des S&P 500.
- Bitcoin hat sich laut J. P. Morgan Analysten nicht als sicherer Hafen durchgesetzt.
- Dennoch gehören Bitcoin ETFs zu den wenigen ETFs, die in diesem Jahr Kapitalzuflüsse verzeichnen konnten.
- Auch die Kursentwicklung von Bitcoin ist deutlich stabiler als in früheren Krisen.
Bitcoin profitiert nicht von Kaiptalzuflüssen
Gold gilt als der sichere Hafen in Krisenzeiten. Ein Status, den man sich über Jahrtausende erarbeitet hat und der seitdem selten hinterfragt wird. Wie praktisch ein Goldbarren in einer globalen Krise wirklich wäre, wird man hoffentlich nicht so schnell herausfinden müssen. Dennoch zeigt sich, dass der Goldpreis während des aktuellen Crashs an den Finanzmärkten ein neues Allzeithoch erreicht hat.
Gold is now outperforming the S&P 500 over the last 20 years (dividends included) 🚨 pic.twitter.com/rGGc2AXBPe
— Barchart (@Barchart) April 17, 2025
Während Gold bisher zwar auch kontinuierlich gestiegen ist, aber nicht mit der Performance des S&P 500 mithalten konnte, kam es hier nun sogar zu einer Verschiebung der Machtverhältnisse. Auf 20 Jahre gesehen schneidet Gold inzwischen besser ab als der Index.
Bei Bitcoin spricht man immer wieder vom digitalen Gold, das sich in Krisenzeiten auch als sicherer Hafen etablieren könnte. Das wäre auch im aktuellen Fall denkbar, da Bitcoin auch nicht von den Handelszöllen betroffen ist und keine Landesgrenzen kennt.
Dennoch konnte die Kryptowährung nicht von den Kapitalzuflüssen der Investoren profitieren, die auf sichere Alternativen ausgewichen sind. Der Bitcoin-Kurs ist während des Crashs auch gefallen, während Gold gestiegen ist.
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Über 21 Milliarden Dollar fließen in Gold ETFs
Anders hat es bei den Gold ETFs ausgesehen. Hier kam es allein im ersten Quartal des Jahres zu Kapitalzuflüssen von 21 Milliarden Dollar. Das entspricht 43 % der Marktkapitalisierung des iShares Bitcoin Trust (($IBIT) von BlackRock. $IBIT ist der erfolgreichste und mit Abstand größte Spot Bitcoin ETF.
⚡️ NEW: JPMorgan analysts report Bitcoin has failed to benefit from safe-haven flows that are boosting gold.
Gold ETFs saw $21.1B in Q1 2025 inflows while Bitcoin faced declining futures interest and three straight months of ETF outflows despite previous correlation in trading… pic.twitter.com/BpUyacg2gt
— Cointelegraph (@Cointelegraph) April 18, 2025
Damit wird schnell deutlich, dass Bitcoin nicht annähernd mit der Gold-Performance mithalten konnte. Bei den Bitcoin-ETFs kam es im ersten Quartal zu Kapitalabflüssen, genau wie bei den meisten anderen Assets.
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Paradigmenwechsel zeichnet sich ab
Auch wenn es nicht von der Hand zu weisen ist, dass Bitcoin in dieser Krise noch nicht mit Gold mithalten konnte, bedeutet das keineswegs, dass Bitcoin als sicherer Hafen versagt hat. Betrachtet man die Zahlen genauer und berücksichtigt man, dass es Bitcoin erst seit 16 Jahren gibt, zeichnet sich ein ganz anderes Bild ab. Schon nach so kurzer Zeit gewinnt die Wall Street auch starkes Vertrauen in Bitcoin.
Wie der Bloomberg-Analyst Eric Balchunas anmerkt, ist der iShares Bitcoin Trust ETF von BlackRock einer der wenigen ETFs, die Year to Date Kapitalzuflüsse in Milliardenhöhe verzeichnen konnten. Mit einem Plus von 2,1 Milliarden Dollar seit dem Jahreswechsel gehört $IBIT zu den oberen 1 %.
Bitcoin ETFs have eked out positive inflows past month and YTD and $IBIT is +2.4b YTD (Top 1%). Impressive and IMO helps explain why btc’s price has been relatively stable: bc it’s owners are more stable! For the past 15mo the ETFs and Saylor have been buying up all ‚dumps‘ from… pic.twitter.com/X40b2bgjEL
— Eric Balchunas (@EricBalchunas) April 16, 2025
Außerdem zeigt sich, dass sich der Bitcoin-Kurs besser gehalten hat als beispielsweise der US-Technologieindex Nasdaq. Eine Entwicklung, die es so noch nie gegeben hat. Bisher war Bitcoin vor allem institutionellen Investoren als Asset zu volatil und zu anfällig. Nun zeigt sich aber genau das Gegenteil, sodass die aktuelle Krise ein weiterer Baustein sein dürfte, um Bitcoins Ruf als sicheren Hafen zu festigen.
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