Viele Menschen glauben, dass Bitcoin anonym sei – doch das ist ein verbreiteter Irrtum. Zwar werden Transaktionen nicht mit einem Namen versehen, jedoch sind sämtliche Vorgänge öffentlich auf der Blockchain einsehbar. Jede Zahlung ist dauerhaft mit einer Wallet-Adresse verknüpft.

Wird diese einmal einer Person zugeordnet, lassen sich alle bisherigen Transaktionen rückwirkend nachverfolgen. Bitcoin ist daher nicht anonym, sondern lediglich pseudonym! Für Nutzer, die Wert auf echte finanzielle Privatsphäre legen, reicht das nicht aus. Hier kommen Privacy-Protokolle wie Tornado Cash ins Spiel.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Bei Tornado Cash handelt es sich um ein quelloffenes Protokoll, welches auf Ethereum basiert und Transaktionen über einen sogenannten „Mixer“ zuverlässig verschleiern kann.

  • Da das Protokoll Kryptowährungen mithilfe von Smart Contracts zuverlässig und sicher zu anonymisieren kann, hatte das US-Finanzministerium den Dienst im Jahr 2022 wegen Verdacht auf Geldwäsche sanktioniert.
  • Nach endlosen Gerichtsverfahren hatte das US-Finanzministerium im März 2025 beschlossen, Tornado Cash von der Sanktionsliste zu streichen. Doch ein US-Bundesgericht in Austin geht noch weiter: In Zukunft dürfen keine Sanktionen mehr gegen Tornado Cash verhängt werden.

Was ist Tornado Cash?

Tornado Cash ist ein quelloffenes Protokoll, welches auf der Ethereum-Blockchain basiert und dazu dient, Transaktionen über einen sogenannten „Mixer“ zu verschleiern. Das System trennt dabei die Verbindung zwischen Einzahlungs- und Auszahlungsadresse, was hohe Anonymität gewährleistet. Konkret bedeutet das: Nutzer senden Ether an einen Smart Contract, welcher das Geld mit Einzahlungen von anderen Nutzern vermischt.

Anschließend können Nutzer ihre Bestände auf eine neue Adresse auszahlen, ohne dass die Verbindung zur ursprünglichen Quelle öffentlich nachvollziehbar ist. Die Entwickler betonten seit der Einführung im Jahr 2019, dass Tornado Cash vollständig dezentral läuft und nicht von einer zentralen Instanz kontrolliert wird.

Im Jahr 2022 wurde Tornado Cash verboten

Da das Protokoll Kryptowährungen mithilfe von Smart Contracts zuverlässig und sicher zu anonymisieren kann, ist Tornado Cash Regierungen und Behörden natürlich seit Anbeginn ein Dorn im Auge. Sie argumentieren, dass die Anwendung Kriminalität begünstige und warfen den Entwicklern von Tornado Cash sogar vor, beim Waschen von Geldern im Wert von 7 Milliarden US-Dollar geholfen zu haben – darunter auch der nordkoreanischen Lazarus-Gruppe.

Im Zuge dieser Entwicklung wurde der „Krypto Mixer“ im August 2022 von den USA sanktioniert. Doch damit gaben sich die Nutzer von Tornado Cash, angeführt von Joseph Van Loon, nicht zufrieden. Sie verklagten die zuständige Behörde OFAC daraufhin und argumentierten, dass die Aufnahme der Smart-Contract-Adressen der Plattform in die Liste der speziell designierten Staatsangehörigen und blockierten Personen (SDN) nicht gesetzeskonform sei.

Tornado Cash ist fortan sicher vor US-Sanktionen

Nach jahrelangen Gerichtsverfahren hatte das US-Finanzministerium bereits am 21. März 2025 beschlossen, Tornado Cash von der Sanktionsliste zu streichen und argumentierte, dass die Angelegenheit nach einem Gerichtsurteil zugunsten des Krypto-Dienstleisters im Januar erledigt sei. Doch es geht noch weiter:

Vorgestern hat ein US-Bundesgericht in Austin beschlossen, dass das US-Finanzministerium auch in Zukunft keine Sanktionen mehr gegen Tornado Cash verhängen kann. Richter Robert Pitman erklärte in seinem Urteil vom 28. April, dass die Sanktionen des Office of Foreign Assets Control (OFAC) gegen Tornado Cash unrechtmäßig seien und die Behörde dauerhaft daran gehindert werde, diese Sanktionen durchzusetzen.

Am selben Tag reichte der DeFi Education Fund eine Petition beim Krypto-Beauftragten des Weißen Hauses ein, um die Anklage gegen den Tornado Cash-Mitbegründer Roman Storm fallen zu lassen. Dieser wurde im August 2023 angeklagt, Kryptowährungen im Wert von über einer Milliarde US-Dollar durch das Protokoll gewaschen zu haben – sein Prozess ist für Juli angesetzt.

Die Gruppe plädiert, dass das Justizministerium versuche, Softwareentwickler strafrechtlich für die Nutzung ihres Codes durch andere verantwortlich zu machen. Doch diese Annahme sei nicht nur absurd, sondern würde auch einen Präzedenzfall schaffen, der potenziell die gesamte Krypto-Entwicklung in den Vereinigten Staaten hemmen könnte.

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Dennis Geisler
Dennis Geisler

Dennis Geisler ist 24 Jahre alt, kommt aus Kiel und machte im Jahr 2020 seine ersten Erfahrungen mit Kryptowährungen, also er XRP im Wert von 100 € über die Plattform Binance kaufte. Die hohen Kursschwankungen und schnelle Rendite faszinierten ihn –... Mehr lesen

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