Bitcoin und die Gefahr durch Quantencomputer

Bitcoin gilt als sicher. Die Grundlage dieser Sicherheit ist moderne Kryptografie, insbesondere die sogenannte elliptische Kurvenkryptografie (ECC). Doch mit dem Fortschritt der Technologie rückt ein möglicher Gegner näher: der Quantencomputer. Ein aktueller Wettbewerb wirft nun die Frage auf, ob Bitcoin wirklich zukunftssicher ist – oder ob sein Fundament bröckelt.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Quantencomputer könnten eines Tages die Verschlüsselung von Bitcoin knacken – ein aktueller Wettbewerb testet genau dieses Szenario.
  • Project 11 bietet 1 BTC für den Beweis, dass selbst vereinfachte Bitcoin-Verschlüsselung mit Quantenkraft zu knacken ist.
  • Warum das mehr als nur ein PR-Stunt ist und was das für die Zukunft von Bitcoin bedeutet, erfährst du im Artikel.

Eine Bitcoin-Belohnung für das Knacken der Verschlüsselung

Das Forschungsprojekt Project 11 hat im April 2025 einen Wettbewerb gestartet, der weltweit für Aufsehen sorgt. Wer es schafft, mit einem Quantencomputer eine vereinfachte Version der Bitcoin-Verschlüsselung zu knacken, erhält 1 Bitcoin – rund 85.000 US-Dollar wert. Der Wettbewerb läuft bis zum 5. April 2026.

Das Ziel? Die Sicherheit der Blockchain unter realen Bedingungen testen. Die Aufgabe besteht darin, mit Hilfe von Shor’s Algorithmus eine kleine ECC-Verschlüsselung zu knacken. Es handelt sich zwar nur um Miniatur-Versionen von Schlüsseln (1 bis 25 Bit), doch sie dienen als Indikator für das, was mit größeren Schlüsseln möglich sein könnte.

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Warum Bitcoin überhaupt verwundbar sein könnte

Die Sicherheit von Bitcoin basiert auf einem mathematischen Prinzip: asymmetrische Kryptografie. Dabei ist es einfach, eine Verschlüsselung durchzuführen, aber extrem schwer, sie zu entschlüsseln – zumindest mit klassischen Computern.

Quantencomputer jedoch funktionieren anders. Sie nutzen die Gesetze der Quantenmechanik und sind in der Lage, bestimmte mathematische Probleme – wie das Faktorisieren großer Zahlen – um ein Vielfaches schneller zu lösen. Mit Shor’s Algorithmus könnten sie theoretisch in Minuten das leisten, wofür herkömmliche Computer Millionen Jahre bräuchten.

Was würde passieren, wenn Bitcoin wirklich geknackt wird?

Würde es jemandem gelingen, die ECC-Verschlüsselung von BTC zu brechen, könnte er Transaktionen fälschen und auf fremde Wallets zugreifen. Das gesamte Vertrauen in die Blockchain wäre erschüttert. Aktuell sind rund 6 Millionen BTC – über 500 Milliarden Dollar – durch genau diese Technologie abgesichert.

Doch es geht nicht nur um Bitcoin. Die gesamte digitale Infrastruktur, inklusive Online-Banking, verschlüsselter Kommunikation und sicherer Webseiten, basiert auf ähnlichen Prinzipien. Quantencomputer könnten all das angreifbar machen.


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Kritik am Preisgeld: Eine symbolische Aktion oder echter Test?

Viele Experten sehen den Wettbewerb skeptisch. 85.000 Dollar sind in der Welt der Hochtechnologie kaum ein Anreiz. Wer heute bereits über einen funktionierenden Quantencomputer verfügt, könnte damit weit mehr verdienen – beispielsweise durch das Abhören verschlüsselter Kommunikation oder das Hacken großer Konzerne.

Zudem ist der aktuelle Stand der Technik noch weit von der Fähigkeit entfernt, selbst einfache ECC-Schlüssel zu knacken. Quantencomputer können derzeit keine Aufgaben lösen, die nicht auch ein Taschenrechner bewältigen könnte. Die Annahme, dass sich das in einem Jahr drastisch ändert, halten viele für unrealistisch.

Was steckt also wirklich hinter dem BTC-Wettbewerb?

Project 11 will mit der Aktion Aufmerksamkeit erzeugen – und das gelingt. Die Diskussion um Bitcoin und Quantencomputer ist damit endgültig im Mainstream angekommen. Der Wettbewerb soll kein echter Härtetest sein, sondern ein Frühwarnsystem. Wenn es jemand schafft, auch nur einen 5-Bit-Schlüssel zu knacken, wäre das ein deutliches Zeichen, dass die Technik schneller voranschreitet als gedacht.

BTC ist (noch) sicher – aber wie lange?

Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass Quantencomputer eine reale Bedrohung für BTC darstellen. Doch niemand weiß genau, wie weit die Entwicklung ist. Staaten oder Konzerne könnten geheime Fortschritte machen, ohne diese publik zu machen. Der Tag, an dem ein Quantencomputer wirklich gefährlich wird, wird „Q-Day“ genannt – und dieser Tag könnte näher sein, als viele glauben.

Wie sich andere Blockchains auf die Zukunft vorbereiten

Andere Netzwerke wie Ethereum und Solana arbeiten bereits an quantensicheren Lösungen. Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin hat im März 2024 einen Hard Fork vorgeschlagen, um das Netzwerk gegen Quantenangriffe zu schützen. Solana entwickelte die sogenannte Winternitz Vault, eine hashbasierte Signaturtechnik, die bei jedem Transfer neue Schlüssel generiert.

Bitcoin hingegen ist träger. Seine Dezentralität erschwert schnelle Änderungen am Protokoll. Doch je lauter die Warnungen werden, desto größer der Druck, sich ebenfalls auf eine quantensichere Zukunft vorzubereiten.


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Bitcoin muss sich der Quantenfrage stellen

Auch wenn der aktuelle Wettbewerb mehr PR als echter Test sein mag, wirft er eine wichtige Frage auf: Wie lange bleibt Bitcoin sicher? Die Technologie entwickelt sich rasant. Und wer heute noch lacht, könnte morgen überrascht werden.

Die Quantenrevolution kommt – ob in einem Jahr oder in zehn. Und wenn BTC auch dann noch bestehen will, muss es sich schon heute vorbereiten. Bitcoin kaufen bleibt weiterhin eine gute Idee, denn das BTC-Netzwerk ist das sicherste Computer Netzwerk der Erde.

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Sergei Timurov
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Sergei Timurov ist seit 2016 großer Bitcoin Fan und ihn begeistert die Freiheits Idee sowie die Unabhängigkeit von Bitcoin. Sergei ist Bitcoin Maximalist und der Überzeugung, dass sich nur Bitcoin für einen langfristigen Vermögensaufbau eignet. Neben seinen journalistischen Tätigkeiten betreibt... Mehr lesen

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