Europol hat mit der Operation „Deep Sentinel“ den Dark-Web-Drogenmarkt Archetyp Market, der Monero nutzte und über 600.000 Nutzer hatte, zerschlagen, indem die Infrastruktur abgeschaltet und der Hauptverdächtige in Barcelona festgenommen wurde.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Europol zerschlug mit „Operation Deep Sentinel“ den seit 2020 aktiven Dark-Web-Drogenmarkt Archetyp, der über 600.000 Nutzer und 17.000 Angebote hatte.
  • Archetyp nutzte ausschließlich Monero, was die Nachverfolgung finanzieller Ströme erschwerte, bis forensische Analysen auf beschlagnahmter Hardware Fortschritte ermöglichten.
  • Die koordinierte Aktion vom 11. bis 13. Juni 2025 unter deutscher Leitung führte zur Festnahme eines 30-jährigen Deutschen in Barcelona und weiterer Verdächtiger in Skandinavien.
  • Behörden beschlagnahmten Vermögenswerte im Wert von 7,8 Mio. Euro sowie dutzende Smartphones, Computer und Server in den Niederlanden.
  • Trotz des Erfolgs bleibt das Dark Web resilient, da sich Nutzer und Händler nach Marktplatzschließungen schnell auf neuen Plattformen reorganisieren.

Europol stürzt Archetyp, das stark auf Monero setzte

Mit der Operation „Deep Sentinel“ haben europäische Polizeibehörden gemeinsam mit Europol einen der ältesten und aktivsten Drogenmärkte des Dark Web, genannt „Archetyp Market“, außer Betrieb gesetzt.

Besonders brisant war in diesem Zusammenhang die Rolle der anonymen Bitcoin Alternative Monero, die auf der Plattform als einziges Zahlungsmittel akzeptiert wurde. Anders als Bitcoin ermöglicht Monero durch verschleierte Absender- und Empfängeradressen sowie nicht öffentlich einsehbare Transaktionssummen ein hohes Maß an Anonymität.

Für Ermittler bedeutete das erhebliche Hürden bei der Nachverfolgung finanzieller Ströme. Die Nachvollziehbarkeit der Geldflüsse blieb selbst bei technischer Infrastruktur in europäischen Rechenzentren erschwert. Erst forensische Analysen auf beschlagnahmter Hardware mit installierten Krypto Wallets erlaubten weiterführende Ermittlungen.

Archetyp: Umfang, Organisation und technologische Absicherung

Mit über 600.000 registrierten Nutzern und mehr als 17.000 aktiven Angeboten galt Archetyp Market als einer der umsatzstärksten illegalen Marktplätze weltweit. Seit 2020 existierte die Plattform und setzte gezielt auf dezentrale Serverstrukturen im Tor-Netzwerk sowie eine klare Ausrichtung auf synthetische Drogen, die Nutzer mit Kryptowährungen kaufen konnten.

Darunter fanden sich auch sehr starke Drogen wie Fentanyl, das selbst auf vergleichbaren Plattformen oft ausgeschlossen wird. Der geschätzte Umsatz beläuft sich laut Europol auf rund 250 Millionen Euro. Juni 2025 gelang es nun den Ermittlern, die gesamte technische Infrastruktur abzuschalten. Teile von ihr befanden sich in den Niederlanden.

Internationale Koordination und Zugriff in mehreren Ländern

Der Zugriff erfolgte zwischen dem 11. und 13. Juni unter Federführung des Bundeskriminalamts. Rund 300 Beamte aus Ländern wie Spanien, Rumänien und Schweden waren dafür im gemeinschaftlichen Einsatz. Als Hauptverdächtiger gilt ein 30-jähriger Deutscher, dessen Festnahme in Barcelona stattfand. 

Weitere Festnahmen betrafen unter anderem mutmaßliche Moderatoren in Skandinavien. Insgesamt beschlagnahmten die Behörden unter anderem knapp acht Millionen Euro in digitalen Vermögenswerten sowie dutzende Smartphones, Rechner und Datenträger.

Trotz des Erfolgs der Operation bleibt laut Europol das Phänomen resilient. Frühere Fälle wie die Schließungen von Silk Road oder AlphaBay zeigen, dass sich Nutzer- und Händlerstrukturen rasch in neuen Plattformen reorganisieren. Vereinfacht wird dies durch anonymisierende Kryptowährungen wie Monero, die den Ermittlungsaufwand hoch und die Szene dynamisch halten.

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Michael Sprick
Krypto Journalist

Michael Sprick ist ein freiberuflicher Journalist und Content Writer mit Schwerpunkt Blockchain und Web3 und wohnt in Barcelona. In der Vergangenheit hat er u.a. für btc-echo.de und für die BSV Blockchain Association gearbeitet. Mehr lesen

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