Europol hat mit der Operation „Deep Sentinel“ den Dark-Web-Drogenmarkt Archetyp Market, der Monero nutzte und über 600.000 Nutzer hatte, zerschlagen, indem die Infrastruktur abgeschaltet und der Hauptverdächtige in Barcelona festgenommen wurde.
Das Wichtigste im Überblick:
Europol stürzt Archetyp, das stark auf Monero setzte
Mit der Operation „Deep Sentinel“ haben europäische Polizeibehörden gemeinsam mit Europol einen der ältesten und aktivsten Drogenmärkte des Dark Web, genannt „Archetyp Market“, außer Betrieb gesetzt.
Besonders brisant war in diesem Zusammenhang die Rolle der anonymen Bitcoin Alternative Monero, die auf der Plattform als einziges Zahlungsmittel akzeptiert wurde. Anders als Bitcoin ermöglicht Monero durch verschleierte Absender- und Empfängeradressen sowie nicht öffentlich einsehbare Transaktionssummen ein hohes Maß an Anonymität.
Für Ermittler bedeutete das erhebliche Hürden bei der Nachverfolgung finanzieller Ströme. Die Nachvollziehbarkeit der Geldflüsse blieb selbst bei technischer Infrastruktur in europäischen Rechenzentren erschwert. Erst forensische Analysen auf beschlagnahmter Hardware mit installierten Krypto Wallets erlaubten weiterführende Ermittlungen.
Archetyp: Umfang, Organisation und technologische Absicherung
Mit über 600.000 registrierten Nutzern und mehr als 17.000 aktiven Angeboten galt Archetyp Market als einer der umsatzstärksten illegalen Marktplätze weltweit. Seit 2020 existierte die Plattform und setzte gezielt auf dezentrale Serverstrukturen im Tor-Netzwerk sowie eine klare Ausrichtung auf synthetische Drogen, die Nutzer mit Kryptowährungen kaufen konnten.
Darunter fanden sich auch sehr starke Drogen wie Fentanyl, das selbst auf vergleichbaren Plattformen oft ausgeschlossen wird. Der geschätzte Umsatz beläuft sich laut Europol auf rund 250 Millionen Euro. Juni 2025 gelang es nun den Ermittlern, die gesamte technische Infrastruktur abzuschalten. Teile von ihr befanden sich in den Niederlanden.
Internationale Koordination und Zugriff in mehreren Ländern
Der Zugriff erfolgte zwischen dem 11. und 13. Juni unter Federführung des Bundeskriminalamts. Rund 300 Beamte aus Ländern wie Spanien, Rumänien und Schweden waren dafür im gemeinschaftlichen Einsatz. Als Hauptverdächtiger gilt ein 30-jähriger Deutscher, dessen Festnahme in Barcelona stattfand.
Weitere Festnahmen betrafen unter anderem mutmaßliche Moderatoren in Skandinavien. Insgesamt beschlagnahmten die Behörden unter anderem knapp acht Millionen Euro in digitalen Vermögenswerten sowie dutzende Smartphones, Rechner und Datenträger.
Trotz des Erfolgs der Operation bleibt laut Europol das Phänomen resilient. Frühere Fälle wie die Schließungen von Silk Road oder AlphaBay zeigen, dass sich Nutzer- und Händlerstrukturen rasch in neuen Plattformen reorganisieren. Vereinfacht wird dies durch anonymisierende Kryptowährungen wie Monero, die den Ermittlungsaufwand hoch und die Szene dynamisch halten.
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