Während Bitcoin auf rund 97.000 US-Dollar steigt, gibt es auch bei Ethereum deutliche Zugewinne in den letzten 24 Stunden. Hier überwindet der Kurs die 1.800 US-Dollar und nähert sich erneut der psychologischen Kursmarke bei rund 2.000 US-Dollar.

Während charttechnisch dennoch die Bullen noch einige Arbeit vor sich haben und insbesondere im Handelspaar gegen Bitcoin der Abwärtstrend intakt bleibt, gibt es bei einem Schlüsselindikator ein Kaufsignal. So wird der folgende Experte stark bullisch für ETH.

Das Wichtigste im Überblick:

  • New-Address-Momentum über Jahresdurchschnitt – historisch Signal für ETH-Adoption.
  • Layer-2-Lösungen und RWAs stärken langfristig die Ethereum-Nutzung.
  • MVRV Z-Score signalisiert klare Unterbewertung nahe langfristiger Tiefzonen.
  • Ethereum hostet Großteil aller Stablecoins – über 100 Milliarden US-Dollar.
  • Stablecoin-Volumen übertrifft Visa – zeigt fundamentale ETH-Bedeutung.
  • Vier rote Monatskerzen erinnern an 2018 – Chance für antizyklische Erholung.

Dieser Indikator ist bullisch für ETH

Der Analyst Leon Waidmann sieht derzeit ein bedeutendes Kaufsignal für Ethereum, das auf einem oft übersehenen Indikator basiert: dem sogenannten New Adress Momentum. Dabei handelt es sich um die durchschnittliche Zahl neuer Adressen im Ethereum-Netzwerk – ein Maß für reale Nutzeraktivität und Netzwerkadoption. Konkret hat der 30-Tage-Durchschnitt dieser Metrik jüngst den Jahresdurchschnitt übertroffen. Diese Entwicklung gilt als Signal für eine zunehmende, organische Nutzung.

Der Experte verweist hier auf historische Parallelen: Ähnliche Bewegungen der Kennzahl gingen in der Vergangenheit größeren Marktzyklen voraus – etwa dem ICO-Boom 2017 oder dem DeFi-Aufschwung 2020. Auch jetzt erkennt der Analyst eine „leise, aber kraftvolle Dynamik“, die sich nicht auf kurzfristige Spekulationen stützt, sondern auf stetiges Wachstum echter Nutzer.

Dabei zeigen sich zunehmend strukturelle Fortschritte: Die Verbreitung von Layer-2-Lösungen ermöglicht günstige und schnelle Transaktionen. Zudem treibt die Tokenisierung realer Vermögenswerte (RWAs) das Interesse institutioneller Akteure. Für den Analysten deutet vieles darauf hin, dass Ethereum sich in einer frühen Phase eines neuen Adoptionszyklus befindet – mit erheblichem Potenzial für Kurssteigerungen, sollte dieser Trend anhalten.

Ethereum Ausblick: Darum wirkt ETH unterbewertet

Der MVRV Z-Score ist derweil ein Indikator, der offenbart, ob Ethereum im Verhältnis zu seinem realisierten Wert – also dem durchschnittlichen Kaufpreis – über- oder unterbewertet ist. Wenn der Marktwert deutlich über dem realisierten Wert liegt, deutet das häufig auf eine Überbewertung hin. Umgekehrt kann ein besonders niedriger Wert ein Hinweis auf Unterbewertung sein. Derzeit bewegt sich dieser Indikator knapp unter der Nulllinie und signalisiert damit eine Unterbewertung.

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In der Vergangenheit blieb Ethereum in solchen Phasen oft längere Zeit in einem Korrekturmodus. Der aktuelle Verlauf deutet jedoch darauf hin, dass sich eine neue Marktphase anbahnen könnte. Denn irgendwann lösten sich derartige Unterbewertungen bis dato immer aus, obgleich die zeitliche Komponente schwierig vorherzusagen ist und eben auch vom Gesamtmarkt und dem geldpolitischen Zyklus abhängt.

Stablecoin-Wachstum bullisch

Derweil gibt es auch weitere Argumente für eine günstige Bewertung bei Ethereum. Stablecoins haben sich als eines der wenigen Krypto-Produkte mit stabiler und wachsender Nachfrage etabliert. Während viele Blockchain-Anwendungen noch auf den Durchbruch warten, steigen die Nutzungszahlen von Stablecoins unabhängig von der allgemeinen Marktlage. Besonders im internationalen Zahlungsverkehr gewinnen sie an Bedeutung. Das Wachstum von Stablecoins ist Stand jetzt unabhängig vom Krypto-Zyklus.

Davon profitiert vor allem Ethereum, da ein erheblicher Teil aller Stablecoins auf dieser Blockchain ausgegeben wird. So sind aktuell Stablecoins im Wert von weit über 100 Milliarden US-Dollar auf Ethereum im Umlauf. Auch das Abwicklungsvolumen übertrifft inzwischen traditionelle Zahlungsnetzwerke wie Visa. Diese strukturelle Dominanz zeigt, dass Ethereum die Infrastruktur für den größten realen Anwendungsfall im Kryptomarkt stellt.

Trotz dieser fundamentalen Stärke bleibt die Kursentwicklung von ETH jedoch deutlich hinter der Nutzungsdynamik zurück. Daraus ergibt sich das Bild einer Diskrepanz zwischen tatsächlicher Relevanz und aktueller Bewertung – ein möglicher Hinweis darauf, dass Ethereum derzeit unterbewertet ist.

Übertreibt der Markt bei ETH?

Der Krypto-Influencer Crypto Rover verweist auf eine auffällige Parallele zur Vergangenheit: Ethereum verzeichnete zuletzt vier Monatsverluste in Folge – ein Muster, das zuletzt im Bärenmarkt 2018 auftrat.

Diese Entwicklung deutet auf eine relative Schwäche hin, könnte jedoch auch ein Zeichen für übertrieben negative Stimmung sein. Wenn das bärische Sentiment überzieht, eröffnet sich langfristig eine antizyklische Einstiegschance. Wer an Ethereum glaubt, dürfte damit ETH immer spannender finden – wohlwissend, dass es eben auch Gründe gibt, warum der Markt Ethereum aktuell so bewertet.


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Daniel Robrecht

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz... Mehr lesen

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