Ethereum gibt in den letzten 24 Stunden um rund 3 Prozent ab. Damit konsolidiert ETH rund um die psychologische Kursmarke von 2.000 US-Dollar. Während es kurstechnisch nach der letzten Stabilisierung dieser Tage relativ unaufgeregt verläuft, gab es fundamentale Aufreger.

Denn das Pectra-Upgrade macht Probleme, erste Tests sind gescheitert. Die Entwickler stehen zunehmend unter Druck und implementierten zuletzt erfolgreich ein neues Testnet für Pectra, das gestern einen ersten Meilenstein vollbrachte.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Pectra wird aktuell auf dem neuen Hoodi-Testnet getestet.
  • Frühere Versuche auf Holesky und Sepolia scheiterten mehrfach technisch.
  • Hoodi bietet stabilere Bedingungen für Staking- und Validator-Tests.
  • EIP-3074 bringt mehr Flexibilität für externe Ethereum-Wallets.
  • Pectra erhöht die Blob-Kapazität deutlich um 50 Prozent.
  • Experten fordern massive Veränderungen für Ethereum.
  • Ethereum Foundation steht unter Druck – Pectra ist nur ein Anfang.

Pectra-Upgrade wird auf Hoodi getestet

Ethereum testet aktuell das Pectra-Upgrade auf dem neuen Hoodi-Testnet, nach Problemen mit den Testnetzen Holesky und Sepolia. Hoodi ist erfolgreich geforkt, wie NethermindEth auf X berichtete. Pectra soll die Skalierbarkeit und Nutzerfreundlichkeit verbessern, z. B. durch Smart-Contract-Funktionen für Wallets. Der Mainnet-Start, ursprünglich für Anfang April geplant, wird sich jedodch verzögern. Jeder Erfolg im Testnet bringt Ethereum nun jedoch näher an das vollständige Upgrade.

Das Hoodi-Testnetz ist erfolgreich mit dem Pectra-Upgrade live. Dieses bietet intentional eine stabile Umgebung für Staking- und Validator-Tests. Entwickler, Staking-Betreiber und Infrastruktur-Anbieter sollen künftig auf Hoodi setzen, um das Ethereum-Ökosystem effizienter zu testen und weiterzuentwickeln.

Das Pectra-Upgrade, ursprünglich sogar schon einmal für März im Ethereum-Mainnet geplant, wurde am 24. Februar zunächst auf dem Holesky-Testnetz aktiviert. Dort kam es jedoch zu Problemen bei der Finalisierung, weshalb Entwickler mit der Fehlersuche begannen. Am 5. März wurde das Upgrade im Sepolia-Testnetz erneut implementiert. Auch hier traten technische Schwierigkeiten auf, die durch einen unbekannten Angreifer verstärkt wurden. Dieser nutzte einen seltenen Sonderfall aus, um die Erzeugung leerer Blöcke zu provozieren. Um künftige Fehler besser zu identifizieren, haben die Ethereum-Entwickler eben ein neues Testnetz mit dem Namen „Hoodi“ eingerichtet.

Nach zwei gescheiterten Testläufen soll das Pectra-Upgrade nun im neu gestarteten Hoodi-Testnet geprüft werden. Entwickler hoffen, dort erstmals stabile Ergebnisse zu erzielen.

Gelingt der Rollout, könnte das finale Upgrade bereits bis zum 25. April 2025 ins Ethereum-Mainnet übertragen werden.

Vitalik Buterin erwartet massive Vorteile durch Pectra

Die Ethereum Foundation – und Vitalik Buterin – sehen im Pectra-Upgrade einen zentralen Fortschritt hin zur erweiterten Nutzung von Account-Abstraction. Kernstück ist EIP-3074, das externen Konten künftig das Ausführen gebündelter Transaktionen sowie das Nutzen gesponserter Gas-Fees ermöglicht – auch ohne eigenen Ether-Bestand. Nutzer können so durch alternative Sicherheitsmechanismen Transaktionen initiieren. Gleichzeitig erhöht Pectra die Blob-Kapazität um 50 Prozent: Statt drei Blobs pro Block sind künftig sechs möglich. Diese temporären Dateneinheiten helfen Layer-2-Netzwerken, Daten effizient und kostensparend zu übermitteln. Außerdem hebt Pectra die maximale Belohnungsgrenze für Validatoren von 32 auf 2.048 ETH an.

Die Ethereum Foundation steht aktuell massiv unter Druck, da Anleger mit ETHs Performance überaus unzufrieden sind. Der Wert von Ethereum leidet, während Layer-2-Lösungen wie Base als parasitär kritisiert werden. Standard Chartered schätzt, dass Base allein 50 Milliarden US-Dollar von der Bewertung bei ETH abzog, indem es Transaktionsgebühren von der Haupt-Blockchain wegleitet.

Der Krypto-Experte Joey Krug fordert nun eine Reform des Gebührenmechanismus für Blobs auf Ethereum. Dieser kritisiert, dass die aktuellen Gebühren bei geringer Nachfrage schnell sinken, bei steigender Nachfrage aber nur langsam steigen. Diese Asymmetrie führe zu unvorhersehbaren Preisspitzen, ineffizienter Ressourcennutzung und zu niedrigen Gebühren. Seine Lösung: ein symmetrisches Gebührenmodell, bei dem Preise gleichmäßig steigen und fallen. Dadurch würden Kosten kalkulierbarer, die Nutzung stabiler und die Einnahmen der Validatoren verbessert. Langfristig soll dies die Skalierbarkeit und Stabilität von Ethereum stärken – auch wenn Layer-2-Projekte derzeit von niedrigen Gebühren profitieren.

Diverse Analysten fordern massiv Verbesserungen, etwa eine klare Vision oder eine Besteuerung von L2s durch die Foundation, um den Wert von ETH zu stärken. Ohne Anpassungen droht ein struktureller Rückgang. Die Blockchain muss sich weiterentwickeln, um ihre eigene Relevanz zu sichern. Pectra ist ein Schritt in die richtige Richtung – weitere müssen folgen.


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Daniel Robrecht

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz... Mehr lesen

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