Die heutige Headline enthält bereits eine mutige These. Denn Ethereum offenbart im Jahr 2024 wohl kaum Stärke gegen Bitcoin. Während Ethereum aktuell eine Year-to-Date-Performance von rund 10 Prozent bietet, konnte Bitcoin um rund 60 Prozent zulegen. Damit ist klar – Bitcoin wäre für Investoren das bessere Investment gewesen, unabhängig von persönlichen Präferenzen. Denn nüchtern betrachtet kommt es letztendlich eben auf die Nettorendite an, wenn man nicht zu der wohl überschaubaren Anzahl an Anlegern gehört, die lediglich technologische oder visionäre Ziele verfolgen.
Dennoch gibt es auch einige Aspekte, in denen Bitcoin hinter Ethereum zurückfällt. Werfen wir einen Blick auf einen neuen Beitrag auf X, der von dem bekannten Ethereum-Experten @sassal.eth geteilt wurde.
Don’t really get why Bitcoin maxis continue to post this stuff – it’s a massive self-own against BTC if anyone goes to the website and zooms out pic.twitter.com/lCya3MskWI
— sassal.eth/acc 🦇🔊(@sassal0x) October 24, 2024
Diesem lassen sich drei Aspekte entnehmen, die für Ethereum-Halter bullisch wirken.
Ethereum Inflation vs. Bitcoin Inflation
Die Inflationsrate ist bei Assets wie Bitcoin und Ethereum entscheidend, da sie das zukünftige Angebot und damit das Preiswachstum beeinflusst. Bitcoin hat eine festgelegte Inflationsrate, die mit jedem Halving sinkt. Ethereum hat nach dem „Merge“ und der Einführung von EIP-1559 eine dynamische Inflationsrate, bei der ein Teil der Transaktionsgebühren verbrannt wird. Eine niedrigere oder sinkende Inflationsrate fördert langfristige Wertsteigerung und macht diese Assets für Investoren attraktiver.
Trotz kurzfristiger Schwankungen bei Ethereum aufgrund der Abhängigkeit von Gas-Fees und Token-Burning ist Ethereum seit dem Merge deflationär https://ultrasound.money, während Bitcoin eine Inflation rund 1,5 Prozent hatte. In dieser Metrik ist Ethereum also seit über zwei Jahren das bessere Asset.
Keine strukturellen Miner-Verkäufe
Ein großer Vorteil von Ethereum liegt nach dem Analysten ferner im Proof-of-Stake (PoS)-Konsensmechanismus, der sich stark vom Mining im Proof-of-Work (PoW)-System unterscheidet. Bei PoW, wie es bei Bitcoin verwendet wird, müssen Miner regelmäßig ihre Erträge verkaufen, um die Betriebskosten wie Strom und Hardware zu decken. Diese strukturellen Verkäufe können Druck auf den Marktpreis ausüben. Im Gegensatz dazu entstehen bei PoS keine vergleichbaren Betriebskosten. Staker, die Ether halten und validieren, haben weniger Anreize, ihre Belohnungen sofort zu verkaufen. Dadurch wird potenzieller Verkaufsdruck reduziert und das Netzwerk bleibt stabiler. Denn oftmals werden die Staking-Rewards eben auch im Staking gesperrt, um noch mehr ETH zu akkumulieren.
Attraktive Staking-Rendite bei Ethereum
Beim Proof-of-Stake von Ethereum erzielen Anleger zugleich eine laufende Rendite durch das Staking, da ihr Kapital aktiv im Netzwerk arbeitet. Zusätzlich zu potenziellen Kursgewinnen profitieren Staker derzeit von einer jährlichen Rendite von rund 3,25 Prozent. Im Gegensatz dazu ist bei Bitcoin der Kurs die einzige Möglichkeit für Gewinne, da Mining für Privatanleger aufgrund hoher Kosten und technischer Hürden deutlich schwerer realisierbar ist. Einzel-Miner gehören nur selten zum auserwählten Kreis, die einen Block der Bitcoin-Blockchain minen.
Ethereum bietet durch PoS eine kontinuierliche Einnahmequelle, die das Investieren attraktiver macht, während Bitcoin nur auf die Preisentwicklung setzt.
Krypto Prognose: Ist ETH besser als BTC?
Trotz der Vorteile von Ethereum war die zweitwertvollste Kryptowährung der Welt zuletzt gegenüber Bitcoin nicht vorzugswürdig. Letztlich entscheidet die Rendite über den Erfolg einer Anlage, hier liegt Bitcoin zuletzt deutlich vorn. Der Abwärtstrend des Handelspaars ETH/BTC zeigt, dass Ethereum gegen Bitcoin an Wert verliert. Die strukturellen Vorteile von Ethereum, wie Staking und geringerer Verkaufsdruck, konnten diesen Trend bisher nicht aufhalten. Zwar könnten diese Aspekte eine Neubewertung von Ethereum mittelfristig unterstützen, doch kurzfristig bleibt Bitcoin die dominierende Kraft, insbesondere aufgrund seiner stärkeren Performance im Vergleich. Denn gegen den klaren Abwärtstrend stellen sich Anleger wohl nur ungern.