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Ethereum kaufen: 6 Gründe, warum ETH immer unbeliebter wird

Von Daniel Robrecht

Aktualisiert: Apr. 11, 2025

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Kryptowährungen sind eine sehr risikoreiche Anlageklasse. Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ist keine Anlageberatung. Es besteht das Risiko, dass Sie Ihr gesamtes Kapital verlieren. 99Bitcoins kann durch Affiliate-Links eine Provision erhalten, ohne dass Ihnen zusätzliche Kosten entstehen. Unsere Empfehlungen basieren stets auf einer sorgfältigen Prüfung.

Ethereum potenzial
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Bereits die Performance in den vergangenen Tagen ist aufschlussreich. Bitcoin fällt um 1 Prozent in sieben Tagen. Hier setzt sich also eine zugebenermaßen volatile Seitwärtsbewegung fort. Derweil gibt es auf Wochensicht bei Ethereum fast 13 Prozent Kursverluste. So schwach war unter den zehn wertvollsten Coins kein anderes Projekt.

Derweil gab es auch in der Top 30 mit Polkadot und Toncoin lediglich zwei Coins, die im vergleichbaren Umfang korrigierten. Die relative Schwäche ist offensichtlich. Doch was steckt hinter dieser desaströsen Entwicklung?

So haben die Analysten von Santiment sieben Argumente genannt, die die Krypto-Community aktuell oft gegenüber Ethereum aufführt. Doch was steckt hinter den Gründen gegen ein Investment in ETH? Was stimmt Anleger so skeptisch hinsichtlich der Zukunft von ETH?

Das Wichtigste im Überblick:

  • Ethereum verzeichnete in einer Woche fast 13 Prozent Kursverlust und zeigte damit relative Schwäche.
  • Layer-2-Lösungen verlagern Aktivität von Ethereum weg und schwächen dadurch die Haupt-Blockchain.
  • Viele Anleger verlieren durch komplexe Upgrades wie „The Merge“ oder „Pectra“ das Verständnis.
  • Die Umsetzung technischer Verbesserungen dauert lange und hohe Gebühren schrecken Entwickler und Nutzer zunehmend ab.
  • Die unklare regulatorische Einstufung von Ethereum als mögliches Wertpapier sorgt für institutionelle Zurückhaltung.
  • Neue Blockchains wie Solana bieten ähnliche Funktionen, aber mit besserer Nutzererfahrung und geschickterem Marketing.
  • Ethereum fehlt ein überzeugendes Narrativ, das Anleger emotional erreicht und langfristig bindet.

1. Layer-2-Lösungen schwächen Ethereums Position

Um die Skalierbarkeit zu verbessern, hat Ethereum sogenannte Layer-2-Lösungen wie Arbitrum, Optimism oder zkSync entwickelt. Diese Netzwerke entlasten die Haupt-Blockchain, indem sie Transaktionen auslagern und so für mehr Effizienz sorgen. Zwar hat dies die Nutzererfahrung verbessert, doch langfristig entstand ein paradoxes Problem: Ein großer Teil der Aktivität findet nicht mehr direkt auf der Ethereum-Blockchain statt. Stattdessen verlagern sich Transaktionen, Entwicklerinteresse und Kapital auf die Layer-2-Chains. Der Vorwurf – L2 sind parasitär gegenüber Ethereum.

Die hiesige Analystin kritisiert, dass Layer-2-Projekte derzeit stark vom Ethereum-Netzwerk profitieren, ohne im Gegenzug ausreichend zum Wert von ETH beizutragen. Sie zahlen nur für Blockspace, der durch neue Technologien wie Blobs sogar günstiger wird. Obwohl Layer-2 zur Skalierung nötig sind, spiegle sich deren Aktivität kaum im Kurs von ETH wider. Ihrer Ansicht nach bleibt der Nutzen für ETH begrenzt – selbst bei wachsender Nutzung der Blockchain durch Layer-2-Anwendungen.

Für Investoren bedeutet das eine Aufsplitterung des Ökosystems. Statt gebündelter Nachfrage auf der zentralen Layer-1-Blockchain verteilt sich das Engagement auf mehrere Plattformen. Das führt zu einem Rückgang des Werts und der Relevanz der Mainchain, obwohl diese nach wie vor das Fundament darstellt. Ironischerweise konkurrieren viele Layer-2-Projekte inzwischen indirekt mit Ethereum selbst um Nutzer und Kapital.

2. Komplexität sorgt für Verunsicherung bei Investoren

Ethereum verfolgt mit seinem technischen Ausbau ambitionierte Ziele. Upgrades wie „The Merge“, „Shanghai“ oder „Danksharding“ sind Teil eines langfristigen Plans zur Optimierung von Skalierung, Energieeffizienz und Sicherheit. Aktuell sehen wir das Pectra-Upgrade, das bereits mehrfach verschoben wurde.

Doch gerade diese Vielzahl an komplexen Veränderungen hat bei vielen Investoren für Verwirrung gesorgt. Während Bitcoin mit seinem klaren, weitgehend stabilen Konzept punktet, wirkt Ethereum oft schwer durchschaubar und technisch überladen. Für manch einen Krypto-Anleger ist dies kaum greifbar.

Kleinere Anleger tun sich schwer, die Tragweite dieser Upgrades zu verstehen. Gleichzeitig bleiben viele Fragen offen: Wie wirken sich Änderungen auf die Tokenomics aus? Welche Auswirkungen haben neue Protokolle auf Gebühren oder Netzwerkstruktur? Diese Unsicherheiten führen dazu, dass sich Teile des Kapitals zurückhalten oder in vermeintlich einfachere Alternativen wie Bitcoin fließen. I

Ethereum leidet damit nicht nur unter technischem Erklärungsbedarf, sondern auch unter einem Vertrauensproblem. Wer nicht versteht, worin er investiert, entscheidet sich oft für das Bekannte – und das war in vielen Fällen Bitcoin, was mitunter auch teilweise den folgenden Chart erklärt, in welchem ETH kontinuierlich gegen BTC abwertet.

Ethereum Bitcoin

3. Langsame Fortschritte und hohe Transaktionskosten

Ethereum hat sich über Jahre als Plattform für Smart Contracts etabliert. Doch mit wachsender Nutzung stiegen auch die Transaktionsgebühren drastisch an – vor allem in Phasen hoher Netzwerkauslastung. Viele Nutzer sahen sich mit „Gas Fees“ von mehreren Dollar konfrontiert, selbst für einfache Vorgänge. Hinzu kam, dass zentrale Verbesserungen und geplante Skalierungsschritte nur sehr langsam umgesetzt wurden.

Diese Kombination aus technischer Trägheit und hohen Nutzungskosten wurde für viele zum Frustfaktor. Während Ethereum an seinen Upgrades arbeitete, nutzten andere Blockchains die Gelegenheit, um sich als günstige und schnellere Alternativen zu positionieren. Projekte wie Solana überzeugten durch niedrigere Gebühren und kürzere Blockzeiten – und zogen so Nutzer und Entwickler von Ethereum ab.


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4. Regulatorische Unsicherheiten hemmen Vertrauen

Im Gegensatz zu Bitcoin, das von vielen Behörden klar als digitales Pendant zu Gold und Commodity eingestuft wird, steht Ethereum stärker im Fokus regulatorischer Diskussionen. Besonders die Umstellung auf Proof of Stake hat Fragen aufgeworfen, ob gestakete ETH als Wertpapiere gelten könnten. Eine solche Klassifikation hätte weitreichende Folgen. Bis die neue SEC der Trump-Administration für Klarheit sorgt, hat Ethereum zumindest nicht die gleiche regulatorische Klarheit wie Bitcoin.

Diese Unsicherheit sorgt für Zurückhaltung bei institutionellen Investoren, die klare rechtliche Rahmenbedingungen bevorzugen. Während Bitcoin als relativ „regulationssicher“ gilt, wird Ethereum aufgrund seiner technologischen Komplexität und dynamischen Weiterentwicklung als riskanter wahrgenommen.

5. Aufstieg neuer und effizienter Blockchains

In den letzten Jahren haben sich mehrere neue Blockchains etabliert, die Ethereum direkt herausfordern. Projekte wie Solana bieten vergleichbare Funktionalitäten – teils aber mit deutlich besseren Leistungswerten. Schnellere Transaktionszeiten, geringere Gebühren und eine benutzerfreundlichere Struktur machen diese Netzwerke attraktiv für Entwickler und Anwender.

Zudem setzen viele dieser Plattformen von Anfang an auf technische Lösungen, die bei Ethereum erst nachträglich integriert werden müssen. Das verschafft ihnen einen Vorsprung bei Innovationsgeschwindigkeit und Nutzererlebnis. Besonders junge Projekte profitieren von dieser Agilität. So ist Solana deutlich agiler als Ethereum.

Der folgende Analyst meint, dass Solana Ethereum nicht durch technische Überlegenheit übertrifft, sondern durch geschickteres Marketing. Solana positioniere sich erfolgreich als die bessere Alternative, obwohl es ursprünglich ähnliche Ziele wie Ethereum verfolgt. Während Ethereum stark auf Technik und Ideale fokussiert ist, vermarktet Solana sich attraktiver und erreichbarer. Dies zeigt sich klar im Sentiment für ETH & SOL.

Die wachsende Konkurrenz macht deutlich, dass Ethereum nicht mehr alternativlos ist.

6. Fehlendes Narrativ für Anleger

Bitcoin hat sich als digitales Pendant zu Gold etabliert. Es steht für Werterhalt, Inflationsschutz und langfristige Stabilität. Neue Kryptowährungen wiederum versprechen hohe Gewinne durch riskante, aber innovative Projekte. Ethereum hingegen liegt genau zwischen diesen Extremen – und leidet darunter. Es fehlt ein klares, emotionales Narrativ, das Anleger überzeugt und langfristig bindet.

Für viele Investoren ist Ethereum weder ein sicherer Hafen wie Bitcoin noch ein aggressives Renditevehikel wie viele Altcoins. Die Positionierung als „Weltcomputer“ oder Smart-Contract-Plattform wirkt zwar technisch fundiert, bietet jedoch keine eingängige Investment-Story. Gerade in einem Markt, der stark von Narrativen und Krypto-Trends lebt, ist das ein Nachteil.


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Ohne ein überzeugendes Leitbild fällt es schwer, neue Anleger zu gewinnen und bestehende zu halten. Erneut zeigt sich, dass die Ethereum Foundation Ethereum nicht adäquat vermarktet.

Mit Etherealize wurde Anfang 2025 eine neue Initiative gegründet, die gezielt das institutionelle Marketing von Ethereum stärken soll. Das Ziel ist es, Ethereum als digitale Infrastruktur für die globale Wirtschaft zu positionieren und dessen Potenzial stärker nach außen zu tragen. Etherealize will Inhalte für TradFi, ETF-Anbieter und die Öffentlichkeit bereitstellen, Anwendungen für Institutionen entwickeln und den politischen Dialog fördern. Denn trotz technischer Stärke fehlt es Ethereum bisher an klaren Narrativen und wirksamem Marketing. Genau hier setzt Etherealize an – doch noch zahlen sich die Ambitionen nicht aus.

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Daniel Robrecht

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz... Mehr lesen

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