In diesem Zyklus wird am Kryptomarkt alles anders als in bisherigen. Das hat sich schon früh in diesem Jahr gezeigt, als der Bitcoin-Kurs schon vor dem Halving ein neues Allzeithoch erreicht hat, was es so noch nie gegeben hat. Bisher hat das Halving in den anderthalb Jahren davor zu einem Kursanstieg geführt, der anderthalb Jahre danach seinen Höhepunkt erreicht hat. Außerdem wurde nach dem Bullrun bei Bitcoin viel Kapital in Ethereum und andere Altcoins umverteilt, sodass diese BTC outperformt haben. Heute sieht das allerdings ganz anders aus. Ethereum und andere Altcoins verlieren den Anschluss. Kommt es nochmal zur Trendwende?
Ethereum am Tiefpunkt
Wer sich nicht weiter mit der Materie befasst und nur wissen will, wo der Ether-Kurs steht, schaut sich den Preis in US-Dollar an. Wer aber darauf spekuliert, dass Altcoins Bitcoin outperformen werden und hier auf ein Signal wartet, wann es zur Altcoin Season kommt, schaut sich ein anderes Chart an. Zum Beispiel das ETH/BTC Chart. Dabei wird Ethereum nicht in Dollar, sondern in Bitcoin gemessen. Wenn ETH stärker steigt als Bitcoin, sieht man auch am ETH/BTC Chart einen Anstieg, da man dann für ein Ether mehr Bitcoin bekommen würde. Dieser Chart sieht diesmal allerdings alarmierend aus.
(ETH/BTC Chart – Quelle: Tradingview)
3,5 Jahre ist es her, dass man für seine Ether so wenig Bitcoin bekommen hat wie heute. Das spiegelt sich natürlich auch in der Bitcoin-Dominanz wider, die inzwischen auf 56,8 % gestiegen ist, während Ethereum nur noch 13,5 % des Kryptomarktes für sich beansprucht. Es ist noch nicht lange her, dass ETH 20 % der gesamten Marktkapitalisierung aller Coins ausgemacht hat.
Kommt keine Altcoin Season?
Die Frage ist nicht, ob eine Altcoin Season kommt oder nicht, sondern wie stark diese ausfallen wird. Natürlich wird es immer wieder Zeiten geben, in denen ETH und andere Altcoins deutlich besser performen werden als Bitcoin. Allerdings ist die Frage, ob die Bitcoin-Dominanz nochmal so weit sinken wird wie in früheren Altcoin Seasons. Diese Frage kann wahrscheinlich mit nein beantwortet werden.
(Bitcoin-Dominanz – Quelle: Tradingview)
Dass die Bitcoin-Dominanz nochmal auf unter 40 % fällt, ist eher unwahrscheinlich. Das liegt in erster Linie daran, dass der Bullrun diesmal größtenteils von den ETFs und den institutionellen Anlegern, die in diese investieren, angetrieben wurde. Früher waren es in erster Linie Privatanleger, die den Kurs in die Höhe getrieben haben, die dann eben einen Teil ihrer Gewinne in Altcoins umverteilt haben.
Bei den institutionellen Investoren, die Anteile der Bitcoin ETFs gekauft haben, ist ausgeschlossen, dass sie ihr Kapital in kleinere Altcoins umschichten werden, weshalb die Altcoin Season diesmal vielleicht nicht ganz so stark ausfallen dürfte. Dennoch sind auch für Ethereum die langfristigen Prognosen äußerst bullish, auch wenn es sich derzeit eher lohnen könnte, Bitcoin zu kaufen.