Ethereum steigt in der letzten Woche um 5 Prozent, während Bitcoin sogar 10 Prozent zulegt. Damit zeigt sich das zuletzt altbekannte Bild. Ethereum wertet gegen Bitcoin ab. Die Nachfrage für BTC übersteigt diejenige für Ethereum deutlich. Ein wichtiger Indikator sind hier auch die Ethereum-ETFs.
Die neuen Spot-ETFs für Bitcoin und Ethereum bieten einen klaren Einblick in die Marktnachfrage. Diese ermöglichen somit eine transparente Beobachtung, ob institutionelle Anleger diese Kryptowährungen akkumulieren oder verkaufen. Durch die direkte Abbildung des physischen Besitzes von Bitcoin und Ethereum spiegeln diese ETFs institutionelles Vertrauen in den Kryptomarkt wider.
Doch auch hier zeigt sich ein differenziertes Bild. Während die Spot-ETFs für Bitcoin in der Gesamtheit zweifelsohne ein Erfolg sind, sieht dies bei Ethereum anders aus. Gestartet in einem fragilen Gesamtmarkt bleibt hier die Enttäuschung doch ausgeprägt.
Denn Ethereum-ETFs ziehen einfach nicht das Kapital an, das ETH von institutioneller Seite aktuell für eine Neubewertung bräuchte. Dies offenbaren auch die vergangenen Tage.
Ethereum-ETFs verlieren weiter: Über 100 Millionen US-Dollar seit Monatsanfang weg
In der vergangenen Woche haben die Ethereum Spot ETFs in den USA erneut eine Abwärtsbewegung verzeichnet, wobei 12,91 Millionen US-Dollar aus den neun ETH-Indexfonds abgezogen wurden. Seit Beginn des Septembers beläuft sich der Verlust bereits auf über 100 Millionen US-Dollar.
Ethereum ETF flows so far for the month of September.
😬😬😬😬😬😬😬 pic.twitter.com/wCgCGK671N— Lark Davis (@TheCryptoLark) September 14, 2024
Ursprünglich wurden diese ETFs als potenzielle Treiber für den Ethereum-Kurs angesehen, ähnlich wie der Bitcoin-Anstieg nach der ETF-Genehmigung im Januar. Bitcoin erreichte durch ETF-Hype ein Allzeithoch, Ethereum ist weit davon entfernt.
Allerdings enttäuschte der Grayscale Ethereum Trust (ETHE), da die hohen Gebühren von 2,5 Prozent Investoren zum Verkauf zwingen, was zusätzlichen Druck auf den ETH-Kurs ausübte. Trotz dieser Schwierigkeiten konnten andere Ethereum ETFs, insbesondere der iShares Ethereum Trust von BlackRock, deutliche Nettozuflüsse von über 1,025 Millionen US-Dollar verzeichnen. Dennoch bleibt der Verkaufsdruck durch Grayscale bestehen, eine nachhaltige Trendwende ist bisher nicht in Sicht.
Der folgende Analyst beschreibt die Ethereum-ETFs sogar als einen der größten Flops des Jahres 2024.
The Spot #Ethereum ETF is the biggest flop of the year… pic.twitter.com/wlSMIb2Kqb
— Crypto Rover (@rovercrc) September 12, 2024
Bitcoin vs. Ethereum: Bitcoin-ETFs erfolgreich, Ethereum-ETFs schwach
Am 13. September zeigte sich idealtypisch diese deutliche Diskrepanz zwischen den Zuflüssen in Bitcoin- und Ethereum-ETFs. Während die Bitcoin-ETFs massive Zuflüsse von insgesamt 263 Millionen US-Dollar verzeichneten, beliefen sich die Zuflüsse bei Ethereum-ETFs nur auf 1,5 Millionen US-Dollar.
Trotz der Tatsache, dass Bitcoins Marktkapitalisierung etwa viermal größer ist als die von Ethereum, war der Kapitalzufluss bei Bitcoin fast 50-mal höher. Dies unterstreicht das anhaltend stärkere institutionelle Interesse an Bitcoin, während Ethereum vergleichsweise weniger Zuspruch zuletzt erfährt.
🚀#Bitcoin ETFs saw huge inflows (total $263M) on Sept. 13. #Ethereum ETFs also saw inflows (total $1.5M), with Bitwise ETHW leading ($5.2M). pic.twitter.com/grybuTNcVG
— Anup Dhungana (@CryptoAnup) September 14, 2024
Bitcoin vs. Ethereum: Keine Chance für ETH!
Ein guter Indikator für die Popularität von Bitcoin gegen Ethereum ist auch der Chart des Handelspaars. Hier wertet Ethereum weiter gegen Bitcoin ab, der Abwärtstrend ist intakt. Zuletzt hat Ethereum ein neues Verlaufstief erreicht und das nächste Verkaufssignal generiert. Gegen Bitcoin verharrt Ethereum auf dem niedrigsten Stand seit 2021. In den letzten drei Jahren wäre BTC übergeordnet das bessere Investment gewesen.
Bis keine nachhaltige Trendwende bei ETH/BTC erfolgt, drängt sich insoweit ein Einstieg nicht auf. Trotz fundamental starker Entwicklung rund um die Skalierung via Layer-2 bleibt Ethereum aktuell wenig nachgefragt.
Nachfrage und Angebot entscheiden über die Preisentwicklung eines Assets. Während zuletzt mit gesunkenen Gas-Fees Ethereum auch wieder inflationär wurde, mangelt es an Nachfrage, was die aktuell schwache Kursentwicklung erklärt.