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Immer wieder richten Anleger ihren Fokus auf neue Börsengänge. Nach der US-CEX Coinbase gab es in den vergangenen Jahren auch zunehmend weitere Krypto-Unternehmen, die zumindest einen IPO evaluierten. Ein heißer Kandidat für den nächsten IPO ist Circle. Hier gab es zuletzt zahlreiche Gerüchte beim Stablecoin-Emittenten. Doch was ist über den Circle IPO bekannt und welche Chancen könnte dieser bieten?
Das Wichtigste im Überblick:
- Circle plant den Börsengang unter dem Ticker „CRCL“ für 2025.
- USDC ist vollständig gedeckt und gewinnt global an Bedeutung.
- 2024 erzielte Circle 1,7 Mrd. US-Dollar Umsatz – Großteil durch Zinsen.
- Hohe Abhängigkeit von Coinbase schmälert Circles Margen deutlich.
- Analysten kritisieren die Bewertung von 4–6 Mrd. US-Dollar als überhöht.
- Zinssenkungen könnten Circles Erträge massiv beeinträchtigen und sind ein Risiko.
- Das neue SEC-Statement stärkt rechtliche Position regulierter Stablecoins wie USDC.
Das macht das Unternehmen Circle
Circle ist ein Fintech mit Fokus auf digitale Währungen. Im Zentrum steht der Stablecoin USDC, der vollständig mit US-Dollar gedeckt ist und sich im Verhältnis 1:1 einlösen lässt. Damit will Circle einen verlässlichen digitalen Dollar etablieren, der sowohl im Alltag als auch im institutionellen Zahlungsverkehr nutzbar ist.
Das Unternehmen arbeitet nach eigener Aussage eng mit Regulierungsbehörden zusammen, um hohe Standards in Bezug auf Transparenz, Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten. Die Reserven von USDC werden regelmäßig überprüft und sollen das Vertrauen in die Deckung des Stablecoins sichern.
Circle verfolgt derweil das Ziel, den globalen Geldverkehr effizienter und zugänglicher zu gestalten. Mit USDC als technologischem Fundament strebt das Unternehmen an, den Austausch von Werten weltweit zu vereinfachen.
Circle IPO: Was ist bereits bekannt?
Circle hat am 1. April 2025 bei der US-Börsenaufsicht SEC offiziell die Unterlagen für einen Börsengang eingereicht. So möchte das Unternehmen in Zukunft die eigenen Aktien unter dem Ticker „CRCL“ an die Börse bringen. Konkrete Angaben zur Anzahl der Aktien oder zur Preisfestsetzung enthält der Prospekt bislang nicht – insoweit gibt es noch viele Lücken in der Circle IPO-Analyse.
Nach einem geplatzten SPAC-Deal im Jahr 2022 und einem weiteren IPO-Versuch 2024 ist dies der dritte Anlauf, Circle an den Kapitalmarkt zu führen. Der aktuelle Schritt erfolgt in einem Umfeld, das für Krypto-Firmen wieder günstiger erscheint. Besonders die Einnahmen aus Zinserträgen auf US-Staatsanleihen, die als Reserve für USDC dienen, stärken das Geschäftsmodell. Zugleich ist das regulatorische Umfeld in den USA in 2025 freundlicher.
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Trotzdem bleibt der Zeitplan unsicher. So wurden zuletzt mögliche Verzögerungen aufgrund makroökonomischer Risiken, insbesondere im Zusammenhang mit den handelspolitischen Maßnahmen des US-Präsidenten Donald Trump, diskutiert. Dennoch gilt ein Börsengang in naher Zukunft als wahrscheinlich.
Neuen Bloomberg-Berichten zufolge verschiebt Circle seinen Börsengang allerdings aufgrund der aktuellen Marktvolatilität, die durch neue US-Zölle ausgelöst wurde. Diese Zölle führten zu einem Einbruch der Aktienmärkte, was Unternehmen wie Circle dazu veranlasst, ihre IPO-Pläne zu überdenken.
⚡️ NEW: Circle is reportedly delaying its IPO process, according to Bloomberg.
What do you think is the cause of this? 🤔 pic.twitter.com/YlV2XLE9Gl
— Crypto June 💎🎯 (@CryptoJune777) April 5, 2025
Circle und USDC Bericht 2025: Alles Wissenswerte
Der neue USDC-Bericht von Circle zeichnet ein klares Bild vom globalen Wachstum des Stablecoins USDC und zeigt, wie stark sich Circle als zentrale Plattform im digitalen Zahlungsverkehr positioniert. Im Jahresverlauf stiegen die im Umlauf befindlichen USDC um über 78 Prozent, die monatlichen Transaktionsvolumen übertrafen im November die Marke von 1 Billion US-Dollar. Dies verdeutlicht die steigende Nutzung in Bereichen wie grenzüberschreitenden Zahlungen, institutionellen Märkten und digitalem Handel.
Wichtige Treiber dieser Entwicklung sind regulatorische Klarheit, die fortschreitende Integration in nationale Zahlungssysteme sowie ein stark ausgebautes Netzwerk an Bankpartnern. Besonders im Fokus stehen Märkte wie Brasilien, Mexiko und Südostasien, in denen USDC als Alternative zum klassischen Bankensystem rasch an Bedeutung gewinnt.
Diese positiven Entwicklungen stärken nicht nur das Vertrauen in USDC, sondern auch die Ausgangslage für Circles geplanten Börsengang. Die klare Trennung von spekulativen Krypto-Assets und regulierten Stablecoins wirkt sich direkt auf das regulatorische Profil von Circle aus.
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Circle in Kritik – ist der Circle IPO zu teuer?
Dennoch gab es in den vergangenen Tagen reichlich Kritik am Circle-IPO. Hier verweist der Analyst @TheOneandOmsy auf eine überzogene Bewertung von rund fünf Milliarden US-Dollar. Dabei zeigt er mehrere strukturelle Schwächen klar auf: Die Bruttomargen seien durch hohe Distributionskosten stark unter Druck geraten. Zudem könnten neue regulatorische Entwicklungen in den USA die Vormachtstellung von Circle im Stablecoin-Markt schwächen, da Banken und Finanzinstitute bald selbst Stablecoins herausgeben dürften. Die Konkurrenz wächst somit.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die hohen operativen Ausgaben: Über 250 Millionen US-Dollar pro Jahr fließen in Personalvergütung, hinzu kommen 140 Millionen für allgemeine Verwaltungskosten.
Da USDC stark von Zinserträgen lebt, sieht Omar ein weiteres Risiko: Mit erwarteten Zinssenkungen in 2025 verliert Circle eine wichtige Einnahmequelle. Gleichzeitig erscheint ihm das Bewertungsniveau mit dem 32-fachen der erwarteten 2024er-Gewinne als zu hoch für ein Unternehmen, dessen Wachstum durch neue Konkurrenz und regulatorische Veränderungen überschaubar sein könnte.
Nothing to love in the Circle IPO filing and no idea how it prices at $5b:
– Gross margins getting crushed w/ distribution costs
– Core US market being deregulated and banks + FI’s about to crash the private party
– Spending over $250m / year in compensation + another $140m in… https://t.co/voLZXfQ8df pic.twitter.com/VSUYdxbkgl— Omar (@TheOneandOmsy) April 2, 2025
Der Krypto-Analyst Leon Waidmann kritisiert derweil vor allem Circles starke Abhängigkeit von Coinbase. Zwar erzielte Circle 2024 rund 1,7 Milliarden US-Dollar Umsatz, doch mehr als die Hälfte – etwa 908 Millionen – floss direkt an Coinbase als Hauptvertriebspartner von USDC. Im Vergleich dazu zahlt Tether kaum Distributionskosten und erreichte dennoch einen Gewinn von 13 Milliarden US-Dollar, während Circle nur 156 Millionen erzielte. Insoweit ist die Konkurrenz profitabler.
Für eine starke Zukunft wäre es für Circle wichtig, die Abhängigkeit von Coinbase zu verringern und eigene Vertriebskanäle aufzubauen.
📊 In 2024, @circle made $1.7B in revenue!
But here’s the catch:
➡️ $908M (54%) went straight to @coinbase, its main USDC distributor.
Stablecoins are all about distribution—and Coinbase owns the relationship with users, capturing more value from USDC than Circle itself.… pic.twitter.com/Afh4XkpGTL
— Leon Waidmann 🔥 (@LeonWaidmann) April 4, 2025
Auch Asheesh Birla kritisiert, dass Circles erwartete IPO-Bewertung von 4–5 Milliarden US-Dollar deutlich unter dem früheren Schwellenwert von 8 Milliarden liegt. Dadurch greifen sogenannte Liquidation Preferences: Bevor gewöhnliche Aktionäre – etwa Mitarbeitende – etwas erhalten, fließen 1,1 Milliarden US-Dollar an bevorzugte Investoren. Da rund 99 Prozent von Circles Einnahmen aus Zinsen auf USDC-Reserven stammen, könnten erwartete Zinssenkungen die Ertragslage weiter belasten.
Circle’s IPO is rumored to be between $4-5 billion, far below the threshold at which liquidation preferences do not matter ($8 billion). Preferred stockholders (investors) will get the first $1.1 billion before common stockholders (employees, etc.) can redeem. Given 99% of…
— Asheesh Birla (@ashgoblue) April 4, 2025
Der IPO werde mit 4 bis 6 Milliarden US-Dollar bewertet – rund 40 Prozent unter den ursprünglichen Erwartungen. Zusätzlich sei die Bilanz laut Kritikern ungewöhnlich „asset-light“, also kaum mit substanziellem Eigenvermögen unterlegt. Besonders negativ wird hervorgehoben, dass Circle lediglich 73 Bitcoin hält – für ein Krypto-Unternehmen sei das unzureichend.
Hearing from multiple (+6 at this point) @circle shareholders that think the IPO is a bad idea.
• IPO rumored to be b/w $4-6B.
• 40% lower than expected.
• balance sheet is VERY asset light.
• “holding only 73 $BTC is suboptimal”— Andrew (@AP_Abacus) April 5, 2025
Ob die aktuelle Bewertung aufrechterhalten werden kann, bleibt damit fraglich. Mit den aktuellen Informationen drängt sich eine frühzeitige Beteiligung am Circle IPO wohl eher nicht auf.
SEC positiv für Stablecoins: Klare Regulierung in USA erwartet
Dennoch gibt es auch positive Nachrichten aus der vergangenen Woche. Die jüngste Stellungnahme der SEC zur regulatorischen Einordnung von Stablecoins markiert einen bedeutenden Fortschritt für Circle und USDC. Erstmals erklärt die US-Börsenaufsicht, dass vollständig gedeckte Stablecoins wie USDC keine Wertpapiere im rechtlichen Sinne darstellen. Grundlage dieser Einschätzung sind der Reves- und der Howey-Test, die USDC aufgrund fehlender Renditeerwartung, klarer Rücknahmeverpflichtung und reinem Zahlungszweck nicht erfüllt.
Diese Klarstellung schafft rechtliche Sicherheit für Marktteilnehmer und legt den Grundstein für eine breitere institutionelle Nutzung.
The SEC has determined that fully-reserved, liquid, dollar-backed stablecoins are not securities. Therefore blockchain transactions to mint or redeem them do not need to be registered under the Securities Act. Helpful clarity from @SECGov. pic.twitter.com/oUsq0snLaF
— David Sacks (@davidsacks47) April 4, 2025
Die SEC betont gleichzeitig, dass algorithmische oder renditebasierte Stablecoins nicht unter diese Definition fallen. Für Circle könnte diese Entwicklung langfristig die Tür zu weiteren Partnerschaften, Bankanbindungen und möglicherweise einer zügigeren IPO-Zulassung öffnen.
Sicher Kryptos handeln und Stablecoins halten mit Best Wallet
Für die sichere Aufbewahrung von Kryptowährungen und Stablecoins ist derweil ein Krypto-Wallet unerlässlich. Ohne Wallet lassen sich weder Coins empfangen noch sicher verwalten. Auch Stablecoins wie USDC erfordern ein Wallet, da sie nicht auf klassischen Bankkonten, sondern auf der Blockchain gespeichert werden.
Das Best Wallet bietet 2025 eine moderne, sichere Lösung für die Verwaltung digitaler Vermögenswerte – einschließlich Stablecoins wie USDC. Als non-custodial Wallet liegt die volle Kontrolle über die Private Keys bei den Nutzern selbst. Dadurch entfällt die Abhängigkeit von zentralen Anbietern, was das Risiko von Hacks oder Plattformausfällen deutlich reduziert.
Eine Wallet wie Best Wallet ermöglicht die sichere Verwahrung und gleichzeitige Nutzung – sei es für Zahlungen, Handel oder DeFi. Die Unterstützung von über 60 Blockchains sorgt für hohe Flexibilität.
Zudem bietet die App Funktionen wie eine integrierte DEX, Zugriff auf Presales sowie Staking und Airdrops. Durch biometrische Sicherheit und 2FA ist der Zugang umfassend geschützt. Für Nutzer, die digitale Assets langfristig unabhängig verwalten möchten, ist Best Wallet eine starke Wahl. Zugleich ist das Krypto-Wallet ohne Verifizierung kostenlos und lässt sich intuitiv in wenigen Minuten einrichten.
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