Bitcoin erlebte in den vergangenen 24 Stunden einen deutlichen Rücksetzer, ausgelöst durch die Eskalation im Nahostkonflikt zwischen Israel und dem Iran. Dennoch bleibt die übergeordnete Volatilität auffallend gering. Inzwischen hat sich der Kurs bereits wieder über 105.000 US-Dollar stabilisiert.
Die typischen Flash-Crashs, wie sie aus früheren Zyklen bekannt sind, bleiben bislang aus. Stattdessen konsolidiert Bitcoin auf hohem Niveau – rund fünf Prozent unter dem bisherigen Allzeithoch. Dies wirft eine zentrale Frage auf:
Erleben wir derzeit den langweiligsten Bullenmarkt aller Zeiten? Diese These haben zuletzt führende Bitcoin-Experten in den Raum gestellt.
Das Wichtigste im Überblick:
- Bitcoin-Markt wird zunehmend von institutionellen Investoren statt Privatanlegern geprägt.
- Große Investoren kaufen planvoll Rücksetzer – statt FOMO gibt es Strategie.
- Klassische Boom-und-Bust-Zyklen verlieren an Bedeutung im neuen Marktumfeld.
- Die Kursbewegungen verlaufen ruhig, strukturiert und ohne extreme Ausschläge.
- Die Volatilität ist historisch niedrig – ein Zeichen wachsender Stabilität.
- Das Interesse der Privatanleger ist laut Google-Trends aktuell auffallend schwach.
- Die Analysten erwarten langfristiges Wachstum bis zu 1 Million US-Dollar.
Krypto Analyse: Warum der Bitcoin-Bullenmarkt 2025 „langweilig“ ist
Eine neue Analyse des US-Finanzdienstleisters Swan zeichnet ein ungewöhnliches Bild vom aktuellen Bitcoin-Bullenmarkt: ruhig, kontrolliert – und möglicherweise historisch bullisch. Statt extremer Kurssprünge und FOMO-getriebener Euphorie präge eine neue Marktphase die Kursentwicklung: die Ära des institutionellen Kapitals. Denn dieses verteuert Bitcoin sukzessive.
Laut Swan haben sich Marktstruktur und Anlegerverhalten im Jahr 2025 grundlegend verändert. In der Vergangenheit dominierten spekulative Privatinvestoren mit impulsiven Käufen, heute bestimmen langfristig orientierte Großanleger das Geschehen. Diese Gruppe an Investoren handeln systematisch, setzen Kauforders gezielt unterhalb des aktuellen Marktpreises und kaufen Rücksetzer strategisch auf. Der Markt wirke dadurch zunehmend stabilisiert – mit nur noch wenigen panikartigen Verkäufen.
Auch die Volatilität sei rückläufig. Die typischen „Boom-und-Bust“-Zyklen verlieren laut Swan an Bedeutung, der vierjährige Halving-Zyklus sei nicht mehr der zentrale Preistreiber. Stattdessen entwickle sich Bitcoin in einer Art „institutionellem Aufwärtstrend“, vergleichbar mit dem langsamen, aber stetigen Wachstum etablierter Aktienindizes wie dem S&P 500.
Besonders auffällig sei das neue Kursmuster: Ein schrittweiser Anstieg, bei dem jeder Rücksetzer schnell aufgefangen und jedes neue Niveau zur Unterstützung werde.
Für institutionelle Investoren ist Stabilität essenziell. Starke Kursrückgänge von 70 oder 80 Prozent – wie sie in der Vergangenheit üblich waren – gelten in diesen Kreisen nicht als mutiges „Hodln“, sondern als Risiko für das Portfolio. Die Folge: Ein wachsendes Bedürfnis nach kontrollierter Preisentwicklung und langfristiger Glaubwürdigkeit.
Der vermeintlich „langweilige“ Markt könnte sich laut Swan als besonders vielversprechend erweisen. Denn eine schleichende, aber kontinuierliche Nachfrage großer Akteure könne Bitcoin langfristig „langweilig“ bis auf eine Million US-Dollar treiben. Ein Bullenmarkt mit mehr Substanz, so die Experten im Jahr 2025.
Volatilität sinkt, Privatanleger bleiben außen vor
Dass sich der Bitcoin-Markt verändert hat, offenbaren auch andere Indikatoren. Die Metrik „Annualized Realized Volatility“ misst, wie stark sich der Bitcoin-Kurs über verschiedene Zeiträume (1 Woche bis 1 Jahr) tatsächlich verändert hat – hochgerechnet auf ein Jahr. Anders als bei implizierter Volatilität basiert dieser Wert auf real beobachteten Preisdaten. Hohe Werte deuten auf starke Schwankungen, geringe auf ruhige Phasen hin.
Langfristig lässt sich ein klar rückläufiger Trend erkennen. Während in den frühen Jahren Schwankungen von über 400 Prozent keine Seltenheit waren, haben sich diese Ausschläge über die Zeit deutlich abgeschwächt. Zuletzt liegt die Volatilität eher bei rund 50 Prozent.
Die Google-Trends-Daten zeigen ferner eindeutig: Das weltweite Suchinteresse nach „Bitcoin“ liegt aktuell deutlich unter den Spitzenwerten vergangener Zyklen. Während 2020 und 2021 starkes Retail-Interesse mit hohen Preisspitzen und Volatilität korrelierte, bleibt das öffentliche Interesse derzeit moderat – trotz neuer Allzeithochs. Das deutet auf eine geringe Beteiligung privater Anleger hin.
Emotionale Impulse, wie sie typisch für FOMO-Phasen sind, bleiben bislang aus. Genau dieses Verhalten trieb früher extreme Kursschwankungen. Die aktuelle Marktphase wirkt dadurch wesentlich ruhiger und stabiler. In Kombination mit der sinkenden Volatilität ergibt sich ein Bild zunehmender Reife – getragen von langfristig orientierten, institutionellen Investoren statt spekulativer Kleinanleger.
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