Bitcoin notiert derzeit nur etwa drei Prozent unter seinem bisherigen Allzeithoch und konsolidiert stabil im Bereich um 108.000 US-Dollar. Auch wenn sich charttechnisch ein möglicher Ausbruch andeuten könnte, liefert ein Blick auf die Funding-Rates ein differenzierteres Bild. Diese liegen aktuell auf einem auffallend neutralen Niveau und spiegeln keine übermäßige bullische Euphorie wider. Dies ist ein eher ungewöhnliches Signal angesichts der Nähe zur historischen Höchstmarke.
Das Wichtigste im Überblick:
- Bitcoin liegt aktuell nur drei Prozent unter dem bisherigen Allzeithoch.
- Charttechnisch bildet sich eine Bullenflagge mit Ausbruchspotenzial bei 135.000 US-Dollar.
- Die Funding-Rates sind trotz hoher Kurse historisch neutral bis zurückhaltend.
- Perpetual-Futures handeln teilweise mit Abschlag zum Kassapreis – ungewöhnlich defensiv.
- Die 7-Tage-Funding-Rate liegt laut K33 Research bei nur 3,46 Prozent.
- Derivate-Märkte zeigen kaum Risikobereitschaft trotz Nähe zum Allzeithoch.
- Laut Glassnode pendeln Funding-Rates seit Mai 2025 eng um Null.
Bitcoin korrigiert, Funding-Rates neutral
Die Funding Rates sind regelmäßige Ausgleichszahlungen zwischen Long- und Short-Positionen im Futures-Markt. Sie sorgen dafür, dass sich der Preis von unbefristeten Futures (Perpetuals) an den Spotpreis angleicht. Ist der Markt bullisch, zahlen Long-Trader eine Gebühr an Short-Trader – und umgekehrt. Funding Rates gelten daher als Indikator für die Marktstimmung: Hohe Raten deuten auf bullische Überhitzung hin, negative oder niedrige auf Zurückhaltung.
The sustained low funding rate environment is fascinating. Perps trade at a lasting discount to spot, no risk appetite.
Annualized 7-d avg funding rates at 3.46%.
BTC has never traded this close to ATHs at such low funding rates.
FRs are narrowing for each passing month. pic.twitter.com/WTXXfyOYxC
— Vetle Lunde (@VetleLunde) July 3, 2025
Laut Vetle Lunde von K33 Research zeigt sich aktuell ein ungewöhnliches Bild am Bitcoin-Derivatemarkt: Die durchschnittliche annualisierte Funding Rate über sieben Tage liegt bei nur 3,46 Prozent – ein historisch niedriger Wert in einem Umfeld nahe der Allzeithochs.
Normalerweise steigen die Finanzierungsraten deutlich an, wenn sich Bitcoin in einem starken Bullenmarkt befindet. Doch diesmal bleibt die Risikobereitschaft gering. Viele Trader scheinen trotz der hohen Kurse defensiv positioniert zu sein, was sich darin zeigt, dass Perpetual-Kontrakte teilweise sogar mit Abschlag gegenüber dem Kassapreis gehandelt werden.
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Lunde betont, dass Bitcoin noch nie so nah an seinen Höchstständen gehandelt wurde, während die Funding Rates gleichzeitig so niedrig blieben. Das signalisiert laut ihm ein fundamentales Misstrauen im Derivatemarkt.
Interessant ist zudem, dass sich die Spanne der Funding Rates Monat für Monat weiter verengt. Das deutet auf eine Phase der Stabilisierung hin, in der exzessives Long- oder Short-Exposure abnimmt. Ungewöhnlich ruhig wirken die Funding-Rates im Vergleich zum Status quo im Bitcoin-Markt.
Die hiesige Grafik von Glassnode zeigt die „BTC Futures Perpetual Funding Rat“e über die letzten zwölf Monate. Diese Metrik misst die laufenden Finanzierungszahlungen zwischen Long- und Short-Positionen bei unbefristeten Futures. Deutlich erkennbar ist, dass die Ausschläge zuletzt stark zurückgegangen sind – sowohl nach oben als auch nach unten. Die Funding Rates pendeln nun größtenteils um die Nulllinie, was auf ein neutrales Marktumfeld hindeutet. Im Vergleich zu vorherigen Phasen mit deutlich positiven oder negativen Raten wirkt der Markt aktuell ungewöhnlich ruhig. Ein Richtungsentscheid steht ergo noch bevor.
Bullenflagge im Bitcoin-Chart: Kursziel bei rund 135.000 $
Doch charttechnisch gibt es aktuell einige Argumente für die bullischen Händler. Denn eine Chartformation könnte eine Rallye von rund 30 Prozent indizieren.
Eine Bullenflagge ist ein charttechnisches Fortsetzungsmuster, das nach einer starken Aufwärtsbewegung entsteht. Der Kurs konsolidiert in einem engen, leicht abwärts gerichteten Kanal. Ein Ausbruch über die obere Begrenzung signalisiert häufig die Fortsetzung des Aufwärtstrends. Gehandelt wird meist beim Ausbruch, mit Ziel in Höhe der vorherigen Fahnenstange.
Im Bitcoin-Tageschart hat sich zuletzt eine klassische Bullenflagge ausgebildet, die die wertvollste Kryptowährung kürzlich nach oben verlassen konnte. Sollte der Ausbruch verteidigt werden und sich nicht als Fake-out herausstellen, lässt sich aus der Höhe der vorangegangenen Bewegung ein technisches Kursziel bei mehr als 135.000 US-Dollar ableiten.
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