Nach dem versuchten Ausbruch über die psychologische Kursmarke von 60.000 US-Dollar korrigierte Bitcoin wieder deutlich. Gewinnmitnahmen drückten den Bitcoin-Kurs bis auf 57.000 US-Dollar. Mit einem moderaten Kursplus konnte sich Bitcoin in den letzten 24 Stunden wieder über 59.000 US-Dollar erholen. Dennoch verharrt die führende Kryptowährung der Welt in einem signifikanten Abwärtstrend, so Analysten. Kurzfristig könnte die Kursentwicklung weiterhin holprig verlaufen. Sollten Anleger jetzt möglicherweise sogar BTC verkaufen?
Vorsicht: Abwärtstrend für Bitcoin?
Diverse Analysten sind aktuell skeptisch, was den weiteren Kursverlauf bei Bitcoin angeht. Denn trotz langfristig starker Aussichten könnte ein neuer Abwärtstrend bei Bitcoin bevorstehen, so zeigen diverse Indikatoren.
Der MVRV Momentum-Indikator misst das Verhältnis zwischen dem Marktwert und dem realisierten Wert von Bitcoin. Dieser zeigt also an, ob der aktuelle Preis über oder unter dem durchschnittlichen Kaufpreis der Bitcoins liegt. Wenn der MVRV-Wert hoch ist, könnte der Markt überbewertet sein, während ein niedriger MVRV-Wert eine Unterbewertung signalisiert. Der Momentum-Aspekt des Indikators zeigt die Stärke der Preisbewegungen und kann Trendwechsel noch besser identifizieren.
Ali Martinez betont nun in einem neuen Beitrag auf X, dass der MVRV Momentum zeigt, dass Bitcoin seit Juni n einem Abwärtstrend bleibt. Dieser Trend hat sich bisher nicht umgekehrt, Vorsicht scheint geboten.
Zooming out, the #Bitcoin MVRV Momentum shows that $BTC has been in a downtrend since breaking below $66,750 in June, and the trend hasn't shifted yet! pic.twitter.com/5P1wi1reQp
— Ali (@ali_charts) September 16, 2024
Peter Schiff ist als Trader bekannt für seine kontinuierlich bearische Haltung gegenüber Bitcoin. Dieser sieht in der aktuellen Chartformation ein mögliches „Triple Top“, was eine bearische Umkehrformation darstellt. Dies bedeutet, dass Bitcoin in drei Versuchen nicht in der Lage war, neue Höchststände zu erreichen, was auf eine Schwäche im Markt hinweist. Schiff argumentiert, dass der Kurs im Vergleich zu Gold noch schlechter aussieht. Der Trader erwartet nun, dass der Preis zunächst zur aufsteigenden Trendlinie bei etwa 42.000 US-Dollar fällt. Dennoch bezweifelt er, dass diese Unterstützung halten wird. Stattdessen sieht er ein wahrscheinlicheres Kursziel im Bereich von 15.000 bis 20.000 US-Dollar. Demnach könnte der nächste Bitcoin-Crash bevorstehen, der rund zwei Drittel an Wert vernichtet.
This looks like a triple top to me. The chart is even worse if you price #Bitcoin in #gold. At a minimum, Bitcoin is headed to the upward trend line at about $42K, but I doubt it will hold. A retest of longer-term support at $15K–$20K is more likely. Look out below. @saylor pic.twitter.com/d83NRh4Rx5
— Peter Schiff (@PeterSchiff) September 16, 2024
Dennoch gibt es auch Argumente gegen diese Sichtweise, sodass es erneut Indikatoren und Anhaltspunkte für Bullen und Bären gibt – ein starkes Argument für eine baldige Kurserholung sind derweil der Halving-Zyklus und die Saisonalität.
Bitcoin Analyse: Bullische Saisonalität & Halving-Rallye
Die Daten von BitcoinMonthlyReturn zeigen, dass der September traditionell ein schwacher Monat für Bitcoin ist, mit einem durchschnittlichen Verlust von mehr als 4 Prozent und einer kumulierten Abnahme von 66 Prozent über die Jahre. Dennoch bieten die folgenden Monate, insbesondere Oktober und November, laut historischer Entwicklung einen optimistischen Ausblick. Diese beiden Monate, zusammen mit dem April, gehören zu den stärksten Perioden für Bitcoin. Im Oktober verzeichnet Bitcoin durchschnittlich einen Anstieg von rund 27 Prozent, während der November mit einem Zuwachs von über 36 Prozent als bester Monat gilt. Somit könnte der September noch von Volatilität geprägt sein, bevor im vierten Quartal ein starker Aufwärtstrend einsetzt.
Im Kryptomarkt spielen historische Zyklen weiterhin eine wichtige Rolle, da sie Einblicke in wiederkehrende Muster bieten. Insbesondere das Bitcoin-Halving, bei dem die Blockbelohnung halbiert wird, gilt als Auslöser für oft signifikante Preissteigerungen. Diese Preisdynamiken treten typischerweise nicht sofort nach dem Halving auf, sondern einige Monate später.
Laut dem folgenden Analysten könnte die Halving-Rallye also noch bevorstehen. Die bisherigen Kursbewegungen im Jahr 2024 ähneln stark den Zyklen von 2016 und 2020, wo die signifikanten Anstiege erst im letzten Quartal stattfanden. Etwas Geduld scheint für Bitcoiner also vonnöten, um die BTC nicht vor dem nächsten Bull-Run zu verkaufen.
It's been 151 days since the Bitcoin halving.
In the 2020-21 cycle, Bitcoin moved sideways for 160 days after the halving before going parabolic.
Will history repeat itself? pic.twitter.com/i0KGBWjwKl
— Lark Davis (@TheCryptoLark) September 16, 2024