Bitcoin legt am heutigen Mittwoch rund drei Prozent zu und konsolidiert derzeit im Bereich von 97.000 US-Dollar. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht jedoch nicht allein der Kryptomarkt, sondern die anstehende geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank. Die Federal Reserve wird am Abend ihren nächsten Zinsentscheid verkünden.

Eine Zinssenkung wird es nicht geben – der Markt hat diese Erwartung bereits eingepreist. Deutlich relevanter dürften daher die begleitenden Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell sein. Denn Hinweise auf künftige Lockerungen der Geldpolitik gelten als potenzieller Kurstreiber für risikobehaftete Anlageklassen wie Bitcoin. Für das laufende Jahr erwartet der Markt weiterhin eine Gesamtsenkung um bis zu 75 Basispunkte.

Inmitten dieser makroökonomischen Unsicherheit lohnt sich ein genauer Blick auf die fundamentalen Signale innerhalb des Bitcoin-Ökosystems – insbesondere auf die Miner. Diese gelten nicht nur als langfristige Marktteilnehmer mit tiefem Verständnis für den Zyklus, sondern beeinflussen durch ihr Verkaufsverhalten auch maßgeblich das verfügbare Angebot. Aktuelle Daten deuten darauf hin: Die Miner bleiben bullisch – ein mögliches Vorzeichen für ein neues Allzeithoch?

Das Wichtigste im Überblick:

  • Bitcoin-Miner halten ihre Reserven stabil – ein Signal für Marktvertrauen.
  • Trotz laufender Kosten verkaufen Miner kaum – ein starkes bullisches Zeichen.
  • Der Puell Multiple liegt unter kritischer Schwelle – kein Verkaufsdruck sichtbar.
  • Miner halten trotz 30 Prozent Kursplus – sie erwarten weiteres Aufwärtspotenzial.
  • Prognosemarkt Polymarket zeigt: Mehrheit glaubt an Kurse über 100.000 US-Dollar.
  • Nur 21 Prozent setzen aktuell auf ein neues Allzeithoch im Mai.
  • Technisch steht Bitcoin kurz vor Ausbruch – Widerstand bei 99.500 US-Dollar entscheidend.

Bitcoin-Reserven stagnieren: Keine weiteren Verkäufe

Die Bitcoin-Reserven der Miner gelten als wichtiger Frühindikator für deren Markteinschätzung. Sie zeigen, ob Mining-Unternehmen bereit sind, ihre Bestände zu halten – oder sich auf mögliche Kursrückgänge vorbereiten und vermehrt verkaufen. Grundsätzlich sind Miner darauf angewiesen, regelmäßig einen Teil ihrer Coins zu veräußern, um laufende Betriebskosten wie Strom, Hardware und Personal zu decken. Wenn sie trotz dieser strukturellen Zwänge kaum verkaufen, sendet das ein starkes Signal.

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Aktuell zeigt sich die Metrik stabil: Seit Ende 2024 haben sich die Gesamtreserven der Miner kaum verändert. Die Bestände liegen weiterhin über 1,8 Millionen BTC. Diese Konstanz deutet auf eine strategische Entscheidung hin – offenbar setzen die großen Mining-Player auf weiter steigende Kurse.

In einem Umfeld, in dem Marktteilnehmer auf Impulse der US-Zinspolitik und ETF-Zuflüsse achten, ist dieses Verhalten besonders auffällig. Die zurückhaltende Verkaufsaktivität könnte auf wachsende Überzeugung hindeuten, dass sich Bitcoin in einer Frühphase einer neuen Aufwärtsbewegung befindet.

Bleiben diese Reserven weiterhin unangetastet, könnte dies die Angebotsseite zusätzlich verknappen – ein bullischer Treiber mit Blick auf die kommenden Wochen.

Puell Multiple zeigt gesunden Bitcoin-Markt

Die bullische Prognose der Bitcoin-Miner wird noch aussagekräftiger, wenn man sie im Kontext des Puell Multiple einordnet. Dies ist eine der wichtigsten Kennzahlen zur Bewertung der Profitabilität im Mining-Sektor. Dieser Indikator misst das Verhältnis der aktuellen täglichen Einnahmen (in US-Dollar) im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 365 Tage. Werte über 2 galten in der Vergangenheit oft als Warnsignal: Sie traten regelmäßig an lokalen Hochpunkten auf, wenn Miner verstärkt Gewinne realisierten.

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Derzeit liegt der Wert jedoch deutlich unter dieser kritischen Schwelle. Das deutet darauf hin, dass die laufenden Einnahmen noch nicht in einem überhitzten Bereich liegen – und die großen Mining-Akteure dem Markt offenbar weiteres Aufwärtspotenzial zutrauen. Dass sie in dieser Phase nicht verkaufen, sondern trotz eines 30-prozentigen Kursanstiegs seit dem April-Tief ihre Bestände halten, spricht für ein hohes Maß an Vertrauen.

Gerade in einem volatilen Umfeld mit makroökonomischen Sorgen und geopolitischen Spannungen zeigt diese Metrik: Miner sehen noch keinen finalen Höhepunkt des Zyklus. Der Verkaufsdruck bleibt gering, und das Angebot knapp – beides spricht dafür, dass weitere Kursanstiege fundamental untermauert werden könnten.

Bitcoin auf Allzeithoch im Mai 2025?

Angesichts der stabilen Miner-Daten spekulieren immer mehr Anleger auf ein baldiges neues Allzeithoch. Der Mai 2025 hat gerade erst begonnen – und die Hoffnung wächst, dass der Bitcoin-Kurs bald die Marke von 109.000 US-Dollar übertrifft. Aktuell liegt er noch rund 10 Prozent darunter.

Ein Blick auf Polymarket liefert interessante Einblicke in die Markterwartungen. Auf dem dezentralen Prognosemarkt wetten Nutzer mit echtem Geld auf künftige Kursentwicklungen. Solche Märkte spiegeln nicht nur Meinungen, sondern echte Positionierungen wider.

Polymarket

Aktuell rechnet weniger als die Hälfte der Wettenden mit einem neuen Allzeithoch im Mai. Nur rund 21 Prozent erwarten, dass Bitcoin die Marke von 110.000 US-Dollar überschreitet. Für 105.000 Dollar liegt die Wahrscheinlichkeit bei 44 Prozent. Immerhin 70 Prozent sehen jedoch einen Sprung über die psychologisch wichtige Schwelle von 100.000 Dollar als wahrscheinlich an. Zugleich preist eine Mehrheit auch die Möglichkeit ein, dass Bitcoin kurzfristig auf 90.000 US-Dollar zurückfallen könnte. Diese Bandbreite zeigt: Während die Bullen dominieren, bleibt auch ein gewisses Maß an Vorsicht im Spiel. Allerdings könnte dies auch bullisch interpretiert werden. Denn der Markt ist nicht überhitzt, FOMO ist nicht ersichtlich. Dies bietet Raum für eine weitere Aufwärtsbewegung.

Aus charttechnischer Sicht spitzt sich die Lage weiter zu. Bitcoin notiert derzeit bei rund 97.000 US-Dollar – und damit exakt innerhalb einer markanten Widerstandszone. Diese reicht von etwa 95.000 bis 99.500 US-Dollar und wurde in der Vergangenheit mehrfach getestet. Das 61,8 %-Fibonacci-Retracement der letzten Abwärtsbewegung verläuft ebenfalls in diesem Bereich.

Bitcoin

Der Kursverlauf der letzten Tage blieb verhalten, mit nur moderatem Aufwärtsdruck – doch genau dieses Verhalten deutet auf eine bevorstehende Entscheidung hin. Ein Ausbruch nach oben könnte neues Momentum freisetzen.


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Daniel Robrecht

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz... Mehr lesen

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