Bitcoin zeigt sich heute leicht im Plus und notiert derzeit über 107.500 US-Dollar. Nach der Beruhigung im Nahostkonflikt hat sich der Markt spürbar stabilisiert – die Erholung setzte sich dynamisch fort. Der Kurs liegt damit weniger als fünf Prozent unter dem bisherigen Allzeithoch bei rund 112.000 US-Dollar. Angesichts der aktuellen Marktlage verdichten sich die Hinweise, dass ein neuer Ausbruchsversuch bevorsteht. Unterstützt wird dieses Szenario durch makroökonomische Entwicklungen.

Denn die finanziellen Rahmenbedingungen verbessern sich zunehmend für Bitcoin – so Analysten.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Der NFCI zeigt aktuell die lockersten US-Finanzbedingungen seit Anfang 2022.
  • Historisch steigen Bitcoin-Kurse in Phasen lockerer Liquiditätsbedingungen deutlich an.
  • Fed-Mitglieder Bowman und Waller sprechen sich offen für Zinssenkungen aus.
  • Politischer Druck auf Powell erhöht Wahrscheinlichkeit geldpolitischer Kursänderungen.
  • Das FedWatch Tool signalisiert 22 Prozent Wahrscheinlichkeit für Zinssenkung im Juli.
  • M2-Geldmenge steigt weiter – Bitcoin könnte dadurch 120.000 US-Dollar kurzfristig erreichen.

Lockere Finanzbedingungen stärken Bitcoin-Trend

Die folgende Analyse von Ecoinometrics verweist auf eine makroökonomische Entwicklung, die für Bitcoin ausgesprochen vorteilhaft ist. Gemeint sind die aktuellen geldpolitischen Rahmenbedingungen in den USA, gemessen am National Financial Conditions Index (NFCI). Dieser Index bildet ab, wie „locker“ oder „angespannt“ das finanzielle Umfeld ist – etwa im Hinblick auf Kreditvergabe, Liquidität oder Risikobereitschaft der Märkte. Je tiefer der Wert, desto günstiger die Bedingungen.

Laut aktueller Grafik befinden sich die finanziellen Bedingungen auf dem lockersten Stand seit 2022 – also seit jenem Zeitpunkt, bevor die US-Notenbank ihre Zinsanhebungen begann. Historisch zeigt sich eine klare Korrelation: In Phasen hoher Liquidität und lockerer Finanzbedingungen tendiert Bitcoin zu starken Aufwärtsbewegungen, da risikobehaftete Assets profitieren.

Der aktuelle Zustand signalisiert somit ein attraktives Umfeld für Bitcoin. Zwei Jahre der Entspannung bei der Liquiditätslage haben bereits zur jüngsten Rallye beigetragen – und laut Analysten könnte sich dieser Trend noch verstärken, sollte die geldpolitische Lockerung anhalten.

Kommt die Zinssenkung im Juli? M2-Geldmenge bleibt bullisch

In der US-Notenbank mehren sich die Stimmen, die eine baldige Zinssenkung fordern. Jüngst sprach sich Fed-Gouverneurin Michelle Bowman für eine mögliche Lockerung bereits im Juli aus. Sie sieht die Inflation auf Kurs Richtung Zielmarke von zwei Prozent und hält die aktuellen US-Zölle für preislich wenig relevant. Die Inflation dürfte nicht entscheidend anziehen.

Auch ihr Kollege Christopher Waller brachte zuletzt überraschend eine Zinssenkung ins Spiel. Notenbankchef Jerome Powell hingegen verfolgt derzeit eine abwartende Linie, um mögliche Effekte der US-Handelspolitik besser einzuschätzen.

Die politischen Spannungen rund um Powell und Forderungen nach Lockerung seitens Präsident Trump erhöhen den öffentlichen Druck. Damit rückt eine geldpolitische Wende zunehmend in den Bereich des Möglichen, obgleich Powell bis jetzt immer wieder die Unabhängigkeit der US-Notenbank beteuert.

Historisch reagiert Bitcoin sensibel auf die globale Liquidität – besonders auf Schwankungen der Geldmenge M2. Die US-Geldpolitik ist ein zentraler Treiber dieser weltweiten M2-Dynamik. Lockerungen der Federal Reserve führen oft zu wachsendem Kapitalfluss in risikobehaftete Anlagen wie Bitcoin.

Ein wichtiger Indikator für die Zinserwartungen der Märkte ist das FedWatchTool der CME Group. Es zeigt in Echtzeit, welche geldpolitischen Entscheidungen Investoren beim nächsten Zinsentscheid der US-Notenbank einpreisen. Während beim letzten FOMC-Treffen nahezu Einigkeit herrschte – mit einer 99,9-prozentigen Wahrscheinlichkeit für eine Zinspause – ist das aktuelle Bild differenzierter. Zwar geht weiterhin die Mehrheit der Marktteilnehmer davon aus, dass die Fed den Leitzins beibehält, doch das Vertrauen in diese Prognose schwindet leicht.

Aktuell preist der Markt eine rund 22-prozentige Wahrscheinlichkeit ein, dass es bereits beim kommenden Fed-Meeting zu einer Zinssenkung um 25 Basispunkte kommt.

Fed Watch Tool

Die vom Bitcoin-Analysten ZeroHedge geteilte Grafik zeigt derweil eine enge Korrelation zwischen der globalen Geldmenge M2 und dem Bitcoin-Kurs – mit einem zeitlichen Vorlauf von drei Monaten.

Dieses Modell geht davon aus, dass Bitcoin der Entwicklung der globalen Liquidität mit Verzögerung folgt. Aktuell deutet der Anstieg der M2 auf weiter steigende Kurse hin. Sollte sich das historische Muster fortsetzen, hätte Bitcoin kurzfristig erhebliches Aufwärtspotenzial. Der M2-Trend signalisiert demnach einen möglichen Anstieg über die Marke von 120.000 US-Dollar in den kommenden Monaten.


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Daniel Robrecht

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz... Mehr lesen

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