In der laufenden Woche hat Bitcoin ein neues Allzeithoch bei 112.000 US-Dollar markiert – ein historischer Meilenstein für den digitalen Vermögenswert. Nach dem Rekord folgte eine moderate Korrektur, die bislang überschaubar bleibt. Gewinnmitnahmen weiteten sich zuletzt eben nicht aus.
Aktuell pendelt der Kurs um 108.000 US-Dollar und bewegt sich damit in einer stabilen Konsolidierungsphase. Solange Bitcoin über der Marke von 105.000 US-Dollar bleibt, ist der Aufwärtstrend nicht gefährdet. Sollte dieser Support halten, wäre ein weiterer Anstieg wahrscheinlich – mit Potenzial für neue Höchststände.
Einer der langfristigen Kurstreiber könnte dabei die sogenannte Treasury-Strategie sein.
Das Wichtigste im Überblick:
- Bitcoin macht aktuell nur 0,2 Prozent des Weltvermögens aus.
- Saylor erwartet langfristig 7 Prozent Bitcoin-Anteil an globalen Assets.
- Treasury-Strategie wird laut Jesse Myers massiv unterschätzt.
- MicroStrategy nutzt Anleihen, um Bitcoin im großen Stil zu kaufen.
- Bitcoin-Treasury-Firmen bieten institutionellen Anlegern attraktive BTC-basierte Renditen.
- MicroStrategy hält über 576.000 BTC – mehr als 2,7 Prozent aller Coins.
- Treasury-Firmen könnten künftig fünf Millionen Bitcoin akkumulieren.
Bitcoin-Treasury viel bullischer als gedacht
Jesse Myers, bekannt unter dem Pseudonym Croesus, stellt in seinem aktuellen Beitrag eine These auf, die selbst in bullischen Bitcoin-Kreisen kaum antizipiert wurde. Aus seiner Sicht wurde das Potenzial der Treasury-Strategie massiv unterschätzt. Der Grund: Die kapitalmarktbasierte Transformation von Unternehmen wie MicroStrategy zu reinen Kapitalströmen in Richtung Bitcoin sei nicht nur eine taktische Entscheidung, sondern der Beginn eines makroökonomischen Paradigmenwechsels.
Myers verweist darauf, dass weltweit rund 1.000 Billionen US-Dollar an Vermögen existieren – Bitcoin macht davon bislang nur 0,2 Prozent aus. Saylor und andere Pioniere sehen darin ein gewaltiges Umverteilungspotenzial. Wenn nur ein Bruchteil dieses Kapitals in Richtung „Store of Value“-Assets wie Bitcoin fließt, könnte BTC in den kommenden Jahrzehnten einen Anteil von 7 Prozent an der globalen Vermögensbasis erreichen – was einem Kurs von 13 Millionen US-Dollar pro BTC entspräche.
Strategy will own $70T of #Bitcoin in 20 years, making it by far the most valuable company in the history of the world.
Bitcoin Treasury Companies will hold 50% of all BTC, way more than most Bitcoiners are prepared for.
THREAD on why… and a personal announcement 🌙😄 pic.twitter.com/8vir8L3qD4
— Jesse Myers (Croesus 🔴) (@Croesus_BTC) May 22, 2025
Besonders hervor hebt Myers die Rolle sogenannter Bitcoin Treasury Companies. Diese hätten direkten Zugang zu institutionellem Kapital, könnten renditeorientierte Finanzprodukte entwickeln und hätten die strategische Mandatierung durch ihre Aktionäre, gezielt Bitcoin zu akkumulieren. Saylor, so Myers, habe mit Produkten wie STRK und STRF bereits Vehikel geschaffen, um Rendite suchendes Anleihenkapital in Bitcoin umzuleiten. Der Mechanismus: attraktive Yield-Angebote – finanziert durch Bitcoin-Exposure.
In der Folge könnten Unternehmen wie MicroStrategy oder Metaplanet langfristig fünf Millionen oder mehr BTC kontrollieren. Für Myers ist das der Beginn einer strukturellen Verschiebung globaler Kapitalflüsse, mit tiefgreifenden Auswirkungen auf den künftigen Bitcoin-Kurs.
Bitcoin-Treasury – das steckt dahinter
In Zeiten wachsender Inflation und expansiver Geldpolitik gewinnt die Bitcoin-Treasury-Strategie zunehmend an Relevanz. Sie beschreibt den unternehmerischen Ansatz, überschüssige Liquidität nicht nur in traditionellen Sicherheiten wie Anleihen oder Cash zu parken, sondern gezielt in Bitcoin umzuschichten. Das Ziel ist es, den realen Wert der Unternehmensreserven zu schützen, das Portfolio zu diversifizieren und potenziell an der Wertentwicklung eines digitalen Vermögenswerts zu partizipieren, dessen Angebot dauerhaft begrenzt ist.
Strategy (früher Microstrategy) gilt als bekanntestes Beispiel für diese strategische Neuausrichtung. Seit August 2020 verfolgt das US-amerikanische Unternehmen unter CEO Michael Saylor einen konsequenten Bitcoin-Kurs. Dabei nutzt Strategy verschiedene Finanzierungsinstrumente, darunter die Ausgabe von Unternehmensanleihen und Aktien, um zusätzliche Mittel für Bitcoin-Käufe zu generieren.
Die Motivation dahinter ist vielschichtig. Zum einen gilt Bitcoin als inflationsresistenter Wertspeicher, dessen dezentrale Struktur nicht von geldpolitischen Entscheidungen beeinträchtigt wird. Zum anderen besitzt der Vermögenswert eine geringe Korrelation zu klassischen Märkten, was strategisch zur Portfoliostabilität beitragen kann. Zugleich erzeugt die öffentlichkeitswirksame Bitcoin-Strategie eine starke Signalwirkung und hat Strategy als innovativen Technologietreiber im Finanzmarkt positioniert.
Bitcoin-Treasury – das sind die größten Unternehmen
Im Mai 2025 dominieren weiterhin drei US-Unternehmen die Liste der größten börsennotierten Bitcoin-Treasuries. An der Spitze steht unangefochten Strategy mit einem Bestand von 576.230 BTC. Das entspricht einem aktuellen Marktwert von über 62,6 Milliarden US-Dollar und rund 2,74 Prozent aller existierenden Bitcoin. Die aggressive Akkumulationsstrategie von Strategy, initiiert durch CEO Michael Saylor, hat das Unternehmen zur bekanntesten Corporate-Bitcoin-Entität gemacht.
An zweiter Stelle folgt Marathon Digital Holdings mit 48.237 BTC in der Unternehmensbilanz. Der Wert dieser Reserve beläuft sich auf über 5,2 Milliarden US-Dollar, was 0,23 Prozent des gesamten Bitcoin-Angebots entspricht. Marathon ist primär als Mining-Unternehmen aktiv, nutzt die gehaltenen BTC jedoch auch strategisch.
Den dritten Platz belegt Riot Platforms mit 19.211 BTC, was einem Gegenwert von über 2 Milliarden US-Dollar entspricht. Das entspricht etwa 0,09 Prozent aller im Umlauf befindlichen Bitcoin.
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