Vor weniger als drei Wochen markierte Bitcoin ein neues Allzeithoch bei rund 112.000 US-Dollar. Danach setzte eine gesunde Korrektur ein, doch die Struktur blieb stabil. Der Kurs hielt sich beständig oberhalb der psychologisch wichtigen Marke von 100.000 US-Dollar – ein Zeichen relativer Stärke. Zuletzt kletterte Bitcoin wieder über 105.000 US-Dollar und bestätigte damit eine mögliche Bodenbildung. Kritisch wäre eine deutliche Korrektur unter 103.000 US-Dollar, denn dann droht ein erstes Abrutschen in den Bereich um 96.000 bis 98.000 US-Dollar.
Gelingt jedoch ein Anstieg über 106.000 bis 107.000 US-Dollar, rückt ein neues Allzeithoch in greifbare Nähe. Immer mehr Experten sehen genau das kommen – auch aufgrund der aktuellen Makrolage. Warum könnte Bitcoin jetzt bereit für eine Kursexplosion sein?
Das Wichtigste im Überblick:
- Hohe US-Staatsverschuldung schwächt Vertrauen – Bitcoin wird als Fluchtasset attraktiver.
- Wachstum reicht nicht aus – Gelddrucken bleibt laut Experten der wahrscheinliche Ausweg.
- Globale Geldmenge M2 steigt weiter – Bitcoin profitiert von zunehmender Liquidität.
- Ein schwacher Dollar erhöht die Nachfrage nach Bitcoin als Wertspeicher.
- Niedrige Zinsen machen Bitcoin gegenüber traditionellen Anlagen wettbewerbsfähig.
- Inflationsängste durch Geldmengenausweitung treiben Anleger in knappe Assets.
- Bitcoin korreliert eng mit M2 – Kursanstiege folgen auf expansive Geldpolitik.
Finanzexperte bleibt bullisch für Bitcoin
In einem aktuellen Interview mit Anthony Pompliano äußerte sich Darius Dale, Gründer und CEO von 42 Macro, äußerst optimistisch zur Zukunft von Bitcoin. Für ihn ist die Kryptowährung längst nicht mehr nur ein spekulatives Asset – vielmehr sieht er sie als zentralen Baustein einer zukunftsfähigen Portfolio-Strategie, gerade in Zeiten massiver fiskalischer Ungleichgewichte.
Der Grund für Dales bullische Haltung liegt in seiner makroökonomischen Analyse: Die USA stehen vor strukturell hohen Haushaltsdefiziten, während die politischen Kräfte auf beiden Seiten kaum Bereitschaft zeigen, die Ausgaben signifikant zu senken. Die Folge ist ein steigendes Verhältnis von Staatsschulden zu Wirtschaftsleistung – begleitet von einem drastischen Rückgang der Auslandsnachfrage nach US-Staatsanleihen. Länder wie China importieren weniger aus den USA, was ihren Bedarf an Dollarreserven und somit an US-Bonds sinken lässt. Auch Europa und Japan haben aufgrund negativer Hedging-Kosten zunehmend wenig Interesse, ihr Kapital in den US-Anleihemarkt zu lenken.
Dale beschreibt dies als geopolitisch bedingte Marktverzerrung – ein Überangebot an US-Schuldtiteln trifft auf schwindendes Interesse internationaler Käufer. In einem solchen Umfeld geraten klassische „sichere Häfen“ wie Anleihen und der US-Dollar unter Druck. Umgekehrt gewinnen Gold, Aktien und Bitcoin an Attraktivität. Besonders Bitcoin sei als nicht-staatliches Asset und Zeichen digitaler Knappheit gut aufgestellt.
Seine Prognose: Ohne tiefgreifende fiskalische Reformen werde die Regierung letztlich versuchen, sich durch Wachstum oder Gelddrucken aus der Krise zu manövrieren. Für Anleger könne dies ein Jahrzehnt mit strukturellem Rückenwind für Bitcoin bedeuten.
US-Schulden und M2 treiben Bitcoin weiter an
Der Krypto- und Makroanalyst Joe Consorti sieht die US-Schuldenpolitik auf einem kritischen Kurs. In einer aktuellen Einschätzung verweist er darauf, dass der Kongress weiterhin keine Bereitschaft zeigt, die Staatsausgaben deutlich zu senken. Stattdessen hofft die Politik auf Wachstum – ein Szenario, das Consorti als unrealistisch einstuft. Laut seiner Berechnung würde es selbst bei zehn Prozent nominalem BIP-Wachstum rund 22 Jahre dauern, um das Defizit auszugleichen. Bei fünf Prozent wären es fast vier Jahrzehnte.
Congress refuses to cut spending. So we must "grow our way out" of the deficit.
That would take 39 years of 5% nominal GDP growth, or 22 years at 10%.
In other words, 2-4 decades of explosive growth just to break even.
We can't "grow our way out". We'll print our way out. pic.twitter.com/WzmDQHB6lP
— Joe Consorti ⚡️ (@JoeConsorti) June 5, 2025
Für Consorti ist damit klar: Die USA können nicht aus dem Status quo „herauswachsen“. Stattdessen bleibt als wahrscheinlichstes Mittel die expansive Geldpolitik – also das Drucken neuen Geldes. Dies ist langfristig inflationär und schwächt das Vertrauen in Fiat-Währungen.
In diesem makroökonomischen Umfeld rücken knappe, nicht staatlich kontrollierte Assets wie Bitcoin in den Fokus. Steigende M2-Geldmengen und fiskalische Unsicherheiten erhöhen die Attraktivität von Bitcoin.
🟢 Perfect retest on the M2 Money Supply chart, indicating a push to the upside!
We all know what happens to Bitcoin from there… pic.twitter.com/FCZgDTT0jX
— Crypto Banter (@crypto_banter) June 6, 2025
Die globale Geldmenge M2 zeigt aktuell einen klaren Aufwärtstrend – und dieser dürfte sich 2025 weiter beschleunigen. Besonders durch die anhaltend lockere Geldpolitik vieler Staaten und steigende Staatsausgaben wird eine Ausweitung der Liquidität erwartet. Bitcoin weist eine nachgelagerte, aber enge Korrelation zur globalen M2-Entwicklung auf: Wenn die Geldmenge steigt, folgt Bitcoin mit zeitlichem Verzug meist mit deutlichen Kursgewinnen. Genau dieser Zusammenhang könnte auch in den kommenden Monaten eine Schlüsselrolle spielen. Sollte die globale Liquidität weiter zunehmen, sind neue Allzeithochs bei Bitcoin eine wahrscheinliche Konsequenz dieses makroökonomischen Trends.
Bitcoin Ausblick: So wichtig sind Dollar, Schulden, Inflation & Co.
Doch wie reagiert Bitcoin wirklich auf makroökonomische Entwicklungen? Schließlich ist die wertvollste Kryptowährung der Welt immer stärker in einem Makro-Kontext eingeflochten und wird von Nachrichten außerhalb des Kryptomarkts beeinflusst.
BITCOIN MACRO CHEAT SHEET – SIMPLE VERSION pic.twitter.com/LXebpegOvj
— Timothy Peterson (@nsquaredvalue) January 2, 2025
Der Analyst Timothy Peterson beschreibt diverse zentrale Faktoren, die den Bitcoin-Kurs maßgeblich beeinflussen können – spannend sind in 2025 insbesondere der US-Dollar, die Zinspolitik, die Geldmenge und die Staatsverschuldung. All diese Variablen wirken direkt auf das Vertrauen in Fiat-Währungen – und damit auf die Nachfrage nach alternativen Wertspeichern wie Bitcoin.
Ein schwächerer US-Dollar macht Bitcoin als globalen Wertspeicher attraktiver. Fällt die Kaufkraft des Dollar, steigt das Interesse an alternativen Assets, insbesondere wenn gleichzeitig das Vertrauen in staatliche Währungen schwindet.
Zinssenkungen verstärken diesen Trend: Wenn klassische Spareinlagen kaum noch Rendite bieten, rücken risikobehaftete, aber potenziell gewinnbringende Anlagen wie Bitcoin stärker in den Fokus. Niedrige Zinsen signalisieren zudem eine expansive Geldpolitik, was direkt zum dritten Faktor führt – der Geldmenge.
Wächst die globale Geldmenge – etwa durch staatliche Stimuli oder expansive Zentralbankmaßnahmen – steigen Inflationssorgen. Bitcoin wird dann als knappes Gut und Inflationsschutz nachgefragt. Steigende Geldmenge korreliert daher oft mit einem steigenden Bitcoin-Preis.
Schließlich spielt auch die Staatsverschuldung eine Rolle. Hohe Schulden untergraben das Vertrauen in die langfristige Stabilität staatlicher Finanzen. Wenn Anleger erwarten, dass Regierungen langfristig durch Geldentwertung ihre Schulden „weginflationieren“, wird Bitcoin als Wertspeicher zunehmend interessanter.
All diese makroökonomischen Entwicklungen zeigen eins – Bitcoin könnte mittelfristig noch weitaus höhere Kurse anpeilen. Denn die zugrundeliegenden Treiber sind nahezu allesamt intakt.
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