Während Bitcoin in den letzten sieben Tagen um mehr als 10 Prozent steigt und damit neues Momentum aufkommt, gibt es dennoch extreme Unterschiede. Denn Profis und Privatanleger zeigen sich in dieser Marktphase unterschiedlich engagiert. Coinbase-Strategen verweisen hier auf eine jüngst spannende Entwicklung. Doch gerade das verstärkte Auftreten einer bestimmten Kohorte an Käufern könnte Chancen bieten.
Das Wichtigste im Überblick:
- Institutionelle Investoren kaufen Bitcoin direkt, trotz negativer ETF-Zuflüsse im April.
- Bitcoin übertraf Gold im April, obwohl Gold höhere ETF-Zuflüsse hatte.
- Bitcoin gilt für Großanleger als Absicherung gegen Dollar-Schwäche und Inflation.
- Professionelle Investoren sehen Bitcoin zunehmend als Alternative zu Gold-Investments.
- Twenty One Capital startet mit 42.000 BTC und plant native Finanzprodukte.
- Twenty One ist MicroStrategy-ähnlich, aber mit stärkerem Fokus auf Bitcoin-Infrastruktur und Medien.
- Politische Nähe zur US-Regierung könnte Bitcoin-Adoption durch Twenty One beschleunigen.
Coinbase-Stratege sieht klare Entwicklung: Profis kaufen Bitcoin
John D’Agostino, der Strategiechef bei Coinbase Institutional, analysiert in einem aktuellen Gespräch die Marktmechanismen rund um Bitcoin und dessen Verhältnis zu Gold sowie die veränderten Investorenströme im April. Trotz negativer Nettozuflüsse bei Bitcoin-ETFs in Höhe von rund 470 Millionen US-Dollar stieg der Bitcoin-Kurs im April um etwa 13 Prozent.
Diese Divergenz deutet laut D’Agostino darauf hin, dass große institutionelle Akteure und staatliche Vermögensfonds Bitcoin außerhalb der ETF-Kanäle akkumulierten.
JUST IN: Sovereign wealth funds and institutions have been piling into Bitcoin in April while retail has been selling – Coinbase Head of Institutional Trading pic.twitter.com/FJE8AQVS5W
— Bitcoin Archive (@BTC_Archive) April 23, 2025
Der Experte nennt hier drei Hauptgründe für das zunehmende institutionelle Interesse an Bitcoin:
Erstens sehen einige Investoren Bitcoin als Absicherung gegen eine mögliche Schwächung des US-Dollars – ein Szenario, das durch globale Handelskonflikte wie Zollerhöhungen realistischer wird.
Zweitens könnte eine Schwächephase des gehebelt gehandelten Tech-Segments Bitcoin als unabhängigeres Asset wieder attraktiver erscheinen lassen.
Drittens wird Bitcoin zunehmend als Alternative zu Gold gesehen, insbesondere von Investoren, die bei der jüngsten Gold-Rallye zu spät eingestiegen sind. Eigenschaften wie digitale Knappheit, Unveränderlichkeit, Souveränität und einfache Portabilität stärken diese Wahrnehmung.
Der Coinbase-Analyst D’Agostino betont außerdem, dass Bitcoin in Analysen führender Institutionen als einer der besten Inflationsschutzwerte gilt – neben Immobilien, Rohstoffen und US-Staatsanleihen. Während Privatanleger im April tendenziell Bitcoin-ETFs verkauften, nutzten professionelle Investoren alternative Wege zur Positionierung im Markt.
Miles Deutscher weist hier ebenfalls darauf hin, dass der jüngste Anstieg von Bitcoin ungewöhnlicherweise ohne deutliche Zuflüsse in die Spot-ETFs erfolgte. Das deutet darauf hin, dass vor allem institutionelle Investoren und große Kapitalgeber diesen Preisanstieg initiiert haben. Die breite Masse der Kleinanleger sei erst später eingestiegen. Nun beginnen die ETF-Zuflüsse langsam zu steigen, sodass der Retail-Sektor dem institutionellen Impuls folgt.
The craziest thing about this $BTC pump is the lack of corresponding ETF inflows (during the first major leg up).
Signals that funds/whales were driving the move, not retail.
You’ll see ETF inflows starting to uptick now that retail is jumping on the bandwagon. pic.twitter.com/o3dQSl5z17
— Miles Deutscher (@milesdeutscher) April 23, 2025
Nächstes MicroStrategy? Twenty One möchte massiv Bitcoin kaufen
Derweil zeigt sich eine fortschreitende institutionelle Adoption auch am folgenden Beispiel.
Twenty One Capital stellt ein neuartiges Investmentvehikel dar, das sich vollständig auf Bitcoin konzentriert. Mit dem Startbestand von über 42.000 BTC – eingebracht durch Tether, SoftBank und Bitfinex – verfügt das Unternehmen über eine der größten Bitcoin-Reserven unter börsennotierten Gesellschaften. Die Fusion mit dem SPAC von Cantor Fitzgerald ermöglicht einen direkten Börsengang, ohne den üblichen IPO-Prozess. Der CEO, Jack Mallers, ist Bitcoin-Maxi und Gründer der Zahlungsplattform Strike.
Das Geschäftsmodell zielt dabei explizit auf eine maximale Bitcoin-Akkumulation pro Aktie ab und setzt auf die Entwicklung nativer Bitcoin-Finanzprodukte, darunter Kreditlösungen und kapitalmarktfähige Strukturen. Auch Medieninhalte sollen helfen, das Narrativ rund um Bitcoin zu stärken. Mit den neuen Metriken „Bitcoin Per Share“ (BPS) und „Bitcoin Return Rate“ (BRR) führt Twenty One eine an Bitcoin orientierte Bewertungslogik ein, die sich klar von traditionellen Finanzkennzahlen abgrenzt.
🇺🇸 JACK MALLERS’S TWENTY ONE IS BUILDING A #BITCOIN BANK TARGETING $500 TRILLION MARKET 🤯
THIS IS A MUST WATCH!!! pic.twitter.com/S2cBcmA3jW
— Vivek⚡️ (@Vivek4real_) April 23, 2025
Vor dem Hintergrund möglicher krypto-freundlicher Maßnahmen unter Präsident Trump verfolgt Twenty One eine Positionierung als institutionelles Vehikel für Bitcoin-Käufe.
Spannend ist auch folgende Personalie. Brandon Lutnick ist derweil der Vorsitzende von Cantor Fitzgerald, einer Investmentbank, und Sohn des US-Handelsministers Howard Lutnick. Dieser ist auch in Twenty One Capital engagiert, das mit SoftBank, Tether und Bitfinex gegründet wurde.
Proud to play a role in the extraordinary partnership between @Tether_to and @SoftBank – two visionary companies shaping the future.
Twenty One, which will combine with $CEP, was formed to tap into the accelerating global demand for Bitcoin and its growing institutional…
— Brandon Lutnick (@Brandonlutnick) April 23, 2025
Brandon Lutnick freut sich nun auf X über die Partnerschaft mit Tether und SoftBank, um Twenty One Capital zu gründen, das mit Cantor Equity Partners fusioniert. Das Ziel ist es, die wachsende globale Nachfrage und institutionelle Akzeptanz von Bitcoin zu nutzen.
Twenty One Capital verfolgt ergo ein ähnliches Ziel wie MicroStrategy, geht jedoch einen Schritt weiter. Mit starken Partnern wie Tether und SoftBank sowie einem öffentlichkeitswirksamen CEO zielt die Firma darauf ab, zur führenden institutionellen Bitcoin-Plattform zu werden.
Die Nähe von Brandon Lutnick zur US-Administration, durch seinen Vater Howard Lutnick, bietet derweil strategische Vorteile. Dies stärkt die Position von Twenty One Capital bei der Förderung von Bitcoin-Investitionen, erleichtert Partnerschaften mit Großunternehmen und unterstützt die Navigation in komplexen rechtlichen Rahmenbedingungen.
Die jüngste institutionelle Adoption und mithin die Gründung von Twenty One könnten kaum bullischer für BTC sein. Schließlich zeigen die Zahlen weiterhin, dass Institutionen von Bitcoin überzeugter denn je sind.
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