Wieder einmal wird der mögliche Ausbruch auf ein Allzeithoch abverkauft. Bitcoin verliert in den letzten 24 Stunden um rund 1 Prozent und konsolidiert aktuell bei 108.000 US-Dollar. Vor über einem Monat erreichte Bitcoin sein Allzeithoch. Seitdem erleben wir eine konstruktive Konsolidierung, fast ausnahmslos oberhalb der psychologischen Kursmarke von 100.000 US-Dollar. Dies spricht zunächst einmal für Bitcoin.
Dennoch zeigen Daten, dass aktuell die Nachfrage trotz Bitcoin-Spot-ETFs und aggressiven Käufen von Strategy zu schwach ist. Was dahinter steckt und warum Bitcoin-Bullen dennoch zuversichtlich bleiben können:
Das Wichtigste im Überblick:
- Die Netto-Nachfrage nach Bitcoin fiel binnen eines Jahres um 857.000 BTC.
- ETF- und MSTR-Käufe reichten nicht aus, um den Rückgang zu kompensieren.
- Trotz neuem Hoch im Frühjahr fehlte die Nachfragebasis für Nachhaltigkeit.
- Ohne steigende organische Nachfrage ist ein Ausbruch kaum nachhaltig möglich.
- Seit März ziehen Anleger massiv BTC von Börsen in Self-Custody ab.
- Das knappe Angebot schafft die Grundlage für explosive Preisbewegungen.
- Trader sehen einen Ausbruch über 110.000 US-Dollar als Trigger für eine potenzielle Rallye.
Bitcoin-Nachfrage bricht trotz ETF-Käufen ein
Eine aktuelle Analyse von CryptoQuant wirft einen kritischen Blick auf die Nachfrageentwicklung von Bitcoin im Jahr 2025. Denn trotz prominenter Käufer wie ETFs und MicroStrategy (MSTR) sei die Nachfrage eben stark rückläufig. Der zentrale Indikator ist dabei die sogenannte „Apparent Demand“, also die geschätzte Netto-Nachfrage auf Basis von Wallet-Bewegungen, Handelsströmen und On-Chain-Daten. Diese Nachfragegröße ist innerhalb eines Jahres um 857.000 BTC gefallen. Dies ist laut Experten ein klares Zeichen für strukturellen Gegenwind.
Net Bitcoin demand is falling.
ETFs bought 377K BTC and MSTR bought 371K, but Apparent demand is down 857K.
Bitcoin needs rising demand to break all-time highs. pic.twitter.com/Dnceof2wWw
— CryptoQuant.com (@cryptoquant_com) July 3, 2025
Zwar kauften die Spot-ETFs rund 377.000 BTC und MSTR erwarb zusätzlich 371.000 BTC, was zusammen 46 Prozent der gesamten Nachfragezunahme im Januar 2025 ausmachte. Doch dieser institutionelle Kaufdruck reicht offensichtlich nicht aus, um den Rückgang der Gesamt-Nachfrage zu kompensieren.
Der Chart zeigt deutlich: Während der Bitcoin-Preis im Frühjahr neue Hochs anstrebte, sank die zugrundeliegende Nachfrage bereits. Dies sei ein Warnsignal für die Nachhaltigkeit der Rallye. Die Netto-Nachfrage muss erst wieder steigen, damit sich der Kurs dauerhaft über dem Allzeithoch etablieren kann. Derzeit jedoch fehlen organische Zuflüsse, etwa von Privatanlegern oder dem Derivatemarkt.
Solange die Gesamtnachfrage rückläufig bleibt, ist ein nachhaltiger Ausbruch über das bisherige Hoch unwahrscheinlich.
Bitcoin verlässt die Börsen zunehmend
Dennoch gibt es auch positive Entwicklungen. Der Indikator Exchange Net Position Change misst die täglichen Zu- und Abflüsse von Bitcoin auf zentralisierten Börsen. Positive Werte (grün) deuten auf steigende Liquidität hin, negative (rot) auf rückläufiges Angebot. Seit Ende März 2025 zeigt sich ein klarer Trend: Die Abflüsse überwiegen deutlich und verstärken sich sogar. Anleger ziehen ihre Bestände zunehmend ab. Dies signalisiert ein wachsendes Vertrauen in den langfristigen Wert von Bitcoin. Trotz rückläufiger Gesamt-Nachfrage gibt dieser Trend Grund zur Zuversicht. Denn sinkende Börsenbestände können in bullischen Marktphasen den Preisdruck nach oben verstärken.
Das sinkende Angebot auf den Börsen bedeutet: Schon kleine Nachfrageimpulse könnten für starke Kursbewegungen sorgen. Sollte das Interesse institutioneller oder privater Investoren wieder zunehmen, könnte der nächste Aufwärtsswing besonders schnell und dynamisch verlaufen.
Bitcoin-Rallye voraus? Chart macht Hoffnung
Der bekannte Krypto-Trader Captain Faibik sieht Bitcoin aktuell in einer Phase der Konsolidierung innerhalb einer sogenannten bullischen Flagge. Solange sich der Kurs in dieser Struktur bewegt, interpretiert er dies als Akkumulation. Dies sei weiterhin ein Zeichen dafür, dass Marktteilnehmer weiter aufbauen. Ein Tagesschlusskurs oberhalb der Widerstandsmarke bei 110.000 US-Dollar könnte laut seiner Einschätzung einen starken Ausbruch einleiten. Das Kursziel für die anschließende Rally sieht er bei etwa 128.000 US-Dollar.
$BTC is coiling up for the next Bullish leg.. 🏹
As long as we stay inside this flag, it's Accumulation..🪂
A daily Close above the 110k Resistance could trigger a massive Breakout Rally Potential move towards 128k..🔜#Crypto #Bitcoin #BTC pic.twitter.com/2spMk34Psk
— Captain Faibik 🐺 (@CryptoFaibik) July 5, 2025
Auch der Analyst Michaël van de Poppe stuft die aktuelle Marktlage als klassische Aufbauphase für den nächsten Bitcoin-Ausbruch ein. Seine optimistische Einschätzung basiert auf der Struktur des Charts: Entscheidend ist für ihn der Bereich um 110.500 US-Dollar. Dies sei ein Widerstand, der bei Bruch die Dynamik Richtung Allzeithoch deutlich verstärken könnte. Rücksetzer auf 105.800 oder sogar knapp unter 100.000 US-Dollar sieht er nicht als Gefahr, sondern als potenzielle Einstiegsmöglichkeiten. Van de Poppe geht davon aus, dass sich die aktuelle Marktstruktur bald in eine starke Aufwärtsbewegung umwandeln wird.
This can still be classified as the build-up phase for #Bitcoin.
I assume we'll be starting to run up significantly in the coming weeks. pic.twitter.com/okzpCiPEwd
— Michaël van de Poppe (@CryptoMichNL) July 5, 2025
Beide Trader sehen also im Bereich um 110.000 US-Dollar die entscheidende Widerstandszone für Bitcoin. Ein Ausbruch über dieses Niveau könnte eine massive Aufwärtsbewegung auslösen.
Doch bislang fehlt die klare Bestätigung: Mehrfach wurde ein Ausbruch intraday abverkauft. Entscheidend wäre daher ein Tagesschlusskurs über dieser Marke, um nachhaltige bullische Dynamik freizusetzen.
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