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Bitcoin-Crash nach Trump-Zölle: Anleger machen gigantischen Fehler

Von Daniel Robrecht

Aktualisiert: Feb. 3, 2025

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Am frühen Montagmorgen erleben Investoren einen unerwarteten Schock, da ihre Portfolios aktuell wohl drastisch an Wert verlieren. Das Wochenende endet im blutroten Handel, viele Altcoins verlieren über zwanzig Prozent ihres Werts. Bitcoin sank in wenigen Tagen von 106.000 US-Dollar auf 94.000 US-Dollar, teils sogar bis auf 92.500 US-Dollar in der vergangenen Nacht. Trotz einer ersten Erholungsbewegung bleibt das Marktmomentum schwach. Der aktuelle CMC Crypto Fear and Greed Index weist erneut auf Angst im Markt, wie zuletzt im Oktober 2024.

CMC Fear and Greed

Doch Krypto-Anleger könnten einen gigantischen Fehler machen. Denn mitunter ist es eine schlechte Idee, gerade jetzt Bitcoin zu verkaufen, oder?

Zumindest wäre dies aus einer antizyklischen Perspektive der Fall. Dieser Leitsatz wird häufig mit „Kaufe, wenn Blut auf den Straßen ist“ in Verbindung gebracht und dem britischen Finanzier Nathan Mayer Rothschild zugeschrieben. Wenn der Markt allzu skeptisch ist und die Bären kurzfristig das Ruder übernehmen, scheint alles bereit für eine Gegenbewegung. Denn eine Kapitulation des Markts bietet immer auch Chancen. Schwache Hände haben bereits verkauft. Wer soll nun noch seine Kryptowährungen billig auf den Markt schmeißen?

Dennoch stellt sich natürlich aktuell die Frage, was die jüngsten Makro-News für Auswirkungen haben. Belasten die US-Zölle nun Kryptowährungen für immer? Droht ein weiterer Bitcoin-Crash?

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Trump führt Zölle ein: Das ist passiert

Am Wochenende hat US-Präsident Donald Trump neue Zölle eingeführt, die erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte hatten. Die Futures sanken direkt ab, heute morgen eröffnen auch die Aktienmärkte deutlich leichter. Der neue US-Präsident setzte Zölle von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada sowie 10 Prozent auf Importe aus China durch. Diese Maßnahmen wurden mit dem Ziel angekündigt, die illegale Einwanderung und den Drogenhandel zu bekämpfen sowie die heimische Produktion in den USA zu fördern.

Die Zölle sollen politische Konzessionen erzwingen und die USA wirtschaftlich stärken, indem sie ausländische Unternehmen dazu bewegen, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Allerdings haben diese Tarife auch massiv negative Konsequenzen: Sie erhöhen die Kosten für Importe, was zu höherer Inflation in den USA führen könnte und die Konsumenten belastet. Darüber hinaus kündigten die betroffenen Länder Gegenmaßnahmen an, was zu einem eskalierenden Handelskrieg führen könnte. Insgesamt würde in einem solchen Szenario niemand gewinnen. In erster Linie dürfte es um politischen Druck gehen, sodass Analysten noch nicht davon ausgehen, dass diese Zölle lange Zeit gelten werden.

Nach Trumps Wahlkampfankündigungen prognostizierte der Kryptomarkt schnell weitere Gewinne, doch nun kommt das böse Erwachen. Zunächst kosten Trumps Aktionen dem Markt nämlich eben Momentum. Die Einführung neuer Zölle und die Unsicherheit über die Handelspolitik haben Investoren vorsichtig gemacht. Statt der erwarteten Aufwärtsbewegung gibt es jetzt Korrekturen und Rückgänge. Die anfängliche Euphorie weicht der Realität.

Sicher scheint, dass weitere Volatilität kommen wird – wie schon bei Trumps erster Amtszeit nehmen die Bewegungen am Finanzmarkt zu.

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Bitcoin Analyse: Kursexplosion durch Plaza Accord 2.0?

Das Plaza-Abkommen war ein im September 1985 geschlossenes internationales Abkommen, das unter anderem von den USA, Japan, Westdeutschland, Frankreich und Großbritannien unterzeichnet wurde. Das Ziel des Abkommens war es, den überbewerteten US-Dollar zu korrigieren und dadurch die Handelsungleichgewichte zu verringern. Durch koordinierte Maßnahmen, wie Zinssenkungen und Eingriffe in den Devisenmarkt, sollte der Dollar gegenüber anderen wichtigen Währungen abgewertet werden. Diese Abwertung des US-Dollars trug dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der US-Industrie zu verbessern und hatte weitreichende Auswirkungen auf die globale Wirtschaftspolitik der beteiligten Länder.

Jeff Park, der leitende Analyst von Bitwise, ist mittelfristig damit ausgesprochen optimistisch gegenüber Bitcoin eingestellt. Seiner Ansicht nach werden die aktuellen Handelspolitiken, insbesondere die von Trump verordneten Zölle, langfristig zu einem entscheidenden Wendepunkt führen. Park argumentiert, dass die von Trump eingesetzten Zölle als Verhandlungstool genutzt werden, um den US-Dollar gezielt zu schwächen – ein Ziel, das in Trumps strategischem Interesse liegt. Ein schwächerer Dollar und niedrige US-Zinsen begünstigen nicht nur den Export, sondern eröffnen auch günstige Rahmenbedingungen für alternative Anlageklassen wie Bitcoin.

Park sieht hier Parallelen zum historischen Plaza Accord von 1985 und prognostiziert eine Art „Plaza Accord 2.0“. Er ist der Überzeugung, dass, wenn die aktuellen politischen Maßnahmen weiter eskalieren, die makroökonomischen Rahmenbedingungen eine schnelle und deutliche Aufwärtsbewegung bei Bitcoin auslösen könnten. Laut Park wird das bevorstehende finanzielle Umfeld, in dem der US-Dollar an Stärke verliert und die US-Staatsanleihen niedrigere Renditen abwerfen, Bitcoin einen erheblichen Schub verleihen.

Privatanleger liegen falsch: Krypto-Wale bleiben bullisch

Die jüngste Entwicklung auf dem Kryptomarkt ist typisch für Korrekturphasen, in denen ein Rücksetzer auch als notwendiges Puzzlestück im Zyklus gilt. Dabei reagieren institutionelle Anleger und Großinvestoren antizyklisch und nutzen niedrigere Preise, um ihre Positionen zu verstärken. Interessanterweise veräußern Retail-Investoren mit weniger als 1 BTC aktuell vermehrt ihre Bestände, während diejenigen mit mehr als 1 BTC verstärkt kaufen, wie Ki Young Ju berichtet. Diese Differenzierung unterstreicht die unterschiedliche Risikobereitschaft und Strategien im Markt. Insgesamt deutet die Situation auf eine gesunde Marktbereinigung hin, die langfristig stabilisierend wirken kann. Doch Privatanleger würden dann wohl erneut falsch liegen und später teuer einsteigen.

Privatanleger, die sich vom kurzfristigen Marktrauschen leiten lassen, riskieren also Gewinne. Während temporäre Schwankungen für unnötige Aufregung sorgen, bleibt der Bullenmarkt nachhaltig intakt. Fundamentale Treiber für Bitcoin, wie institutionelle Nachfrage, sind weiterhin präsent.

So sehen einige Analysten mitunter einen antizyklischen Ansatz als empfehlenswert, da die Zollpolitik sogar bullisch für Bitcoin & Co. sein könnte.

Wie immer liegt die Wahrheit wohl in der Mitte. Denn aus einer Krypto-Perspektive bieten die jüngsten Maßnahmen gleichermaßen Chancen und Risiken. Dennoch scheint der Flash-Crash gerade aus dieser Perspektive eine Übertreibung des Markts – denn mittelfristig hat sich für Kryptowährungen nichts wesentlich geändert.

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Daniel Robrecht

Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz... Mehr lesen

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