Die SEC will unter ihrem neuen Vorsitzenden Paul Atkins klare, innovationsfreundliche Regeln für Krypto-Assets und Tokenisierung schaffen, um die USA zur globalen Krypto-Spitze zu führen.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Die SEC will unter Paul Atkins klare, innovationsfreundliche Regulierungen für Krypto-Assets schaffen, um die USA zur „Krypto-Hauptstadt der Welt“ zu machen.
  • Die bisherige Regulierung unter Gary Gensler war ungeeignet, da unklare Vorgaben Innovationen behinderten und nur vier Krypto-Emittenten registrierte Angebote durchführten.
  • Blockchain wird als Technologie und/oder Vermögenswert diskutiert, mit Potenzial für 24/7-Märkte, Teileigentum und Effizienzsteigerungen.
  • Tokenisierung bietet Vorteile wie finanzielle Inklusion und Liquidität, birgt aber Risiken wie ineffiziente Blockchains und rechtliche Unklarheiten.
  • Regulierungsvorschläge umfassen die Überwachung von Blockchain-Infrastruktur, klare Rechtsansprüche für Token und die Nutzung der Transparenz öffentlicher Blockchains.

SEC Roundtable untersucht Tokenisierung

Gestern veranstaltete die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) eine wichtige Diskussionsrunde zu Kryptowährungen, Krypto Wallets, Blockchain und Tokenisierung. Branchenexperten, Betreiber und Regulierungsbehörden diskutierten darüber, ob Blockchain eine Technologie, ein Vermögenswert oder eine Mischform ist, und untersuchten ihr transformatives Potenzial, die dazugehörigen Risiken und den regulatorischen Weg in die Zukunft. 

In der Diskussion wurde die Rolle der Blockchain bei der Umgestaltung der Finanzmärkte hervorgehoben, wobei der Schwerpunkt auf der Tokenisierung lag. Dies beschreibt den Prozess der Umwandlung von realen Vermögenswerten in digitale Token auf einer Blockchain. 

In seiner Eröffnungsrede unterstrich der SEC-Vorsitzende Paul Atkins die transformative Kraft der Blockchain-Technologie und die dringende Notwendigkeit, klare regulatorische Rahmenbedingungen für Krypto-Assets zu schaffen. Ziel ist es, die USA zur „Krypto-Hauptstadt der Welt“ zu machen, wie es Präsident Trump formuliert hat. Der Fokus lag auf der Migration von Wertpapieren auf Blockchain-basierte Systeme und den damit verbundenen Chancen und Herausforderungen.

Bisherige Regulation war unerfolgreich

Die Regulation unter dem ehemaligen Vorsitzenden der SEC Gary Gensler war laut Atkins nicht geeignet für die Kryptomärkte und Tokenisierung. Diese bestand darin, bestehende Gesetze und Regulationen einfach auf die Kryptomärkte anzuwenden. Da Marktakteuren oft nicht klar war, welche Regulation genau anzuwenden war, schritten sie einfach nach bestem Gewissen fort und hofften von der SEC nicht angeklagt zu werden. Atkins führte an, dass nur vier Emittenten im Bereich Blockchain bisher registrierte Angebote oder Angebote nach Regulation A (Mini-IPO) durchgeführt haben. Verantwortlich dafür seien Offenlegungspflichten und Unklarheiten über den Wertpapierstatus von Krypto-Assets.

Der Vorsitzende versprach einen Kurswechsel. Die SEC wird klare Richtlinien entwickeln, bestehende Ausnahmen prüfen und neue „Safe Harbors“ schaffen, um Krypto-Emissionen zu erleichtern. „Wir dürfen Innovation nicht dadurch ersticken, dass wir versuchen, einen quadratischen Pflock in ein rundes Loch zu zwängen“, betonte er. Die SEC plant, ihre weitreichenden Befugnisse unter den Wertpapiergesetzen zu nutzen, um den Krypto-Markt zu unterstützen.

Blockchain – Technologie oder Vermögenswert?

Die Verwirrung spiegelte sich auch in der anschließenden Panel-Diskussionen wider. Diese handelte die Frage ab, ob Blockchain eine Technologie oder ein Asset sei. An der Diskussion nahmen die folgenden Vertreter teil:

  • Hilary Allen, Professor für Jura, American University Washington College of Law
  • Gene Hoffman, Jr., Chief Executive Officer, Chia Network
  • Kelly A. Mathieson, Chief Business Development Officer, Digital Asset
  • Johann Kerbrat, SVP and General Manager, Robinhood Crypto
  • Joshua Rivera, Operating Partner & General Counsel, Blockchain Capital
  • Sidney Powell, CEO and Co-Founder, Maple Finance
  • Georgia Quinn, Chief Legal Officer, Securitize

Die Teilnehmer vertraten dabei unterschiedliche Standpunkte, die sich teilweise widersprechen. Hilary Allen, Professorin an der American University, sieht Blockchain vorrangig als Technologie, die Effizienzprobleme löst, warnt jedoch vor ineffizienten öffentlichen Blockchains. Gene Hoffman, Jr., CEO von Chia Network, betrachtet sie als Technologie und Vermögenswert, der es ermöglicht, rund um die Uhr in Kryptowährungen zu investieren, und Eigentum in Token aufzuteilen. Kelly A. Mathieson, Digital Asset, betont die technologische Neudefinition von Vermögenswerten. Die Teilnehmer Diskussion diskutierten auch die Vorteile und neue Eigenschaften von Blockchain-Assets, betonten jedoch auch, dass es Risiken und Herausforderungen gibt.

Ausblick – wie wird die Regulation der SEC bei Tokenisierung aussehen?

Wie genau die Regulation im einzelnen aussehen wird, ist natürlich noch nicht einzuschätzen. Trotz der Betonung keine innovationsfeindliche Regulation schaffen zu wollen, ist es schwer vereinbar, gleichzeitig klare Regulationen und keine restriktive Regulation zu schaffen. Für die Kryptowelt dürfte die SEC unter Atkins daher bei grundsätzlich positiver Ausrichtung für Blockchain und Wirtschaft noch einige negative Überraschungen offen halten.

Die Diskussionsteilnehmer betonten die Notwendigkeit von Regulierung, um das Potenzial der Tokenisierung zu nutzen und Risiken zu minimieren. Hilary Allen forderte zum Beispiel, dass die SEC Blockchain-Infrastruktur wie Finanzmarkt-Dienstprogramme reguliert, Validatoren und Orakel überprüft und Smart Contracts zu überwachen. Gerade für neue Kryptowährungen, die auf DeFi setzen, dürfte dies zu restriktiv sein.

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Michael Sprick
Krypto Journalist

Michael Sprick ist ein freiberuflicher Journalist und Content Writer mit Schwerpunkt Blockchain und Web3 und wohnt in Barcelona. In der Vergangenheit hat er u.a. für btc-echo.de und für die BSV Blockchain Association gearbeitet. Mehr lesen

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