Die hitzige OP_RETURN-Debatte spaltet die Bitcoin-Community in Builder, die das 80-Byte-Limit aufheben wollen, um Innovation zu ermöglichen, und Filterer, die nicht-finanzielle Transaktionen als „Spam“ ablehnen, da sie Bitcoins monetäre Funktion und Dezentralisierung bedrohen könnten.

OP_RETURN Debatte geht hitzig weiter

Die Debatte um OP_RETURN in der Bitcoin-Community geht weiter. Sie dreht sich vor allem um die Mempool-Filterrichtlinien von Bitcoin, wie ich vor etwas mehr als zwei Wochen berichtete. Nach den anfänglichen Geplänkeln kann man nun sagen, dass die Debatte einen Teil der Community in zwei verschiedene Lager gespalten hat: Builder und Filter.

In der Debatte ging es um die Behandlung nicht-monetärer Transaktionen. Darunter fallen unter anderem Ordinals, Inscriptions und datenschutzfördernde Coinjoin-Transaktionen.

Worum geht es bei der Konverse?

Im Mittelpunkt der Kontroverse steht ein ursprünglich von Peter Todd initiierter Vorschlag, nicht mehr gebräuchliche Beschränkungen für die beliebige Speicherung von Daten bei Bitcoin Cores Node-Implementierung aufzuheben. Befürworter der Änderung halten diese für willkürlich und ineffizient. Dies würde eine Illusion von Kontrolle ohne praktischen Nutzen mit sich bringen. Durch die Mempool-Implementierung würde ein erheblicher Zentralisierungsdruck entstehen, der dem Freiheitsgedanken von Bitcoin widersprechen würde.

Kritiker, die sich gegen die Aufhebung einer solchen Beschränkung stark machen, argumentieren, dass sich Bitcoin dadurch in ein universelles Datenbuch umwandeln könnte. Sein zentraler Wertbeitrag würde dadurch effektiv beeinträchtigt. Nicht nur die Dezentralisierung könnte darunter leiden, sondern die Blockspace-Überlastung weiter zunehmen und weitere negative Effekte eintreten. Manche Entwickler sehen sogar ein Ende von Bitcoin als Wertanlage voraus.

Community spaltet sich in Lager: Builder vs. Filter

Die Bitcoin-Community hat sich in der OP_RETURN-Debatte in zwei Lager gespalten: Builder und Filter. Builder, angeführt von Entwicklern wie Peter Todd, befürworten die Aufhebung des 80-Byte-Limits für OP_RETURN, um mehr Daten (z. B. für Ordinals oder ZK rollups für den Datenschutz) zu speichern und Innovationen zu fördern. Sie argumentieren, dass das Limit ineffektiv ist, da es bereits umgangen wird. 

Filterer, vertreten durch Bitcoin Knots Entwickler Luke Dashjr, lehnen nicht-finanzielle Nutzungen als „Spam“ ab, da sie die Blockchain unnötig überlasten. Bitcoin Knots ist dabei eine Node-Software, die eben ein strengeres Limit für OP_RETURN und Filter umsetzt. Das Knots-Lager fürchtet eine Beeinträchtigung der gesamten Benutzererfahrung.

Der Podcaster Pete Rizzo, der u.a. den Podcast Supply Shock betreibt, spricht inzwischen sogar von einem neuen Bitcoin Civil War. Momentan verhärten sich die Fronten eher als dass sich die Debatte entspannt, obwohl die Debatte im Mainstream kaum vorkommt und auch das Preisgeschehen nicht beeinflusst (siehe unsere Bitcoin Prognose), könnte die Debatte tiefgreifende Folgen haben.

Schwer versöhnbar: “Todesspirale” vs. “Bitcoin is now permissioned”

Die Bitcoin-Community ist in der OP_RETURN-Debatte tief gespalten, und die Positionen der Filterer und Builder erscheinen schwer versöhnbar. Filterers, angeführt von Puristen wie Luke Dashjr, sehen in nicht-finanziellen Transaktionen (z. B. Ordinals, Inscriptions) eine Bedrohung für Bitcoins Kernfunktion als monetäres System. Sie warnen vor einer „Todesspirale“, die Ethereum vorlebt. In dieser Vorstellung verliert Ethereum derzeit an Wert, da es Tür und Tor für Scammer, Shitcoins und wertlose Meme-NFTs geöffnet hat. Sollte der Mainstream den Eindruck bekommen, dass sie mit Bitcoin nur eine Alternative zu Ethereum kaufen wäre, würde der Wertverlust, also die Todesspirale, beginnen.

Die Gegenseite kontert, dass Bitcoin durch die Filterer nicht mehr permissionless ist, sondern nun durch Governance-Strukturen wie eben durch Filter ergänzt wird. Diese ideologische Kluft, wie Bitcoin verwendet werden darf, macht es möglich, dass die beiden Lager, die derzeit in verschiedenen Nodes und Mining-Implementation realisiert sind, früher oder später tatsächlich den Weg einer Hard Fork gehen könnten. Dann würde der Bitcoin Bürgerkrieg tatsächlich in einen Hashwar münden, indem es wieder darum geht, wer das “wahre Bitcoin” repräsentiert und wer nur eine Bitcoin Alternative ist.

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Michael Sprick
Krypto Journalist

Michael Sprick ist ein freiberuflicher Journalist und Content Writer mit Schwerpunkt Blockchain und Web3 und wohnt in Barcelona. In der Vergangenheit hat er u.a. für btc-echo.de und für die BSV Blockchain Association gearbeitet. Mehr lesen

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