Im Rahmen von KYC Maßnahmen sanken die Bitcoin Reserven von KuCoin um 77,6% – ein anschauliches Beispiel für den Stand des Kryptospaces in Sachen Regulation.
Das Wichtigste im Überblick:
Bitcoin Reserve nahm in nur drei Wochen stark ab
Die Kryptowährungsbörse KuCoin verzeichnet einen starken Rückgang ihrer Bitcoin-Reserven (BTC). Dies geht aus einer Analyse des On-Chain-Data Analysten CryptoQuant hervor. Die Reserven sanken zwischen dem 5. und 28. Juni 2023 von 18.300 BTC auf nur noch 4.100 BTC. Dies entspricht einem Nettoabfluss von 14.200 BTC und einem Rückgang der Reserven um eindrucksvolle 77,6 %. Das entspricht einem Wert von 350 Millionen Euro, wäre heute aber 1,25 Milliarden Euro wert (siehe Bitcoin Prognose).
Der Zeitpunkt dieses Abflusses fällt eng mit der Einführung der Know-Your-Customer-Richtlinien (KYC) bei KuCoin zusammen und zeigen damit, dass Cypherpunk-Prinzipien, Anonymität und Privatrecht nicht nur zu den Anfängen von Bitcoin wichtig waren, sondern bis heute eine Rolle spielen. KuCoin wurde 2017 gegründet und ist damit auch im Krypto-Space eine eher junge Kryptobörse. Ohne KYC-Maßnahmen bis in das Jahr 2023 hinein galt die Börse auch lange als Krypto Geheimtipp.
KYC-Gerüchte und offizielle Ankündigung
Gerüchte über die Einführung obligatorischer KYC-Anforderungen bei KuCoin tauchten erstmals am 5. Juni 2023 auf und lösten Spekulationen unter den Nutzern aus. Am 28. Juni 2023 bestätigte die Börse offiziell die Durchsetzung von KYC-Protokollen. Dies geht mit einem globalen Trend ein, nachdem Regulationen an zentralisierten Börsen (CEX) nach und nach durchgesetzt wird. Die Ankündigung scheint jedoch eine erhebliche Nutzerreaktion ausgelöst zu haben, wie das schnelle Abfließen der Bitcoin-Reserven von KuCoin zeigt.
Ein branchenweiter Trend, aber KuCoin sticht hervor
Während sinkende Bitcoin-Reserven an zentralisierten Börsen (CEXs) Teil eines breiteren, langfristigen Trends sind – angetrieben von Faktoren wie der zunehmenden Akzeptanz von Self-Custody und dezentraler Finanzwirtschaft (DeFi).
CryptoQuant weist darauf hin, dass der Anstieg der Abhebungen um 14.200 BTC eng mit dem Zeitplan für die KYC-Durchsetzung übereinstimmt, was auf einen direkten Zusammenhang hindeutet.
Nutzersensibilität für Datenschutz und Compliance
Der Abfluss unterstreicht ein anhaltendes Anliegen von Kryptowährungsnutzern: Datenschutz. KYC-Anforderungen, die oft die Vorlage persönlicher Ausweisdokumente erfordern, lehnen viele Nutzer ab. Der Vorfall zeigt, dass Kryptowährungen nach wie vor als ein selbstverwaltete Form des Geldes in Ablehnung zu staatlichen Übergriffen betrachtet werden.
Für Datenschutz-bewusste Nutzer sind KYC-Maßnahmen abschreckend, da sie nicht nur Bestände auf einer Börse, sondern potentiell auch weitere Transaktionen und Bestände, die nicht im Kontext mit der Börse stehen, die das KYC durchführt. Dies könnte eine regulatorische Behörde beispielsweise über Chain-Analysen erreichen. Da viele Handlungen in der Kryptowelt wie Staking oder Mining steuerrelevant sind, ist dies ein Grund für viele Nutzer KYC so gut wie möglich zu meiden.
Auswirkungen auf KuCoin und den breiteren Markt
Für Exchanges sind solche Rückgänge der Reserven verheerend. Sie können direkt den Handel auf der Plattform beeinflussen, wenn Nutzer Bitcoin nicht nur halten, sondern aktiv traden. So nehmen Liquidität und Handelsvolumen ab und wirken sich negativ auf die Wettbewerbsposition der Plattform aus.
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